Photo: Miriam Woelke
B"H
Tel Aviv ist immer in Bewegung und kaum jemals kommt es zur Ruhe. Nein, ich rede ich nicht von der super Action, Discos oder Spass, sondern vom Verdienst des eigenen Lebensunterhaltes. Die Stadt ist sauteuer und es ist hart, hier etwas zu erreichen. Einem Job nachrennen, genug Stunden zu arbeiten, um genügend zu verdienen, eine Bleibe mit erschwinglicher Miete finden und und und. Jeder ist auf der Suche nach irgendetwas; eben weil ein heutiger Job nicht von langer Dauer sein muss und man bald wieder auf der Straße stehen kann.
Viele Israelis ziehen nach Tel Aviv, um hier in der Stadt ihr Glück zu finden. Vor allem aber die große Karriere. Und sei es als Künstler von irgendwas. Die Chance im Leben und bloß nicht wieder in die Peripherie zurück zu müssen. Junge Leute werden zumeist von ihren Eltern finanziell unterstützt soweit dies eben möglich ist. Geht gar nichts mehr, wird halt die Oma angepumpt.
Jene Youngsters, die nicht zum Studieren in die Stadt ziehen, wollen Karriere machen. Klein anfangen, doch nach einigen Monaten oder ein bis zwei Jahren ihre Chance erhalten und nutzen. Hat der Stress erst einmal begonnen, kriecht die Angst vor dem Versagen gleich hinterher. Soll man sonst wieder zurück in seine Kleinstadt – oder Dorfheimat und zugeben, die Großstadt sei dann wohl doch nichts gewesen. Wer von den Daheimgebliebenen kann sich schon vorstellen, wie der Alltag in der Küstenstadt aussieht und was es bedeutet, zu rennen ? Amerikanische Neueinwanderer sagten mir häufig, dass Tel Aviv “schlimmer” sei als New York.
Was ich liebe und was mir zugleich viel Stoff zum Schreiben von Stories liefert, ist der Drang der Israelis nach der großen Karriere. Jedoch bedeutet der Erfolg, wenn er sich denn einstellt, keine Garantie auf ein sorgenfreies Leben. In Israel sind Connections gefragt. Die Nachfrage nach dem Menschen muss stimmen und wieviele TV Celebrities rennen unermüdlich ihrem Rating (der Quote) hinterher ?
Wer nicht rennt, der kann im Leben sehr leicht abstürzen. Niemals zuvor habe ich dermassen viele Leute nur stressgeplagt rennen sehen.
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