Samstag, April 16, 2011

Erdbeben und Donner im Talmud

B”H

Die Gemara (rabbinische Diskussion) im Talmud Traktat Berachot 59a nennt zahlreiche Gründe zur Verursachung von Erdbeben. Der spanische Kommentator RASHBA (Rabbi Shlomo ben Aderet, 1235 – 1310) allerdings versteht den hiesigen Text in Berachot 59a nicht als Erdbeben, sondern als DONNER. 

Was also verursacht Erdbeben ? Wenn G – tt in die Hände klatscht, mit Seinen Füssen aufstampft oder diese unter Seinen Thron stellt ? Das hört sich jetzt ungemein nach den Götter der alten Germanen an. Die Germanen nämlich glaubten, dass wenn der Gott Donar / Thor mit dem Hammer um sich schlägt oder mit einem Wagen dahinrollt, der Himmel bebt und so Donner auslöst.



Obwohl die Gemara zwar auflistet, dass Erdbeben verursacht werden, wenn G – tt in die Hände klatscht, etc., so ist dies nicht wörtlich zu nehmen und wir sollen die tiefere Bedeutung darin erkennen. Der tunesische Kommentator Rabbeinu Chananel (Rabbi Chananel ben Chushiel, 11. Jahrhundert) erklärt, dass laute Geräusche G – ttes Widerwillen darüber ausdrücken, dass die Juden sich in der Diaspora (Galut) befinden. G – tt will die Juden wieder zurück nach Israel führen, doch die Zeit hierfür ist noch nicht gekommen.

Der Rashba fügt hinzu, dass selbst der Donner während eine Sturmes eigentlich wie ein Naturereignis erscheint. Zu Zeiten der beiden Tempel, wenn die Juden den Willen G – ttes erfüllten, kamen schwere Stürme gar nicht erst auf. Nicht, dass es all das nicht gab und kein Donner aufkam, wenn es einmal doch stürmte. Vielmehr bedeutet die Aussage, dass Regen insofern fiel als dass es ausreichend war und nicht mehr. Der Donner während eines Sturmes sollte die Juden stets dazu aufrufen, sich zu G – tt zu bekennen und dessen Willen zu erfüllen. 

Wenn G – tt einen Regenbogen nach einem Regenfall aufkommen lässt, so ist dies ein Zeichen dafür, dass Er keine Flut mehr über die Welt bringen will und einst mit Noach einen Bund schloss. Wohlgemerkt, keine Flut über die WELT. Über einzelne Länder aber schon.

Der Regenbogen ist zwar ein Naturereignis, dennoch G – tt wählte Naturerscheinungen, um Seinen Missfallen gegenüber den Handlungen der Menschen auszudrücken. Aus diesem Grund gab es keine oder kaum Regenbogen in Zeiten als die Juden den Willen G – ttes erfüllten. Es erscheint kein Regenbogen, wenn es richtige Zaddikim (Gerechte) auf der Wekt gibt. 
_______________________________

Ehrlich gesagt, verstehe ich die Gemara nicht ganz. Erdbeben erfolgen, wenn die Juden G – ttes Willen nicht folgen, sprich, die Thora nicht einhalten. Vielleicht auch, wenn andere Völker sich fehlverhalten. G – tt bedient sich gewisser Naturereignisse, um uns zur Rückkehr zu Ihm zu bewegen oder um uns zumindest nachdenklich zu machen. Nichts auf dieser Welt geschieht ohne Grund. Kein Erdbeben, kein Donner, kein Tsunami und keine anderweitigen Naturkatastrophen. Unbedingt zu spekulieren und mit dem Finger zu zeigen, halte ich nicht für besonders effektiv. Natürlich kann man Japan als Beispiel nehmen und sagen “Du, Du, Du”, doch Tatsache ist, dass wir den wahren Grund, warum G – tt die Katastrophe zugelassen hat, nicht kennen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen