Donnerstag, April 28, 2011

Parashat Kedoshim - פרשת קדושים


Downtown Jerusalem: Gibt es hier keine Heiligkeit oder doch ?

Photo: Miriam Woelke


Die Thoralesung für diesen Schabbat

Gleich zu Beginn der dieswöchigen Thora Parashat KEDOSHIM verkündet G – tt, er wolle die Juden “heilig” wissen, da Er ihr G – tt sei. Daraufhin folgt eine Auflistung verschiedener Mitzwot (Thoragesetze), welche die Juden einhalten sollen. Augenscheinlich, um HEILIG zu werden.

Was macht diese Mitzwot heilig und wie werden wir dadurch heilig ?
G – tt gab uns die Mitzwot in der Thora und machte damit sozusagen Seinen Willen publik. Die Mitzwot sind eine Manifestation G – ttes, den Juden zu zeigen, was Er von ihnen will. 

Ist richtige “Heiligkeit” nicht eher in den oberen spirituellen Welten vorgesehen ? Wo in aller Namen soll denn irgendeine Heiligkeit in unserer materiellen Welt zu finden sein ? 

Der einstige Rebbe der Chassidut Gur, Rabbi Yehudah Aryeh Leib Alter (1847 – 1905), stellt in seinem Thorakommentar fest, dass die Heiligkeit in unserer Welt nicht allzu offensichtlich ist. G – tt aber will, dass wir uns der versteckten Heiligkeit in dieser Welt sehr wohl bewusst sind; selbst dann, wenn wir sie nicht immer mit eigenen Augen sehen. Allein in den Thora Mitwot finden wir Anzeichen für eine bestehende Heiligkeit in unserer Welt. Dass in unserer Welt viel mehr enthalten ist als dass, was wir sehen und wahrnehmen.

Rabbi Avraham Yitzchak HaCohen Kook (ausgesprochen: Kuk), 1865 – 1935, kommentiert, dass selbst in den weltlichsten Angelegenheiten Heiligkeit steckt. Zum Beispiel beim Essen oder Trinken, wenn wir vor dem Genuß einen Segen sagen und G – tt für Seine Erschaffung danken. Nicht, dass wir G – tt allein für den Genuß danken, sondern dafür, dass Er dieses bestimmte Essen für uns erschuf. Somit sind die Segen, welche wir vor uns nach dem Essen sagen, gleichzeitig eine Anerkennung G – ttes, der da existiert und alles erschuf. 

Der chassidische Baal Shem Tov sieht in allem, was es auf Erden gibt, auch in uns Menschen, Heiligkeit, denn diese Welt ist ein Spiegelbild der oberen spirituellen Welten. Alles was in unserer Welt existiert, existiert als Gegenstück in seiner gesamten Perfektheit in den oberen Welten.

Es ist keine Frage, dass die Thora Mitzwot eine Einführung der Heiligkeit in unsere Welt darstellen. Auch dann, wenn wir den Sinn eines der Gebote heute noch nicht verstehen. Wie G – tt uns wissen lässt, ist die Thora bis in alle Ewigkeit gültig und bestimmte Mitzwot haben einen direkten Bezug auf die Zukunft. 

“Schabbat Schalom” an alle Leser !

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