Henny Machlis ist die Frau von Rabbi Mordechai Machlis und beide sind in Jerusalem bekannt durch ihre einzigartigen Schabbatfeiern.
Rabbi Mordechai Machlis und seine Frau Henny
Gestern abend unterrichtete sie eine kleinere Gruppe, da ihr Mann verhindert war.
Die Gemara (rabbinische Diskussionen) im Talmud Traktat Bava Metziah 58b lehrt uns, dass es verboten ist, unsere Mitmenschen mit Spitznamen zu betiteln. Wenn wir Spitznamen verwenden, die üblicherweise negativ ausfallen, beschämen wir unsere Mitmenschen. Unter die Kategorie "Spitznamen" fallen ebenso Namensabkürzungen wie Yossi von Joseph oder Dani von Daniel.
Der Maharal von Prag (Rabbi Yehudah Loew ben Bezalel, 1525 - 1609) lehrte, dass derjenige, welcher seine Mitmenschen bei Spitznamen nennt, die G - ttlichkeit in einer Person nicht anerkennt.
Wir alle wurden von G - tt in dessen Ebenbild (Zelem E - lo - him) erschaffen und kein Mensch hat das Recht, G - tt in Bezug auf seine Erschaffungen zu kritisieren. Des Weiteren besteht ein Mensch aus soviel mehr als aus reinen Äußerlichkeiten. Rabbiner sowohl als auch Kabbalisten sollten zuerst in die Neschama (Seele) eines Menschen schauen und danach auf dessen Aussehen.
Der Rambam (Maimonides, 1135 - 1204) erklärt in seinem Buch "Führer der Unschlüssigen - Moreh Nevuchim" die Begriffe "Zelem, Demuth - Ebenbild, Abbild". Was genau bedeutet es, wenn es da heißt, wir seien das Ebenbild G - ttes ? Verfügt G - tt demnach über menschliche Gestalt ?
G - tt hat keinerlei Form und allgemein handelt es sich bei Ihm um ein Wesen, was wir nicht in der Lage sind zu begreifen oder zu erfassen. EIN ewiger allmächtiger G - tt, ohne Beginn und ohne Ende.
In seinem Ebenbild erschaffen heißt vielmehr, dass wir Menschen wie Er einen Verstand besitzen, mit dem wir, u.a., zwischen Gut und Böse zu unterscheiden in der Lage sind. Wir sind mit einem Intellekt ausgestattet sowie mit einer sprachlichen Fähigkeit zu kommunizieren.
Jeder Mensch ist eine Welt für sich und jeder einzelne ist einzigartig. Warum er erschaffen worden und was seine Lebensaufgabe ist, entscheidet G - tt und nicht wir.
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Bei Hennys zweitem Teaching handelt es sich um das Zehnte Gebot "Lo Tachmod - Nicht begehren …".
Im Judentum glauben wir daran, dass ALLES, was auf Erden sowie mit uns geschieht, auf G - tt zurückgeht. Auch ist ER es, der von Beginn an entscheidet, ob wir einmal reich oder arm werden, wie unser Leben verläuft; sind wir intelligent oder weniger.
Moment, könnte jetzt jemand sagen: "Wo bleibt denn da unser Freier Wille", den uns G - tt mitgab und von dem ich schon unendlich viel berichtete ?
Der Talmud lehrt, dass G - tt gewisse Dinge von vornherein festlegt. Zum Beispiel unseren Intellekt und unsere Fähigkeiten. Anderes wiederum entscheiden wir anhand unseres freien Willens, indem wir im Leben die Wahl haben. Nehmen wir einmal an, wir stehen vor der Berufswahl. Zwischen zwei Berufen soll ich mich entscheiden. Einer davon würde mich reich machen, was mir jedoch unbekannt ist, da es nur von G - tt so festgelegt worden ist. Wie ich mich entscheide, bleibt mir überlassen. Entscheide ich mich gegen den Beruf mit dem Reichtum, dann war das meine Entscheidung, wobei mir jedoch die eventuellen Folgen unbekannt blieben.
Sobald ich den Besitz, Ehepartner, Job, Geld, Auto, etc. meines Nachbarn begehre, bedeutet dies, dass ich mit meinem von G - tt gegebenen Anteil in dieser Welt nicht zufrieden bin und Ihn kritisiere.
G - tt gibt jedem Menschen genau das, was er braucht und die Probleme, die er bewältigen kann. Wieso hat dann der Nachbar so ein teures Auto und ich fahre mit einem Wrack herum ?
Im Prinzip kennt die Antwort nur G - tt, doch es kommt vor, dass wir, wenn wir hinter die Kulissen schauen, vielleicht einen Grund erkennen.
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