Dienstag, Juni 10, 2008
Die Machlis – Familie
B"H
All jene, die einen Besuch in Jerusalem planen, sollten niemals die Stadt wieder verlassen, ohne eine Schabbatmahlzeit bei den Machlises verbracht zu haben. Dies nämlich ist ein absolutes Muß.
Ich kenne die Machlises bereits seit mehr als 11 Jahren und seit mehr als 25 Jahren tun sie ihre Chesed (Wohltätigkeit, Güte). Seit mehr als 25 Jahren organisieren sie Schabbatmahlzeiten;
über das gesamte Jahr hinweg, an jedem Schabbat, (außer an Pessach). Kann sich jemand vorstellen, jeden Freitag abend (Erev Schabbat) und Schabbat mittag mehr als 80 Gäste durchzufüttern ? Seit einiger Zeit geben sie sogar sie dritte Schabbatmahlzeit, kurz vor Schabbatende.
Wer ist diese Familie, die ihre Schabbatot mit Fremden, Touristen, relig. Seminargirls, Yeshivastudenten oder Obdachlosen verbringt ?
Vor mehr als 25 Jahren zogen Rabbi Mordechai Machlis und seine Frau Henny in den Jerusalemer Stadtteil Maalot Dafna (gleich hinter der Yeshiva Ohr Samaech). Der Rabbi und seine Frau stammen ursprünglich aus New York und kommen beide aus Rabbinerfamilien. Heute sind beide über 50, habe 14 Kinder und unzählige Enkelkinder.
Ein typischer Machlis – Schabbat geht wie folgt von statten:
Freitags abends kommt man zum Machlis – Haus und wartet auf Einlaß. Schon nach kurzer Zeit versammelt sich eine stattliche Anzahl von Gästen jeglicher Herkunft. Sobald der Rabbi die Tür öffnet, begrüßt er jeden Eintretenden persönlich. Einer Einladung bedarf es nicht, denn ein jeder ist willkommen. Jüdisch oder nicht, alt oder jung, arm oder reich, happy, traurig, depressiv, verheiratet, single, etc. Wobei hier Rabbi Machlis mit der Einzige in Jerusalem ist, der Nichtjuden aufnimmt.
Die Machlises sind die einzige Familie, die ich jemals traf, die nicht nur ein Essen bereitstellen, sondern sich auch noch darüber hinaus um die Anwesenden kümmern. Sie "werfen" nicht nur so das Essen auf den Teller, und denken: "So, jetzt habe ich meine "Chesed – Güte" vollbracht und ich habe Anspruch auf einen Platz in der Olam Habah – der Kommenden Welt". Nein, die Machlises meinen es wirklich Ernst, was jeder fühlen kann, sobald er das Haus betritt.
Viele Gäste sagten mir sogar, dass Rabbi Mordechai Machlis einer der 36 Zaddikim (Gerechten) sein muß, welche die Welt aufrechterhalten oder einer von ihnen der potentielle Meschiach ist. Eine andere Erklärung läßt sich kaum finden. Ein jeder geht einfach nur in das Machlis – Wohnzimmer; selbst innerhalb der Woche. Niemals schließt die Familie ihre Haustür zu und einmal erzählte uns der Rabbi, dass er eines nachts um 2.00 Uhr aufstand und eine fremde Frau beim Essen in seiner Küche vorfand. Die Frau sagte ihm, dass ihr plötzliche Eindringen leid täte, aber sie zwei Tage lang nichts gegessen habe. Der Rabbi wünschte ihr "Guten Appetit" und legte sich wieder schlafen.
Rabbi Mordechai Machlis
Wo sie nur kann, hilft die Familie aus und behandelt jeden mit dem gebührenden Respekt. Egal, ob jemand Student, Manager oder Obdachlos ist. Man erwähne nur den Fall des offensichtlich schizophrenen Mannes, der ständig mit einem Handtuch auf dem Kopf herumläuft. Wenn ihm jemand so auf der Straße begegnet, fragt er sich: "Was ist denn das für ein Chaot ?"
Die Machlises empfangen jeden mit Respekt und jeder darf am Tisch des Rabbis platznehmen. Wahrscheinlich ist es der einzige Ort auf der Welt, an dem ein jeder mit Respekt behandelt wird. Normalerweise laden Leute Freunde oder Verwandte zum Schabbat ein. Wer würde schon den Typen mit dem Handtuch, Alkoholiker oder andere Fremde einladen ? Wir jedoch haben die Machlises in der Stadt und ein jeder weiß, dass er immer einen Platz am Schabbat finden wird.
"Kommt rein, kommt rein, es gibt genügend Platz", liebt der Rabbi zu sagen. Keiner wird fortgeschickt und wie durch ein Wunder, passen alle Leute jedesmal in das Wohnzimmer. Falls einmal nicht, werden weitere Tische auf die Terrasse gestellt. Im Winter stellte der Rabbi sogar kleine Heizkörper auf die Terrasse hinaus, damit die Leute nicht frieren, wenn sie draußen sitzen müssen. Während der Mahlzeiten halten der Rabbi sowie seine Frau Henny relig. Reden und einige seiner Töchter, Avigail, Tamar, Yael, Batsheva oder Sarah, helfen in der Küche aus. Einer seiner Söhne, Yehoshua, serviert das Essen. Und an Essen fehlt es gewiß nicht. Fast alles schmeckt vorzüglich und alles wird reichllich serviert. Von Hühnersuppe über die traditionelle Tscholent hin bis zu den Pasteten (Kugel) und den vielfältigen Salaten. Persönlich habe ich der Machlis – Familie für die köstliche Tomaten – Knoblauchsauce zu danken, die mir fast jedesmal gereicht wird.
Aber nicht nur der Rabbi und seiner Frau halten relig. Reden; auch die Gäste kommen zu Wort, wenn sie wollen. "In the spirit of Shabbat", fügt Rabbi Machlis hinzu. Viele meiner Freunde lernte ich bei solchen Schabbatmahlzeiten kennen. Und wer kennt nicht Ron Ovadiah, der fast jedesmal den Pink Floyd – Hit "We don't need no education" singt ? Oder Evelyn Heyes vom Grabe der Vormutter Rachel, Baruch, der seine Reden herausschreit, Sarah Shir El mit ihren ewigen Segen oder die Ärztin Channah, welche alle heilt ? Nun, fast alle.
Wer in Jerusalem fremd ist, der komme zu den Machlis und neue Freunde sind fast garantiert.
Nach all den Beschreibungen will ich jedoch endlich auf den Punkt kommen, der da "Geld" lautet. Die Machlises geben fast ihr gesamtes Einkommen für die besagten Schabbatot aus und brauchen die Unterstützung vieler Leute von außerhalb. Nicht nur für die Schabbatmahlzeiten, sondern viele Bedürftige kommen ebenso innerhalb der Woche und die Machlises stecken ihnen hier und da einiges an Geld zu. Klar, kann man leicht sagen, dass die Familie halt etwas kürzer treten sollte, wenn sie schon wenig Geld hat. Wozu muß jede Woche eine Schabbatmahlzeit ablaufen ? Sollen sie es halt nur einmal pro Monat veranstalten. Richtig, aber wer das sagt, der kennt Rabbi Machlis schlecht. Sein Charakter täte ihm niemals erlauben, einem Bedürftigen die Tür vor der Nase zuzuschlagen. Den Vorschlag kann man gleich vergessen.
Vor einiger Zeit richtete ihnen ein Freund eine Website ein, auf der jedermann spenden kann. Jede Schabbatmahlzeit kostet einige Tausend Schekel und gewöhnlich hat die Familie es immer irgendwie gemanagt. Da aber der Dollarkurs sank und in Israel die Lebensmittelpreise unaufhörlich ansteigen, wurde das Thema "Geld" wieder aktuell. Auch sinken in letzter Zeit die Spenden.
Falls also jemand in der Lage sein sollte, ein paar Dollar oder Euro zu spenden, kann er sich gerne an die folgende Website wenden:
http://machlis.org/
Ich gebe zu, dass es ausgesprochen schwer ist, Außenstehenden zu erklären, was die Machlises an Gutem tun. Fast ein jeder kennt die Yeshivot Aish HaTorah oder Ohr Sameach und spendet denen genügend. Wer aber kennt schon die kleinen guten Taten der Juden in Jerusalem ?
Außer auf ihrer Website sind die Machlises ebenso auf FACEBOOK zu finden.
Selbst eine kleine Spende ist willkommen und somit kann der Fortbestand weiterer Schabbatmahlzeiten garantiert werden.
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Rabbi Mordechai Machlis
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Shalom,
AntwortenLöschenja, sowas kenne ich auch aus Antwerpen bei Rav Moshe Aaron.
Da gibt es ständig Essen und Trinken, gratis natürlich. Leuten in Not wird das Notwendige gekauft. Wenn wir früher da waren , haben wir das immer wieder erlebt.
Einmal war eine Frau mit Kind in Not, er rief nur an und sagte das alles für das Kind und die Frau gekauft werden soll.
Uns hat er mit kistenweisen Lebensmitteln versorgt die wir an Gemeindemitglieder in unseren Gemeinden verteilen sollte.
Wir mussten einmal säckeweise frisches Brot und Challot ablehnen weil wir keinerlei Platz mehr im Auto hatten.
Was wir da alles erlebt haben ...
Er hat zudem sein Haus für Hefker erklärt damit keiner etwas stehlen kann!
Ich habe für solche Leute höchsten Respekt!
Joshua
B"H
AntwortenLöschenDie Machlises sind einzigartig und haetten einen besseren Bericht verdient als den schnell zusammengeklaubten in der "Juedischen Allgemeinen Zeitung".
Beispiel fuer einen super Bericht:
http://www.njjewishnews.com/njjn.com/082009/njAmidTheStrife.html