Mittwoch, April 01, 2009

Sollen Juden missionieren ?

B"H

Ich fand diesen Kommentar eines Lesers interessant und bin der Meinung, dass er andere vielleicht auch interessiert. Deswegen stelle ich den Kommentar samt meiner Antwort in den Blog. Ursprünglich bezieht sich der Kommentar auf einen Artikel gegen christliche Missionare.

Ihr seid herzlichst eingeladen, auch Euren Senf dazuzugeben !
_________________________

Leser:

Als Christen haben wir nun mal den Missionsbefehl: "Gehet hin in alle Welt..."

Ich verstehe unter Mission allerdings nicht das Beschwatzen anderer Leute, sondern schlicht das Bekennen des eigenen Glaubens. So gesehen ist dein ganzer Blog (oder zumindest der Hamantaschen-Blog) nichts anderes als jüdische Mission und ich finde dies auch in Ordnung. Im Gegenteil, ich habe mich immer gewundert, wieso es keine jüdische Mission gibt, wo doch auch in den Psalmen immer wieder aufgefordert wird, den G´tt Israels allen Völkern bekannt zu machen.

Ich halte es einfach für unnatürlich, wenn man über das was einen bewegt nicht auch redet. Natürlich gehört dazu auch Taktgefühl und Respekt vor dem Glauben des Anderen.


Meine Antwort:

Mit "G - tt allen Völkern bekannt zu machen" ist KEINE MISSION gemeint, sondern vielmehr den Völkern zu verdeutlichen, dass es EIN G - TT war, der die Welt und alles andere erschuf. EIN G - TT ist der Erschaffer und IHM sollen wir huldigen und IHN anerkennen. Oder mit anderen Worten:

Die Völker sollen wenigstens das Prinzip des EINEN G - TTES erfahren und keinen Götzendienst betreiben.

Meine Güte, Ihr (die Kirche) dreht die Verse aber ganz schön durch die Mangel !

Ich betreibe keine jüdische Mission, sondern kläre über das Judentum auf. Nenne es "Judentum von A - Z" oder so ähnlich. Meine Absicht ist es nicht, jemanden zu konvertieren oder missionieren, sondern den Leuten die jüd. orthodox. Standpunkte zu erläutern.

Mission zu betreiben ist nicht jüd. Art, denn Jude zu sein bedeutet, nach den Thoragesetzen zu leben. Klar, gibt es säkulere Juden, doch wer zum Judentum konvertiert, der sollte sich bewusst sein, welcher Religion oder Volkszugehörigkeit er da beitritt. Halbe Geschichten oder "das ist mir zuviel" gilt nicht
(siehe Talmud Traktat Gerim).

Wenn Konvertiten Schwierigkeiten haben sollten (und das ist durchaus der Fall bei Konvertiten genauso wie bei Baalei Teshuva - jenen geboren Juden, welche erst im späteren Verlauf des Lebens relig. geworden sind), diesen oder jenen Level zu erreichen, sollte zumindest das Endziel, diesen Level doch einmal zu erreichen, im Vordergrund stehen.

Das Judentum kann nicht jeden aufnehmen, der da gar nicht vorhat, die Thoragesetze einzuhalten, denn derjenige mag zwar nach jüd. halachischen Massstäben zwar Jude auf dem Papier sein, doch nicht in seiner Seele (Neschama). Sprich, es fand kein Austausch in eine jüd. Seele statt und somit ist derjenige "falsche" Konvertit nach wie vor Nichtjude.

25 Kommentare:

  1. Anonym2:37 PM

    b"h
    HALLO MIRIAM
    STIMMT ES ICH HABE NOCH NIE JEMANDEN GESEHEN DER ORTHODOX IST UND MITTEN AUF DER STRASSE VON NEW YORK LEUTE ANPOEBELT UND SAGT DAS SIE IN DIE HOELLE KOMMEN WENN SIE NICHT DEN G-TT DER JUDEN GLAUBEN ............
    MERKWUERDIG IST NIE PASSIERT NIERGENDS AUF DER WELT GEHEN RBBIS AUF "SEELENJAGD" NUR HIER IN ISRAEL MUESSEN SICH DIE MISSIONARE RUMTREIBEN UND ICH MUSS MIR DAS GEFALLEN LASSEN DAS IST TOTAL ABSURD!!!!!!!!UND SOETWAS GIBT ES NUR IN ISRAEL WO DIE EIGENE RELIGION JA SCHOEN UNTERDRUECKT UND NIEDER GEMACHT WIRD BESTES BEISPIEL DER NAZI PAPST!!!!!!

    GRUESSE ITZCHAK(DER WIENER IS BACK)

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  2. B"H

    Also mir wurde schon oefters in der Jerusalemer Altstadt auf den Kopf zugesagt, dass ich in der Hoelle ende. Dies geschah von Christen aller Art. Baptisten, Methodisten, Katholiken, Evengelikanen, Protestanten, was immer Du willst.

    Im Judentum missioniert eigentlich nur einer und das ist Chabad. :-)
    Allerdings begrenzen sie ihre Versuche ausschliesslich auf JUDEN.

    Wenn Du schon bei der Politik bist:
    Netanyahu bekommt Millionen von den amerikanischen Evangelikalen (Southern Baptist Convention / Church) zugeschoben !

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  3. Anonym4:51 PM

    @Dieter
    “Ich möchte nicht, dass irgend ein Mensch in die Hölle kommt“..

    Dieser Satz tönt in meinen (jüdischen) Ohren bereits sehr bevormundend.
    Jeder Mensch ist für seine Taten auf d i e s e r Welt selber verantwortlich.
    Dass jeder Mensch auf seine Weise gefordert ist, diese Welt “to a better place“ zu machen, wird dabei gerne vernachlässigt.
    Uebrigens, der christl. sog. Missio - Befehl wurde von der kath.Kirche nach dem Konzil von 325 n.u.Z. kreiert. Prof. Pines von der Hebräischen Universität in Jerusalem hat herausgefunden, dass vor diesem Konzil eben dieser Passus( gekoppelt mit der sog. Trinität) nicht existierte.
    Quelle: Paulus von Schalom Ben Chorin
    Weiter:
    “Das Beste: die Erkenntnis G`ttes“
    Es ist nicht die Aufgabe des Menschen à priori, G`tt zu erkennen.
    Es ist unsere jeweilige Aufgabe, g a n z Mensch zu sein.
    Als Noachide oder Jude. Jeder in seinem Status.
    Darum steht bereits am Anfang von Wajikra: ein Mensch ( Adam) ,wenn er opfern will...
    Also hatten Nichtjuden die Möglichkeit Opfer darbringen zu lassen. Heute sind unsere Gebete die “Opfer“ Korbanot , wie in Hosea gesagt ist.
    J e d e r g`ttesfürchtige nichtjüdische Mensch,
    der die 7 noachidischen Gebote hält hat Anteil an der zukünftigen Welt.
    www.kinder-noah.de/ www.bnei - noach.de
    Das Beste, das wir alle , Juden wie Nichtjuden tun können, ist also wie folgt, die Gebote zu erfüllen.
    Damit werden wir diese Welt zu einem besseren Ort machen.
    Rachel

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  4. B"H

    Ich dachte immer Paulus habe den Auftrag zur Judenmission gegeben.

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  5. Anonym5:37 PM

    Ich zitiere aus Shalom Ben Chorin:

    “Nach Matth. 28,19 und Mark,16,15 und 16 erteilt J den Befehl: Darum gehet...
    Diese Stelle fehlt aber in ältesten Handschriften vor dem Konzil von Nicäa( 325 n.u Z., was nunmehr durch die Entdeckung von Prof. Pines 1966 bestätigt wurde.
    Ebenso hat Hans Kosmala in seiner Untersuchung “ the conclusion of Matthew darauf hingewiesen, dass die hier erwähnte Stelle in ältesten Versionen keinen Taufbefehl enthält, sondern nur von Gewinnung von Jüngern spricht, wobei die trinitarische Formel wegfällt. Diese Urversion wird von Eusebius zitiert.
    Rachel

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  6. Anonym5:45 PM

    War es das was du meintest Miriam?

    Missionsauftrag - zuerst die Juden, dann die Griechen ?

    Vor allem Paulus lehrte, die Juden hätten G'tt ermordet (Apg. 2,36; 5,30), sie hielten sich an ein Gesetz, das verflucht sei (Gal. 3,10) und sie leugneten den "Neuen Bund", der den Alten Bund aufgehoben und durch etwas Besseres ersetzt habe (Hebr. 8,13).

    Die ersten Schritte zum christlichen Antijudaismus waren gemacht. Dies wäre aber noch nicht so problematisch gewesen, denn, wenn man eine Religionsgemeinschaft ablehnt, kann man sich von ihr distanzieren und unter Seinesgleichen bleiben. Aber das Christentum ist von seinem Ursprung her missionarisch ausgelegt, es sieht seinen Auftrag darin, alle Völker zum Christentum zu bekehren. Nun hätte das Christentum noch genug mit allen möglichen heidnischen Völkern zu tun und könnte das kleine jüdische Volk erst einmal außen vor lassen, wenn nicht Paulus' Aussagen in Röm. 1,16 und 2,9-10, "die Juden zuerst und dann die Griechen" von evangelikalen Christen in der Weise interpretiert würden, dass es sich dabei um einen Missionsauftrag und nicht um die Erwählung des Volkes Israel handele. Sie meinen also, bevor nicht ganz Israel den Glauben an den Messias Jesus angenommen habe, werde dieser nicht "wiederkommen". (Röm. 11,26)
    Quelle:
    http://juden.judentum.org/judenmission/dialog.htm

    Rachel

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  7. B"H

    Wie Tuvia Singer in einem seine Vortraege berichtete:
    Matthaeus wurde geschrieben, um die Juden zu missionieren und Lukas sollte die Griechen ueberreden. Die Zielgruppe anderen zwei NT - Buecher habe ich vergessen.

    Ich kenne das NT so gt wie gar nicht, doch kann ich mir schwer vorstellen, dass J. meinte, man solle andere Voelker missionieren. Ich meine dies im Hinblick auf seine Gefaehrten, die da hinausgehen sollen.
    J. war immer noch Jude und sah er sich nicht selbst gekommen, um das Judentum zu "revolutionieren" ?

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  8. Anonym6:58 PM

    RÜCKWEISUNG VON
    CHRISTLICHEN “BEWEISTEXTEN”

    ährend er durch einen Wald reiste, bemerkte ein Mann eine Kreis, der auf einen
    Baum gemalt war. In dem Kreis steckte ein Pfeil, exakt in der Mitte. Einige Meter
    weiter bemerkte er noch einige dieser Ziele, jedesmal mit dem Pfeil genau in der
    Mitte. Später, als er dem talentierten Bogenschützen begegnete, fragte er ihn: “Wie hast du es
    geschafft ein solcher Experte zu werden, daß du mit deinem Pfeil immer genau in die Mitte
    des Zieles triffst?” “Es ist gar nicht so schwer,” antwortete der Bogenschütze. “Erst schieße
    ich den Pfeil, und dann male ich das Ziel um ihn herum.”

    Wenn wir christliche Beweistexte untersuchen, die angeblich auf Jesus als den Messias
    hindeuten, sollten wir immer die folgende Frage stellen: “Wurde der Pfeil in das Ziel
    geschossen, oder wurde das Ziel um den Pfeil gemalt?” Mit anderen Worten: Wurde die Stelle
    falsch übersetzt, falsch zitiert, aus dem Zusammenhang genommen oder erfunden?

    Hier sind Beispiele von verschiedenen Methoden, mit denen Missionare “ein Ziel um den
    Pfeil herum malen” um ihre Behauptung zu beweisen.

    BEISPIEL 1:
    DER VERS WURDE ERFUNDEN UND EXISTIERT NICHT IN
    UNSEREN HEBRÄISCHEN SCHRIFTEN

    Die am einfachsten zu erfüllende Prophezeiung ist eine, die man selbst erfunden hat. Das
    Neue Testament bezeugt dieses Prinzip, erfindet eine Reihe von “Prophezeiungen” aus dünner
    Luft, die es den hebräischen Schriften zuschreibt.

    Das Buch Matthäus im Neuen Testament erklärt, daß Jesus der Messias war, weil er in
    Nazareth gelebt hat. Das Neue Testament verwendet den folgenden “Beweistext”, um diese
    Behauptung zu machen: “und [Jesus] kam und wohnte in der Stadt, die da heißt Nazareth; auf
    daß erfüllt würde, was da gesagt ist durch die Propheten: Er soll Nazarener heißen.”
    (Matthäus 2:23). Weil ein Nazarener ein Bewohner der Stadt Nazareth ist, und diese Stadt zur
    Zeit der jüdischen Bibel nicht existierte, ist es unmöglich, eine solche Quelle in den
    hebräischen Schriften zu finden. Sie wurde einfach erfunden.

    Quelle: www.jewsforjudaism.org
    suche nach german handbook

    Rachel

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  9. Anonym7:31 PM

    Vielleicht sollte man dem Leser auch noch mitteilen, dass wir ursprünglich nicht aus religiösen Gründen missioniert haben, sondern dies historische Gründe hat. Denn Mission gab es vor der Entscheidung nicht mehr zu missionieren, schon.

    Yael

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  10. B"H

    Zusatz:
    Was manche vielleicht nicht wissen:

    In der Zeit nach der Ankunft des Meschiach wird es keinerlei Konversionen zum Judentum mehr geben !
    Der Talmud lehrt weiterhin, dass es zu Zeiten Koenig Davids sowie seines Sohnes Salomon (Shlomo) ebenso keine Leute zum Judentum konvertiert worden sind.

    Grund:

    a) Zu Zeiten Davids wurde befuerchtet, dass die Leute vielleicht aus angst konvertieren. Angst vor Davids militaerischer Ueberlegenheit.

    b) Zu Zeiten Salomons wollte man verhindern, dass andere des Wohlstands wegen konvertieren, da es den Juden wirtschaftlich wunderbar ging.

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  11. B"H

    @Rachel

    Die chassidische Story, mit dem Pfeil stammt vom Dubnover Rebben und Tuvia Singer verwendet die von Dir gegebenen Inhalte seiner Website auch in seinen Vortraegen.

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  12. Anonym11:05 AM

    B"H
    achhhhhhhhhhhhh ich danke imeer von neuem in der frueh zu g-tt
    baruch sche lo assani goi
    ich bin stolz ein jude zu sein und brauche keine selbst bestaettigung so wie die christen oder die moslems nur tut es mir leid um die juden die sich weigern es mit stolz zu tragen das man ein jude ist und immer auf der suche sind nach allem ausser dem was und wer wir sind ist eigentlich schade denn das judentum bietet alles was andere haben und noch mehr vorallem die freiheit zu fragen und zu erforschen und nicht so wie bei den catholiken keine fragen schluss basta wer fragt der ist unglaeubig hahahahahahahahah!!!!!
    was fuer ein irrsinn !!!!!!!!
    gruss
    itzchak

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  13. Anonym12:37 PM

    @Rachel
    Habe lange an einer Antwort "herumgemurkst", weil ich einerseits meinen Standpunkt und mein Bibelverständnis deutlich machen wollte, andererseits aber auch nicht wegen christl. Missionstätigkeit aus dem Blog fliegen möchte.

    Ich gehe aus diesem Grund nicht einzeln auf die zitierten Bibelverse ein. Nur soviel:

    Das die Juden J. umgebracht, haben ist aus christlicher Sicht in G´ttes Plan so vorgesehen. Die Textstelle ist also lediglich eine Feststellung und kein Vorwurf, denn wie kann man jemandem einen Vorwurf daraus machen, dass er G´ttes Plan erfüllt? Genau betrachtet haben die Juden ohnehin nur den Tod J. gefordert, getötet haben ihn die Römer. Soll ich jetzt alle Italiener verfluchen?

    Im zweiten Text steht keineswegs, dass das Gesetz verflucht sei, sondern derjenige der es nicht hält. Nun ist es aus christlicher Sicht einem Menschen (und nicht nur den Juden) unmöglich, dass Gesetz absolut einzuhalten. Deswegen muss er begnadigt werden.

    Zur Diskussion über Alten/Neuen Bund gibt es mehrere Bibelstellen. Ich weiß, dass hier viel Unsinn gelehrt wurde. Ich bin zu der Überzeugung gekommen, dass das Volk Israel nach wie vor das auserwählte Volk Gottes ist und der "alte" Bund weiterhin besteht.
    Wenn wir von einem "neuen" Bund sprechen, so sehen wir dies so, dass wir durch J. einen Zugang zu dem G´tt Israels, aus Gnade, bekommen haben.

    Wenn einige Christen der Judenmission eine besondere Priorität einräumen, so habe ich manchmal den Eindruck, dass sie G´tt ins Handwerk pfuschen wollen, indem sie meinen durch die Bekehrung der Juden die Wiederkunft J. beschleunigen zu können.

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  14. B"H

    Du fliegst sicher NICHT wegen Missionstaetigkeit oder etwas anderem aus dem Blog. Das war nicht meine Absicht.
    _________________

    G - tt hat, ohne Zweifel, einen Plan, nach welchem die Welt funktioniert. Einen Plan jedoch, den wir weder kennen noch zu deuten in der Lage sind. Manchmal meinen wir etwas zu wissen, nur um dann wieder zu erfahren, dass wir mit unserer Annahme falsch lagen.

    Und es ist sicher richtig, dass G - tt einen Plan mit der Erschaffung des J. und dessen Todes hatte. Nur ist gerade die Definition zu J. eine Frage der Interpretation und die Kirche interpretiert die Angelegenheit wesentlich anders als die Juden.
    Fuer den Rambam (Maimonides), zum Beispiel, kam J. als eine Art Test fuer die Juden ins Spiel. Ein Test, ob sie sich weiterhin zu dem EINEN alles beherrschenden G - tt bekennen oder fremden Theologien / Religionen hinterherlaufen.

    Zu den 613 Gesetzen der Thora:

    Nehmen wir mich als Besipiel - Ich bin heute, wenn ich richtig wollte, nicht in der Lage, die 613 Thoragesetze auszufuehren bzw. einzuhalten.
    Warum ?
    Erstens beziehen sich unzaehlige der Gesetze auf die Handlungen im Tempel (Opferungen, Tempelpriesterdienst, etc). Und zweitens befinden wir uns nach der Tempelzerstoerung in einem Zustand der Unreinheit. Nicht nur der koerperlichen, sondern ebenso der spirituellen Unreinheit.

    Diese Unreinheit kann nur durch die Asche der Roten Kuh (Parah Adumah) beseitigt werden und genau die besitzen wir momentan nicht. Heute wurde noch keine halachisch einwandfreie Rote Kuh gesichtet und die Bundeslade, in welcher einige Aschereste verblieben sind, wurde noch nicht wiederentdeckt.

    Es heisst, dass G - tt keinem Menschen etwas aufbuerdet, was er nicht faehig ist, einzuhalten oder zu durchleben.
    Und Juden sind in der Lage, die 613 Mitzwot einzuhalten, sonst haette G - tt sie ihnen nicht gegeben.

    Einfach so herkommen, behaupten, dass man nicht in der Lage war und um Gnade bitten gilt nicht. Zumindest sollte man von vornherein einige Anstrengungen unternehmen.

    Nur nebenbei erwaehnt: Die 613 Gesetze sind ausschliesslich fuer Juden bestimmt und nicht fuer Nichtjuden, welche lediglich an die Sieben Noachidischen Gesetze gebunden sind.

    Alter & neuer Bund ?
    Da die Thora fuer alle Ewigkeiten bestimmt ist, heisst, auf Dauer Gueltigkeit besitzt, gibt es nur einen Bund; naemlich den zwischen G - tt und dem juedischen Volk.

    Zugang zu G - tt hat JEDER einzelne Mensch egal welcher Religion er angehoert !
    Ich benoetige keinerlei Medium (wie J.) um mir einen Zugang zu verschaffen. Jeder Mensch kann hier und jetzt zu G - tt beten und besitzt dadurch automatisch einen Zugang. Der eine mehr, der andere weniger.

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  15. B"H

    Juden hatten und haben leider zu oft den Drang nach anderem zu suchen, wenn ihnen die eigene Religion schon genuegend bietet.

    Viele schauen fast immer nur auf die Halachot, wenden sich genervt ab und suchen Spirituaelitaet im Buddhismus oder sonstwo. Dass das Judentum aber eine der spirituellsten Religionen ueberhaupt ist, das ist den meisten gar nicht bekannt, weil die ihre Religion nicht kennen.

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  16. Anonym1:20 PM

    @Anonymus

    Du hast offensichtlich meinen Text nicht eingehend studiert, sonst würdest du jetzt nicht diese Ausssagen machen.
    NICHTJUDEN hatten immer schon die Möglichkeit, einen Zugang zu Haschem ( G`tt) zu finden.
    Wie? Durch das Halten der noachidischen Gebote.
    www.kinder-noah.de
    Jegliche Einschaltung eines J, ist, lass es dir gesagt sein : GOETZENDIENST.
    Haschem sagt: ICH bin der ERSTE und ICH bin der LETZTE und ausser mir KEINER!

    Als Mensch , als jüdischer Mensch erfülle ich jene Gebote , zu denen ich verpflichtet bin.
    Es gibt Cohen, Levi, Israel( Männer und Frauen).Jeder hat seine dementsprechenden Pflichten.
    Falls ich etwas nicht eingehalten habe, werde ich deswegen nicht “verflucht“.
    Das Beste, das DU dir tun kannst, Anonymus: Lerne das Judentum kennen, damit du deine eigene Religion besser verstehst.
    Tip: Jüdisches Leben heute, von Rav Donin
    Du wirst erstaunt sein, welchen Vorurteilen du aufgesessen bist.
    Falls du englisch liest:
    Ein Brief an Christen , welche G`tt wirklich dienen möchten.

    http://www.shalomcenter.nl/english.htm

    Rachel

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  17. Anonym10:42 AM

    Jetzt sind wir in der Diskussion endlich da angekommen, wo es für mich interessant wird. Da ich mich schon länger mit dem Judentum beschäftige, gab es bisher nicht viel neues.

    Jetzt habe ich festgestellt, dass unsere Interpretationen gar nicht so weit auseinanderliegen. Wenn ich z.B. lese: "G- tt hat, ohne Zweifel, einen Plan, nach welchem die Welt funktioniert. Einen Plan jedoch, den wir weder kennen noch zu deuten in der Lage sind. Manchmal meinen wir etwas zu wissen, nur um dann wieder zu erfahren, dass wir mit unserer Annahme falsch lagen.", dann entspricht dies meinen Erfahrungen.

    Es ist mein Bedürfnis, herauszufinden wie weit sich das Christentum von seinem Ursprung entfernt hat. "Schnick-Schnack" wie Heiligenverehrung u.Ä. sind für mich tabu.

    Andererseits frage ich mich natürlich auch, ob es im Judentum nicht auch ähnliche Abweichungen vom Ursprung gibt. So irritieren mich z.B. die vielen Schriften, die es neben dem Tanach gibt. Sicher handelt es sich hier um Interpretationen, aber müssen diese immer richtig sein?

    Das während der Zeit Davids und Salomos nicht missioniert wurde, ist mir neu, die Begründung hierfür ist aber einleuchtend.
    Was die Rote Kuh betrifft, so habe ich davon gehört. Ihr werdet jedoch verstehen, dass mir diese Geschichte etwas mysteriös erscheint.

    Gibt es eigentlich einen Tanach in deutscher Sprache? Ich kann mich zwar einigermaßen auf englisch verständigen, aber ein Vergleich einzelner Texte wäre mir dann doch zu mühsam. Hier wird zwar eine Übersetzung eines messianischen Juden, eines Herrn Stein angeboten, aber ich habe den Eindruck, das dort lediglich die Schreibweise der Namen geändert wurde.

    Einen schönen Shabbat
    wünscht
    Dieter von der Nordsee
    (Das ist kein Adelstitel :-)

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  18. Anonym12:00 PM

    @rachel

    Ich lese zwar englisch, da meine Großeltern jedoch gebürtige Niederländer waren, ist diese Sprache mein Hobby. Vielen Dank also für den Hinweis auf diese Seite. Wir werden übrigens im Sommer wohl einmal die Synagoge in Groningen besuchen.

    Dieter

    P.S.

    Eine Episode noch, auch wenn sie nicht zum Thema gehört:

    Vor Jahren habe ich auf einem Flohmarkt eine Pessach-Haggadah in
    deutsch/hebräisch erstanden. Das Druckdatum war 1906.

    Im Jahre 2006, also genau 100 Jahre später, waren meine Frau und ich in Israel. Ich habe versucht die Haggadah dann Yad Vaschem zu übergeben. Da kein Bezug zum Holocaust zu erkennen war, hatte man kein Interesse daran. Weil ich mir dachte, dass dieses Buch nach Israel gehört, habe ich es in Jerusalem gelassen.

    Eine Alyjah der der etwas anderen Art. Wer weiß, ob der rechtmäßige Besitzer jemals Israel sehen konnte...

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  19. B"H

    Hallo Dieter,

    da hast Du mich falsch verstanden: Waehrend der Zeit von Koenig David und danach unter der Regierung von Koenig Salomon gab es keine Konversionen zum Judentum.
    Von Mission war nicht die Rede und missioniert wurde auch damals schon nicht.
    Es handelte sich einzig und allein um Leute, die privat entschieden, zum Judentum zu konvertieren.

    Du haettest die Haggadah vielleicht der Nationalbibliothek im Jerusalemer Stadtteil Givat Ram uebergeben sollen. Andererseits haettest Du sie auch behalten koennen.

    Tanach - Uebersetzungen auf Deutsch ? Vielleicht die "Chumasch" des Rabbi Samson Raphael Hirsch. Da findest Du auch dessen entsprechende Kommentare.

    Die vielen Schriften nebenher sind Kommentare. Zum Beispiel ohnen einen Raschi (Rabbi Schlomo ben Yitzchak) wuerden wir kaum die Thora oder den Talmud erfassen. Insgesamt handelt es sich bei Raschi um einen der groessten Talmudkommentatoren ueberhaupt.

    Niemand weiss, ob das alles richtig ist, was dort kommentiert wird. Und nebenbei gesagt widersprechen sich sogar einige der Kommentatoren. Allerdings haben sie eines gemeinsam: Ihre Kommentare basieren auf dem Talmud sowie den aeltesten Midraschim (Erzaehlungen) und Aggadot (Legenden).
    Und wer sollte nicht vieles besser gewusst haben als die talmudischen Rabbis wie Rabbi Schimon bar Yochai oder Rabbi Akiva ?

    So weit hergeholt sind also die Kommentare nicht.

    Ich weiss, dass die Kirche immer zu sagen pflegt, dass das ja alles nur von Menschen stammt, doch was bitteschoen ist denn die Kirche, wenn sie interpretiert ? Handelt es sich da nicht um Menschen ?

    Keiner wiess mit Gewissheit wie was geschehen ist, doch basiert der Talmud auf dem muendl. Gesetz von G - tt an Moshe, welches ueber Generationen hin muendlich ueberliefert worden war und erst spaeter, als die Tempel dahin waren, von Rabbi Yehudah HaNasi, niedergeschrieben worden sind.

    Und die aeltesten Midraschim stammen ebenso aus der Zeit.

    Damit erst einmal Schabbat Schalom.:-)

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  20. Anonym11:25 PM

    Tanach in deutsch:

    Da gibt es in Deutsch nun doch einige. Zunz und so weiter.

    Yael

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  21. Anonym9:32 AM

    @Dieter
    Obwohl ich eigentlich ziemlich beansprucht bin wegen Pessach, will ich dir doch noch eine Antwort geben . Das Christentum hat seinen Ursprung schon im Judentum.Aber ohne das Judentum würde es kein X tentum geben.
    Du willst herausfinden, inwieweit sich das X - tunm vom Judentum entfernt hat.
    Ich zitiere aus “jewsforjudaism“. Im Buch der Könige, wird Elijah der Prophet ausgesandt, um Juden zu warnen die einem fremden G`tt mit Namen Baal dienen. In 1. Könige 18:21 sagt Elijah zu ihnen: “ Wie lange wollt ihr auf zwei Aesten sitzen? ff“
    Und dies ist m.E. auch der Knackpunkt.
    Wir Juden beten das “Shma Jisrael“. Miriam hat in einem ihrer Beiträge geschrieben, dass eines Tages die ganze Welt Haschem als den EINEN bezeugt.( nicht zwei und nicht drei!!)
    Ich wünsche dir viel Erfolg bei deiner Suche. Und - da du ja niederländisch verstehst, kannst du dich gerne in Verbindung setzen mit Ariel Tsion von www.shalomcenter.nl
    Bestimmt kann er dir deine evtl. Fragen besser erklären
    Rachel

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  22. Anonym5:56 PM

    @miriam

    Ich habe das schon richtig verstanden, da ich aber immer dann schreibe, wenn ich während der Arbeit kurz Zeit habe, habe ich mich falsch ausgedrückt.

    Was "die Kirche", und mir scheint damit meinst du überwiegend die katholische, ist mir eigentlich ziemlich egal. Es geht mir um den persönlichen Glauben. Dass es sich bei euren "Schriften" um Kommentare handelt, nur denke ich manchmal, dass diese überbewertet werden.

    Gruß
    Dieter

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  23. B"H

    Immer dieses Kommentareschreiben auf der Arbeit.:-)

    Ich denke nicht, dass die Kommentare ueberbewertet werden. Man kann den Talmud oder die Thora nicht einfach so woertlich nehmen und interpretieren. Alles ist nur so gespickt mit Symbolen, Wortspielen, versteckten Bedeutungen. etc und da ist es von Nutzen, grosse Kommentatoren zu haben.

    Es gibt ja nicht nur einen Kommentator, sondern jede Sparte ist vertreten. Die Chassidim, die Kabbalisten, die Rationalisten und die Realisten.

    Wer sich erst einmal in die Kommentarwelt hineinarbeitet, der wird sie lieben. Und wie ich schon sagte, unzaehlige Kommentare beruhen auf dem Talmud sowie der Midrasch.

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  24. Roman G.1:00 PM

    Hallo Miriam,

    auch wenn wir die Rote Kuh hätten könnte keiner von uns die 613 (620) Gebote einhalten. Aus einem ganz banalen Grund, keine Frau kann die für den Mann bestimmten Gebote einhalten und kein Mann kann die Gebote der Frau erfüllen.

    Im Judentum gibt es aber durchaus die These, dass wer versucht alle Gebote zu halten bzw. nur ein Gebot erfüllt, er dann symbolisch alle anderen Gebote ebenfalls erfüllt hat.

    Was die jüdische Mission angeht, so ist es geschichtlich durchaus so, dass Juden missioniert haben. Selbst in der Diaspora haben sie dies getan, was auch den Unmut u.a. Luthers provozierte.

    Ich halte es für nicht haltbar eine aktive Mission durchzuführen, aber eine Art passive Mission muss es geben.

    Konversion muss in einer überschaubaren Zeit möglich sein. In Deutschland gibt es bspw. derzeit kein Beit Din, somit kann derzeit niemand konvertieren.

    Auf der anderen Seite tretten Juden massenhaft in andere Religionen über oder heiraten nichtjüdische Menschen. Keine gute Entwicklung, angesichts der geopolitischen und demografischen Lage.

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  25. B"H

    Zumindest wuerden wir durch die Rote Kuh gewissen Unreinheiten loswerden.:-)
    Ob Maenner oder Frauen, wir alle koennen nicht die gesamten Thoramitzwot ausfuehren, denn unzaehlige von ihnen beziehen sich auf den Tempelservice, heisst die Cohanim.

    Was wir tun koennen, ist soviels einzuhalten wir moeglich. Wer eine Mitzwah einhaelt, der wird manchmal so betrachtet als halte er alles ein. Nur kommt es hierbei auf die Intension an. Ich kann eine Mitzwah halten, aber tue dies aus Gewohnheit oder weil ich es eben muss. Kurz gesagt, es gibt unterschiedliche Level der Einhaltung.
    Ausserdem sollte sich niemand herausreden, dass er ja eine Mitzwah halte und dies ausreiche, da er ja sozusagen alle Gesetze einhaelt.

    Jeder Einzelne sollte sich vorerst mit kleinen Schritten begnuegen, aber nach mehr streben und dieses auch allmaehlich umsetzen oder versuchen umzusetzen.

    Zur Mission:
    Missioniert wurde schon, aber eher unauffaellig. Wer wollte auch schon zu frueheren Zeiten gerne Jude werden ? Bei all den Pogromen und Benachteiligungen ?
    Grundsaetzliche Mission waere aber falsch, denn die wenigstens Konversionswilligen sind bereit ihr Leben zu aendern und die Mitzwot einzuhalten. Und ohne Mitzwot zaehlt die ganze Konversion nichts.

    Wenn Du Dir die Geschichte anschaust, wirst Du feststellen, dass dem Judentum immer Mitglieder entschwunden sind. Durch Hochzeiten mit Nichtjuden, wo dann die Kinder nicht mehr jued. waren, durch Assimilation, durch Zwangstaufen, durch Massenvernichtungen, ...
    Gerade jetzt in den USA heiraten viele Nichtjuden und leben total assimiliert. Eine Katastrophe fuer das Judentum und seit Jahren schwingt sich Chabad auf, um jedem Juden wenigstens ein klein wenig Identitaet und Yiddishkeit zu vermitteln. Obwohl ich kein grosser Chabad - Fan bin, so ist deren Absicht manchmal bewundernswert.

    Eine perfekte Loesung gibt es nicht und jedes Ehepaar sollte seine Kinder mit einer gewissen jued. Identitaet sowie Religiositaet erziehen.

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