Montag, Februar 20, 2012

Purim: Warum wollte G – tt die Juden bestrafen ?

B"H 

Am Abend des 7. März 2012 beginnt PURIM und hier vorab Informationen, die vielleicht nicht überall nachzulesen sind. 

PURIM wird in diesen Wochen mein grosses Thema sein ! 


In der Gemara (rabbinischen Diskussion) des Talmud Traktat Megillah 12a kommt eine interessante Frage auf: Die Schüler des talmudischen Rabbi Schimon bar Yochai interpretierten, dass die Juden im einstigen babylonischen Exil (nach der Zerstörung des Ersten Jerusalemer Tempels durch die Babylonier) deswegen von der Vernichtung bedroht wurden, weil sie am Bankett des König Achashverosh teilnahmen. 

Rabbi Schimon bar Yochai erwiderte die Frage: Falls das wirlich zutreffe, warum sollten dann die Juden außerhalb der Stadt Schuschan ebenso vernichtet werden und nicht nur diejenigen Juden, die tatsächlich aktiv am Bankett teilgenommen hatten ? 

Laut Rabbi Schimon bar Yochai ist der wahre Grund, warum G – tt die Juden dermaßen hart bestrafen wollte, dass sie sich vor einem Götzen(gott) des König Nevuchadnezzar verneigt hatten. Dieser Vorfall geschah noch zu Lebzeiten des Nevuchadnezzar. 

Rabbi Schimons Schüler konterten mit der Frage, warum die Juden dann letztendlich durch das Purim – Wunder doch noch gerettet worden sind. Rabbi Schimon gab zurück, dass die Juden den Götzen nicht anbeteten, sondern nur so taten als ob, weil sie eben Angst vor einer Bestrafung hatten. Daraufhin wurden sie Jahre später von G – tt mit gleicher Münze bestraft: G – tt tat auch nur so als ob, liess die Juden aber letztendlich siegen. 

Warum stellten die Schüler des Rabbi Schimon überhaupt die Frage ? Hätte es nicht sein können, dass die Juden Teschuva machen (zu G – tt umkehren) und sie deshalb von Ihm gerettet worden sind ? 

Der chassidische Rabbiner Zvi Elimelech von Dinov kommentierte bereits vor mehr als 150 Jahren, dass wenn eine Person sündigt und hinterher bereut und zu G – tt zurückfindet, die Art der Reue mit der Art des Vergehens in Verbindung stehen muss. Im Fall von PURIM fasteten die Juden drei Tage lang und kehrten damit zu G – tt zurück. Wenn G – tt sie deswegen strafen wollte, weil viele von ihnen am rauschenden Fest des Achashverosh teilgenommen hatten, dann wäre die Anzahl der drei Fastentage logisch: Sie aßen sich voll und als Reue fasteten sie. Das steht doch immerhin im Einklang. 

Wollte G – tt die Juden jedoch bestrafen weil, wie Rabbi Schimon bar Yochai meint, dass die Juden zu einem der Götzen des Vorgängers von Achashverosh, nämlich Nevuchadnezzar, verbeugten, so wäre das Fasten offenbar nicht ausreichend gewesen. Götzendienst und Fasten weisen keinerlei Verbindung auf. Aus diesem Grund akzeptierten die Schüler des Rabbi Schimon dessen Begründung nicht. 

In der Tat existieren hierzu zahlreiche unterschiedliche Kommentare. Unter anderem habe Haman zwei unterschiedliche Botschaften hinausgesandt, wonach die Juden außerhalb Schuschans gar nichts vom Todesurteil gewusst haben sollen. Die am meisten verbreitete Meinung ist, dass die Juden von G – tt bestraft werden sollten, weil sie das Thorastudium vernachlässigt hatten. Zu viel Assimilation war im Spiel und durch das Todesurteil des Haman herrschte plötzliche Einigkeit und man wurde sich seiner wahren Identität wieder bewusst. 

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