Dienstag, Juni 19, 2012

Das Geheimnis des Monat Tammuz


Gesehen in Zfat (Safed) / Nordisrael

Photo: Miriam Woelke

B"H

Zuerst began ich, dass Chabad (Lubawitsch) - Buch "Sha’arei Ha’moadim" zu lessen, um einige Insights zum heute abend beginnenden neuen jüdischen Monat TAMMUZ zu liefern. Bei Chabad jedoch geht es mir im Tammuz zu sehr um Meschiach und dessen Zeit. Da einer der vorherigen Chabad - Rebben im Tammuz aus einem russischen Gefängnis entlassen wurde, steht der Tammuz bei Chabad als Monat der beginnenden GE’ULAH (Zeit des Meschiach). Zahlreiche Chabad – Rebben wurden daheim in Russland immer wieder verhaftet, da sie sich gegen die jeweiligen Regierungen stellten. 

Darüber hinaus feiert die chassidische Gruppe an diesem Schabbat den 3. Tammuz (Gimmel Tammuz), welcher den Todestag des letzten Rebben darstellt. Jene Chabadnikim, welche der Meinung sind, der letzte Rebbe Menachem Mendel Schneerson sei der Meschiach, sehen in dem 3. Tammuz nicht den Todestag des Rebben (im Juni 1994), sondern jenen Tag, an dem der Rebbe unsichtbar wurde, sich in höhere spirituelle Spähren begab und wir nicht in der Lage sind, ihn zu sehen. Obwohl der Rebbe körperlich immer noch am Eastern Parkway 770 in Crown Heights / New York lebt und keineswegs starb, müssen wir auf den Moment warten, in welchem er sich als Meschiach offenbart. Soviel vorerst zu Chabad und ich werde im laufe dieser Woche noch mehr zum "Gimmel Tammuz" berichten. 

Die Chabad – Inhalte warfen mir zu viel Meschiach und so wendete ich mich einem meiner chassidischen Lieblingskommentatoren, dem SHEM MI'SHMUEL zu, welcher da einen bemerkenswerten Kommentar zum TAMMUZ liefert.

Zu der Zeit als Adam und Eva (Chava) noch im Paradies weilten und von dem berühmten Apfel aßen, ruinierten sie sozusagen den menschlichen Sinn des Augenlichtes. Das SEHEN wurde in untere Level gezogen und sobald dies geschieht, bedarf es, kabbalistisch betrachtet, eines Tikun (Reparatur). Dies geschieht indem ich meine Sehkraft für etwas Positives benutze. Adam und Eva hingegen schauten gierig auf den Apfel, um ihn dann zu verspeisen. Indem sie den Apfel anschauten, wollten sie ihn haben. Die Gier stieg in ihnen auf und somit setzten sie ihre Sehkraft negativ ein.

Remark: Gemäss talmudischer und kabbalistischer Literatur handelte es sich nicht um einen Apfel, den die beiden ersten Menschen da aßen, sondern entweder um eine andere Frucht oder etwas, von dem wir keine Ahnung haben. Die Thora spricht zumeist in der Symbolsprache und der Apfel steht für etwas ganz anderes. Eine Meinung im Talmud lautet, dass die Beiden betrunken waren, andere behaupten, es handele sich um ein uns unbekanntes Konzept. Tatsache ist, dass niemand weiss, was genau die Beiden taten. Ebenso wenig wissen wir, was ein "Baum des Wissens" ist.

Als Adam und Eva den Apfel (oder was auch immer) anschauten, schlich sich bei ihnen die Gier ein und der Sehsinn wurde in einen tiefen spirituellen Abgrund gezogen.

Die Meraglim (Spione), welche uns in der Thoralesung der vergangenen Woche begegneten, hatte die Aufgabe, diesen Sehsinn wieder in positive Spähren zu bringen bzw. eine Korrektur des Vergehens von Adam und Eva durchzuführen. Aber was taten sie ? Letzten Endes nutzen sie ihr Augenlicht, um hinterher nur Negatives über Israel zu berichten und verpassten damit die Chance des Tikun. Somit liegt es an allen Juden, die Korrektur durchzuführen. Wie ? Indem wir unsere Augen positiv einsetzen.

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