Mittwoch, Juni 27, 2012

Die Schwierigkeit, ein religiöses Buch zu schreiben

B"H 

Seit Jahren sitze ich intensiv über einem bestimmten Thema der Thora. Fast jede Talmudpassage, fast jede Midrasch, Aggadah oder fast jeden Kommentar sowie die Kabbalah habe ich zum Thema umgekrempelt. Und obwohl viele von mir ein Buch über die israelischen Haredim (ultra – orthodoxe Juden) erwarten, so beschränke ich mich vorerst auf eine Stelle in der Thora, die, meiner Meinung nach, viel zu wenig Beachtung erlangte, aber die mich schon immer interessierte. 

All das gesammelte Material zusammenzufassen ist nicht einfach. Noch dazu, wo immer weitere Fragen auftauchen. In meinem Buch geht es im Wesentlichen um Teile aus dem 1. Buch Moses (Bereschit – Genesis). Insbesondere um die Thoralesungen BERESCHIT (Genesis) und Noach. Weil es in einem Kapitel eigentlich nur kurz um "Dämonen (Schedim)" im Judentum geht, stecke ich einmal wieder so richtig fest und muss Rabbiner befragen. Die vielfältige talmudische und anderweitige relig. Literatur gibt keine eindeutige Auskunft, wobei ich das auch gar nicht erwarte. Jeder Rabbiner bzw. Kommentator hat so seine eigenen Auslegungen zum Thema und ferner scheint es darauf anzukommen, in welchem Zusammenhang die Dämonen in Erscheinung treten. Manchmal scheint es sie zu geben, in einem anderen Bezug dagegen finden sie lediglich als Symbol für etwas anderes Erwähnung. 

Weiterhin bin ich auch noch gezwungen, dass Thema ENGEL anzusprechen und wer hätte gedacht, wie viele rabbinische Auslegungen es hierzu gibt. In der Kabbalah, im Talmud, im Chassidismus und vom KUZARI (Buch des Rabbiners Yehudah HaLevi) oder dem RAMBAM (Guide for the Perplexed - Moreh Nevuchim) ganz zu schweigen. Das beginnt schon allein damit, dass der Rambam (Maimonides) im Moreh Nevuchim unzählige philosophische Statements des Aristoteles diskutiert und diese mit dem Judentum vergleicht. Zur Zeit des Rambam und sogar noch vorher (im 11. – 13. Jahrhundert) nahmen sich viele bekannte Rabbiner des Themas an, da immer mehr Juden die Lehren der griechischen und arabischen Philosophen für logisch und glaubwürdig hielten. Dies geschah in solch einem Ausmaß, dass zahlreiche Rabbiner Schriften verfassten, welche den Juden die wesentlichen Grundzüge des Judentums erklären sollten. Alles im direkten Vergleich mit philosophischen Ideologien und das selbst ein Aristoteles nicht auf dem Pfad des Judentums liegt. 

Und so stecke ich einmal wieder fest und versuche, Antworten zu finden. Auch um weiterzukommen und das Thema zu einem Ende zu bringen. Eindeutige Antworten aber werde auch ich nicht liefern können, denn die gibt es nicht.

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