Montag, Juni 04, 2012

Koscher an die Klagemauer (Kotel)

B"H 

Um an die Klagemauer (Kotel) zu gelangen, muss ein jeder Besucher einen Security Check durchlaufen. In der Realität bedeutet dies, dass der Besucher eine Sicherheitsschranke durchquert. Vorher sollten Tascheninhalte und sonstige Mitbringsel auf ein Fliessband gelegt werden, wobei ein Monitor deren Innenleben anzeigt. Befinden sich noch irgendwelche Metallteile in den Jackentaschen des Besuchers, so erklingt das Alarmsignal der Sicherheitsschranke. Manchmal verursachen sogar das Kleingeld im Portemonnaie oder eine Gürtelschnalle ungeahnte Probleme.

Es existieren vier Eingänge zum Kotel Plaza und alle vier werden von Angestellten eines privaten Sicherheitsunternehmen bewacht. Zwar befindet sich am Plaza eine Polizeistation, doch die Polizisten selbst führen keine Checks durch. Es sei denn, die Security Angestellten melden jemanden Auffälliges.

In der Vergangenheit beschwerten sich viele religiöse Juden über das private Sicherheitspersonal, welches vorwiegend aus eingewanderten Äthiopiern bestand. Die Äthiopier wiederum schienen relig. aschkenazische Juden nicht unbedingt auf ihrer Beliebtheitsskala zu haben. Es gab ständig Zoff. Vor allem am Schabbat, denn da kame in weiteres Problem auf: 

An Wochentagen durchlaufen die Besucher die Sicherheitsschranke, doch was geschieht am Schabbat ? Die Schranke wird elektronisch betrieben und es leuchten rote und grüne Lichter auf. Juden aber ist es verboten, am Schabbat Licht zu zünden. Ein Anzünden zu verursachen fällt ebenso in die Verbotskategorie. Was geschieht also mit der Schranke am Schabbat ? Viele relig. Juden weigerten sich, am Schabbat die Schranke zu durchqueren. Immer wieder kam es zu langwierigen Diskussionen mit dem Sicherheitspersonal. Die elektronischen Sensoren waren seit jeher ein schwerwiegendes halachisches Problem.

Jetzt wurde es gelöst, denn führende Rabbiner setzten sich zusammen und suchten nach einer Lösung. Ein technologisches Institut entwarf eine koschere Sicherheitsschranke, welche sogar die Zustimmung des Rabbi Moshe Sternbuch von der ultra – extremen Dachorganisation "Edah HaCharedit" erhielt.

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