Dienstag, Mai 08, 2007

Judentum: Ja oder Nein ?

B"H

Meine Kenntnisse ueber die heutigen israelisch - orthodoxen Konversionskurs (Giur) sind mehr als begrenzt. Ich kenne mich kaum mit den neuesten Gesetzesregelungen aus, auch aus dem Grund, weil sich staendig etwas zu aendern scheint.

Was mir jedoch in den letzten zwei bis drei Jahren besonders auffiel war, dass vermehrt Konvertiten zum Judentum auftraten, die entweder zum Christentum zurueckkehrten oder zumindest viele christliche Braeuche aufrecht erhielten. Anscheinend ist nicht nur mir dies aufgefallen, denn vor drei Wochen gab es zum Thema einen langen Artikel in der "Jerusalem Post", von dem mir ein Bekannter berichtete. Im Artikel schrieb ein Rabbiner, dass zuviele Konversionen zum Judentum stattfinden. Zuviel und noch nicht einmal die Haelfte der Konvertiten haelt sich nach dem Giur an die juedischen Religionsgesetze (Halacha).
Die "Jerusalem Post" und auch ich beziehen uns auf israelische Zustaende und nicht auf andere Laender.

Eine kanadische Freundin von mir steckt noch mitten im Giur. Vor drei Jahren schrieb sie sich in einen neuen Jerusalemer Kurs ein. Orthodoxe Rabbis hatten diesen gegruendet und nahmen alle moeglichen Leute auf, ohne vorher genau deren Konversionsgruende zu pruefen. Der Kurs war neu und man brauchte Schueler. Je mehr Teilnehmer, desto mehr Subventionen vom Staat. Durch meine Freundin lernte ich weitere Schueler aus dem Kurs kennen und sah, welche Leute dort aufgenommen wurden. Das Wort Schlamperei seitens der Kursleitung zu benutzen waere noch untertrieben.

Der Kurs dauerte ein Jahr und was die Beteiligten erst hinterher erfuhren war, dass sich jeder einzelne seinen eigenen Termin beim rabbinischen Gericht (Beit Din) beschaffen musste. Der Kurs stellte nur den Unterricht zur Verfuegung, mehr nicht. Die Art der Selbstbeschaffung ist sehr ungewoehnlich, denn normalerweise bekommen die Schueler vom Kurs selbst ihre Termine.
Schon in den ersten Wochen nach Kursbeginn gab es richtigen Zoff. Israelis beschwerten sich ueber Schueler, dass diese weiterhin oeffentlich ihr Christentum verbreiten. Ausserdem gab es gegenseitige Beschuldigungen innerhalb der Klasse. Jeder ging auf jeden los und keiner war besser als der andere.
Die Angelegenheit kam sofort vor das Oberrabbinat und das Religionsministerium. Das Ministerium rief Bekannte vieler Schueler an und wollte wissen, was denn da genau vorgeht.

Was mir weiterhin auffiel war, dass die Schueler, die ich kannte, einschliesslich meiner Freundin, von jedem und allem was sich bewegte, Empfehlungsschreiben verlangten. Von Nachbarn, von Rabbinern, auch wenn sie nur einmal in deren Synagoge waren und von Bekannten. Je mehr, desto besser.
Eine Englaenderin schleppte ueber dreissig solcher Empfehlungen vor das Beit Din. Briefe von Leuten, die keiner kennt und an denen niemand interessiert ist. Das Beit Din setzt sich nicht hin um Briefe zu lesen, sondern will Fragen beantwortet haben und wissen, wie derjenige zum Judentum steht.

Die Aufgabe eines Giur - Kurses sollte sein, Konversionswillige im Judentum zu unterrichten. Der neugegruendete Kurs aber war damit beschaeftigt, den Beteiligten das Christentum aus deren Koepfen zu nehmen, was bei der Haelfte nicht gelang. Wenn ich konvertieren will, sollte ich das Christentum hinter mit gelassen haben und nicht zweifeln.

Besagte Englaenderin hatte irgendwelche Stimmen gehoert, die ihr befahlen zu konvertieren. Pentacosta - Christin, was alles sagt.

Eine Daenin beherbergte in ihrer Wohnung zwei christl. Missionare namens John und Ryan, die sich als Juden ausgaben. Mit Zizit (Schaufaenden) und Seitenlocken liefen sie herum, bis sie aus dem Land flogen. Die Daenin flog gleich hinterher, aber aus anderen Gruenden.

Eine Filippina verheiratet mit einem amerik. Israeli, verkaufte selbstgemalte Bilder. Mit christlichen Motiven wohlgemerkt.

Eine Chinesin, die mit einem ehemaligen illegalen chinesischen Gastarbeiter verheiratet ist. Besagter Gastarbeiter schrieb sich kurz vor seiner Abschiebung bei einer Yeshiva mit zweifelhaftem Ruf zu einem Konversionskurs ein. Zuvor fuehrte er einen kleinen unkoscheren Imbiss nahe dem Jerusalemer Zentralen Busbahnhof. Der Imbiss wurde ihm jedoch von den Haredim (Ultra - Orthod.) abgefackelt.
Nach seinem Giur ging er zurueck nach China wo er nichts besseres zu tun hatte als eine Nichtjuedin zu heiraten, welche er nach Israel schiffte und in den Kurs brachte. Dort verstand die Chinesin nur Bahnhof, denn ihr Englisch haelt sich in Grenzen. Sie hatte nur kapiert, dass sie da durch muesse, weil ihr das ein Bleiberecht verschaffe.

Meine Freundin war recht gut mit der Englaenderin, welche Visionen hat, befreundet. An dieser Tatsache leidet sie heute noch, denn sie wartet immer noch auf einen Termin. Die Englaenderin bestand mit allergroessten Schwierigkeiten das Beit Din und meine Freundin bekam erst gar keinen Termin mehr. Ganz langsam kommt nun scheint doch noch etwas in Bewegung zu kommen, nachdem sie klarmachen musste, dass sie die Meinungen der Englaenderin nicht teilt.

Ob die Filippina bestand, weiss ich nicht. Die Chinesin gab auf und hat vorlaeufiges Bleiberecht, denn ihr konvertierter Mann besitzt die israelische Staatsbuergerschaft.
Ein deutscher Kursteilnehmer scheint mit der einzige ehrliche Konvertit gewesen zu sein. Inzwischen ist er mit einer Israelin verheiratet und lebt religioes.

Meine Freundin sagte mir, dass die Rabbiner im Kurs ihr bestes taten, doch die Schueler komplett versagten. Rabbinat und Religionsminsterium betrachten den Kurs als Katastrophe und irgendwann wird er sicher aufgeloest werden, wenn sich nichts aendern sollte.

Natuerlich koennen diese Faelle in jedem Kurs vorkommen, aber vielleicht weniger haeufig. Jeder israelische Giur - Kurs hat beim Rabbinat einen speziellen Ruf und wenn jemand kommt und sagt, er sei in diesem oder jenen Kurs konvertiert, dann wissen Rabbiner sofort, wo sie besagte Person einzuordnen haben.
Rabbinatskurse werden in den allerseltensten Faellen von den Haredim anerkannt. Eine Bekannte von mir ist auf besagter Yeshiva mit zweifelhaftem Ruf konvertiert, wollte aber mehr oder weniger haredisch heiraten und entschloss sich, nochmals bei den Haredim zu konvertieren. "Ich schaemte mich, wenn ich den Namen der Yeshiva nennen musste", so ihre Worte.

Man koennte sagen, dass Rabbinatskurse einfacher oder toleranter sind. Wer jedoch einen allseits anerkannten Giur und eine ernsthafte Klasse bevorzugt, der sollte zu den Haredim gehen. Bnei Brak oder Jerusalem. Wer dennoch bei den Nationalreligioesen bleiben will, es gibt einen ernsthaften Kurs in Ramat Gan.

13 Kommentare:

  1. Anonym12:22 PM

    "Rabbinatskurse werden in den allerseltensten Faellen von den Haredim anerkannt. "

    Das ist eine interessante Anmerkung. Hiesige Konversionskurse laufen meistens auch im Zusammenspiel mit dem Oberrabbinat (die Kurse des ORD). Heisst das, dass diese Giurim nicht unbedingt anerkannt sind? Diese Frage taucht hier immer wieder auf.

    Auf jeden Fall scheint das Hauptproblem zu sein, dass die Frage des Motivs für einen Gijur nicht geklärt zu sein scheint bzw. von den Kandidaten auch nicht verlangt wird, dass sie ihre Motivation vor dem Eintritt in den Kurs klären ... Die Fälle, die Du aufgezählt hast, sind allesamt keine Motivationen, um ein "Ger Zedek" im Sinne des Wortes zu werden, sondern eher pragmatischer (Heirat, Partner) Natur oder Ursache einer religiösen Spinnerei.

    Ich denke, es ist schwierig, in einem Staat, der zwar inzwischen eine nicht unerhebliche Anzahl von Menschen als Staatsbürger im Land hat, die einen christlichen Hintergrund haben bzw. diesen sogar praktizieren, die aber im Falle von Heiraten nicht im Lande Eheschliessungen vollziehen können, auf eine pragmatische Ebene zu kommen, ohne an den bestehenden Gesetzen etwas zu ändern. Darum kommt u.a. vielleicht das heraus, was Du in Deinem Beitrag beschrieben hast.

    Im deutschen Fernsehen lief übrigens unlängst ein Film über drei Deutsche, die einen Gijur gemacht haben (ich vermute, mindestens einer der Gijurim davon war nicht orthodox), zwei in Deutschland, einer ba'aretz, zwei versuchten Alija zu machen, nur die Frau jedoch lebte dann aber tatsächlich im Land. Der Eine ist nach dem Gijur nach Deutschland zurückgekehrt, der andere nach einem Versuch, dort Fuss zu fassen. Dieser Letztere erzählte wohl auf der Berliner Filmpremiere, dass er inzwischen mit einer Nichtjüdin in Deutschland verheiratet sei.

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  2. B"H

    Wenn jemand nationalrelig. (Rabbanut) konvertiert und nichts mit Haredim zu tun hat, entstehen keinerlei Probleme.
    Falls sich jedoch ein Konvertit nach dem national. Giur entschliesst, zu den Haredim zu wechseln, schaut die Sache schon anders aus.

    Es gibt einen haredischen Rabbi im Stadtteil Maalot Dafna, der zwar mit dem Rabbanut zusammenarbeitet, aber die meisten national. Giurkurse ablehnt. Zuviel wuerde da geschoben werden. Er macht sein eigenes Beit Din, was auch von den Haredim anerkannt wird.

    Bei den Litvishen koennte es unter Umstaenden sein, dass der national. Giur anerkannt wird. Das kommt manchmal auf den Einzelfall an. Fuer Chabad und Breslov gilt das gleiche.
    Will aber jemand zu Belz, Gur oder Vishnitz etc., ist ein nationalrelig. Giur hinfaellig. In der Chassidut ist ein haredischer Giur ein MUSS und wird im Falle eines Falles nachgeholt. Heisst, der Betroffene muss nochmals durch einen dementsprechenden neuen Giur.
    Soweit ich weiss gilt dies auch fuer Staedte wie Bnei Brak (bei Rabbi Nissim Karelitz). Selbst fuer die dortigen Litvishen.

    Es kann nationalrelig. Konvertiten passieren, dass sie von Haredim als Goim beschimpft werden, was uebrigens keine Seltenheit ist.

    Zu deiner Frage: Das Oberrabbinat fuehrt meistens nationalrelig. Konversionen durch, auch wenn dort Haredim im Beit Din sitzen, denn die Kurse sind fast immer nationalrelig.
    Man ist zwar nach dem Giur zur Aliyah berechtigt und kann Ehen beim Rabbanut schliessen, allerdings kann man nicht beim Beit Din von Belz heiraten. Sprich, man muss also immer in seinem Rahmen bleiben.

    Fuer Haredim gilt in den meisten Faellen, dass sie ihr eigenes Rabbinat haben und alles ausserhalb nicht anerkennen. Auch nicht das Rabbanut.

    Andererseits wird nicht jeder haredische Giur vom Rabbanut anerkannt, was den Nachteil mit sich bringt, dass der Betroffene keine Aliyah machen kann.
    Die Giurim der Edah HaCharit (z.B. Satmar) aus Mea Shearim werden auch beim Innenministerium nicht anerkannt, Giurim der Agudat Israel (z.B.Gur oder Belz) dagegen schon.

    Es ist ganz schwer vorher herauszufinden, wer es ernst meint und wer nicht. Manchmal werden Leute erst Jahre nach dem Giur relig. oder gar nicht.

    Du hast zum Schluss ein wichtiges Problem angesprochen. Naemlich das viele Konvertiten sich einsam fuehlen und lieber einen nicht - jued. Partner heiraten.
    Ich sehe das als Problem der Konvertiten, denn wer will, findet Anschluss. Es gibt dafuer genuegend Beispiele.
    Vielleicht ist das Hauptproblem, dass viele in Kurse rennen ohne sich ueber die Folgen im klaren zu sein. Die Leute haben einfach das Judentum nicht verstanden.

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  3. B"H

    Viellicht zum besseren Verstaendnis:

    Um in Israel als Konvertit anerkannt zu sein, muss ein Konvertit an einem vom Oberrabbinat anerkannten Kurs teilgenommen haben.
    Dann naemlich bekommt er auch Aliyah.

    Die Kurse werden von Nationalrelig. sowie von Haredim in deren eigenen Kursen durchgefuehrt. Bei den Haredim entweder litvish oder auch chassidisch.
    Spaeter wird allgemein unterschieden, welchen Kurs bzw. welches Beit Din der Kandidat besucht hat (haredisch oder nationalrelig).

    Obwohl beide Gruppen (haredisch sowie nationalrelig.) werden vom Rabbanut anerkannt sind, erkennen die Haredim in ihrer eigenen Gesellschaft die nationalrelig. Kurse mehrheitlich nicht an.

    Beide Gruppen koennen aber Aliyah machen.

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  4. Anonym12:31 PM

    Interessant, was du da schreibst, auch wenn ich deine Meinung nicht ganz teile. Ich finde, das wichtigste ist, daß ein Giur von möglichst allen staatl. Institutionen als solcher anerkannt wird. Was interessiert mich da, ob der Giur auch in zum Staat parallel existierenden Strukturen akzeptiert wird? Vielleicht ist es eine Ausnahme, aber ich kenne einen Fall, wo jemand chik-chak innerhalb von vier Wochen bei Charedim konvertiert ist. Und der Rest der Familie ist absolut areligiös. Gleichzeitig sehe ich, daß es den Leuten, die unter die Fittiche des Oberrabbinats konvertieren möchten, unendlich schwer gemacht wird, nicht zuletzt auch deshalb, weil die Charedim Druck machen. Und bei den Charedim geht es offenbar chik-chak. Ich kann nicht verstehen, daß anscheinend mit zweierlei Maß gemessen wird.

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  5. Anonym12:58 PM

    "ich kenne einen Fall, wo jemand chik-chak innerhalb von vier Wochen bei Charedim konvertiert ist. Und der Rest der Familie ist absolut areligiös."

    Ja, das habe ich auch schon im weiteren Bekanntenkreis mitbekommen. Fand ich sehr erstaunlich. Die lebten noch nicht mal in Israel, d.h. da wurde auch auf Empfehlungsschreiben vertraut. Die Familie ist bis heute nicht wirklich observant.
    Ich weiß allerdings nicht, bei welchen Charedim die übergetreten sind. Da gibt es vielleicht auch solche und solche.

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  6. B"H

    Bei den Haredim gibt es einen chik - chak Giur in den seltensten Faellen. Normalerweise kannst du da jahrelang warten und es wird einem nicht leicht gemacht. Kann sein, dass der den du kennst, Glueck hatte. Ich kenne die genauen Umstaende nicht, aber generell ist ein Haredi - Giur total schwer.

    Wenn jemand konvertiert, dann sollte es ihm nicht ganz so egal sein, von anderen Juden nicht anerkannt zu werden. Was nuetzt mir der Staat mit seiner Aliyah, wenn ich zu den Haredim komme und die Weinflasche nicht anfassen darf ? Geschweige denn angemacht werde oder den Herd nicht einschalten darf etc.
    Ich kann nicht in der Ben Yehudah Jude sein und in Mea Shearim nicht.

    Beim Oberrabbinat wird es einem seit der Einrichtung des neuen Beit Din in Canfei Nesharim Street schwer gemacht, aber nicht unmoeglich. Eben weil die Absprungquote nach dem Giur sehr hoch liegt.
    Es kommt auch immer auf das jeweilige Beit Din an.

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  7. B"H

    Koennte sein das es Chabad im Ausland war. Da habe ich von einigen seltsamen Faellen gehoert.:-)

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  8. B"H

    Eines sollte jeder bedenken und so wird auch das Rabbanut kommende Woche argumentieren:

    Hat jemand ein Giur - Papier in der Hand, macht ihn das allein nicht zum Juden, wenn er keine Halachot einhaelt.
    Kabbalistisch wie auch halachisch gilt, das bei einem ernsthaften Giur der Konvertit eine neue jued. Neshama (Seele) erhaelt.
    Bei einem Fake - Giur nicht und demnach ist der Konvertit kein Jude, trotz Zertifikat.

    Halachisch habe ich schon einmal darueber berichtet:
    http://hamantaschen.blogspot.com/2007/02/giur-und-halacha.html

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  9. Anonym1:48 PM

    Nein, es war definitiv nicht Chabad. Der Gijur fand übrigens NICHT im Ausland statt, sondern in Israel. Diese Leute hatten mit dem hiesigen Chabad auch nichts zu tun. Soweit ich weiß, macht Chabad keine Konversionen (zumindest nicht hier in Deutschland).

    Ich stimme Michael zu, Hauptsache, daß der Gijur staatlicherseits anerkannt wird. Es gibt immer einige, die wiederum andere nicht anerkennen - das ist ganz normal.
    Wir dürfen nicht vergessen, daß es früher manchmal unmöglich war von einem Schtetl ins andere zu heiraten ;-). Und ist es nicht auch heute noch teilweise so, daß manche chassidische Dynastie nicht mit anderen verheiratet?

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  10. B"H

    Ich hoerte, dass Chabad in den USA konvertiert.

    Ja, stimmt. Einige Dynastien heiraten die anderen nicht. Aber aus anderen Gruenden.:-)))

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  11. B"H

    Mir fiel gerade ein, dass es in Israel ein Gesetz gibt, welches einen Giur - Kurs fuer mind. 1 Jahr vorsieht. Auch bei den Haredim.

    Koennte es so sein, dass derjenige, den Michael meint, vielleicht nach laengerem Unterricht in Deutschland einfach nur zum Beit Din nach IL kam, seine Pruefung ablegte und wieder ging ?

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  12. Anonym4:50 PM

    Miriam, kann es sein, daß das eine Jahr nur dann eine Rolle spielt, wenn der Kandidat auch seinen Stempel vom Oberrabbinat haben möchte? Oder ein Jahr als Bedingung für den isr. Personalausweis? Aber angesichts meiner kleinen Geschichte wäre es auch kein Wunder, wenn es dieses eine Jahr gibt. Und es deutet auch darauf hin, daß mein beschriebener Fall längst nicht die Ausnahme ist.
    Und nein, es wurde kein Unterricht vorher besucht. Sozusagen ein Giur kefitza.

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  13. B"H

    Schon vor Jahren wurde es gesetzlich neu geregelt, dass fuer alle Kurse ein Jahr gilt, was auch eingehalten wird. Ich habe in Israel schon ewig keinen mehr getroffen, der vor dieser Zeit konvertierte. Eher im Gegenteil. Manche warten 2 - 3 Jahre.
    Jemand erzaehlte mir am letzten Pessach von einem Deutschen, der sage und schreibe neun Jahre auf seinen Giur wartete. Hier in Israel. Solch eine Story ist aber eine Ausnahme und ich kenne die Gruende dafuer nicht.

    Noch vor zehn Jahren war es so, dass schon mal Giur nach sechs Monaten gemacht werden konnte. Was vor allem das Oberrabbinat stoerte war, dass die Leute beim Beit Din gross von Aliyahmachen erzaehlten, aber sobald sie ihre Papiere einschliesslich der Mikweh hatten, sassen sie schon wieder im Flugzeug.
    Obwohl im Oberrabbinat nicht der grosse Zionismus ausgebrochen ist, will man schon, dass die Konvertiten in Israel bleiben. Vor allem dann, wenn sie in ein Land zurueckgehen, wo es kaum orthod. Gemeinden bzw. koschere Geschaefte gibt.

    Nach all den Stories wurde dann ein Jahr Kurs vereinbart und der Betroffene muss nach dem Giur noch monatelang auf seine Papiere warten. So schnell kann man dem Rabbanut nicht mehr ins Ausland entwischen.

    Den Stempel vom Rabbanut bekommt jeder mit den Papieren zugestellt. Der und ein weiterer vom Religionsministerium sind wichtig fuer das Innenministerium bei der Aliyah. Aber das hat nichts mit dem einen Jahr zu tun.

    Kann schon sein, dass der beschriebene Giur schnell war. Vielleicht hatte er Beziehungen.:-)
    Ich kann mir aber garantiert vorstellen, dass er nicht bei den super koscheren Haredi - Kursen (der eine in Jerusalem und der andere in Bnei Brak) konvertierte. Die machen soetwas auch nicht fuer Geld.

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