Mittwoch, Mai 30, 2007

Neue Erkenntnisse ueber den Lubawitscher Rebben

B"H

Der israelische Professor Menachem Friedman beschaeftigt sich schon seit geraumer Zeit mit der haredischen (ultra - orthod.) Gesellschaft. Er selbst ist eher zufaellig auf dieses Thema gestossen, sollte er doch einmal einen Artikel ueber die Agudat Israel (eine haredische Knesset - Partei) schreiben.
Einmal dabei, immer dabei, so gilt der Leitspruch, wenn man sich mit diesem Thema beschaeftigt.

Bei mir war es etwas anders, da ich auf einer haredischen Yeshiva (relig. Schule) war und mich ihnen angeschlossen hatte. Aber die Mehrzahl der Aussteiger beschaeftigt sich weiterhin mit dem Thema Religion und der haredischen Gesellschaft. Wenn man einmal dabei ist, koennen die Religion und die Haredi - Mentalitaet nicht so einfach ad acta gelegt werden.

Anscheinend ist Prof. Friedman auch suechtig nach dem Thema und seine letzten Studien fuehrten ihn zu Chabad (Lubawitsch). Er wollte herausfinden, wer genau denn eigentlich der letzte und siebte Rebbe der Chassidut Chabad war. Stimmt der von Chabad propagandierte Lebenslauf des Rabbi Menachem Mendel Schneerson wirklich ?
Heraus kamen nicht die grossen Sensationen, aber Prof. Friedman ist mit seiner Arbeit zufrieden. Fand er doch heraus, dass Rabbi Menachem Mendel noch zwei Brueder hatte, die in der Chabad - History verschwiegen werden. Einer davon war Dov Beer Schneerson, der aufgrund einer Geisteskrankheit in einem ukrainischen Krankenhaus war und von den Nazis umgebracht wurde. Der zweite Bruder war Aryeh Leib Schneerson, der sich den Sekulaeren zuwandte.

Es ist nicht neu, dass Chabad immer wieder Geschichtsfaelschungen bezichtigt wird. Diverse Geruechte um die Flucht vor den Nazis des vorletzten Lubawitscher Rebben sowie des Rabbi Menachem Mendel machen haeufig die Runde. Konkrete Beweise gab es nie, sondern nur Vermutungen. Prof. Friedman laesst sich ueber dieses Thema nur kurz aus.
Leider, wie ich finde, beschaeftigen sich die wenigsten Chassidim mit der Geschichte ihrer eigenen Chassidut und der Chassidut ueberhaupt. Wobei jetzt nicht nur Chabad gemeint ist.

Weiterhin behauptet Prof. Menachem Friedman, dass die haredische Gesellschaft in einigen Jahren einen Absturz erleben wird. Dadurch, dass Kindergelder gestrichen wurden und viele gezwungen sind zu arbeiten, muss sich die Gesellschaft neu orientieren, was automatisch zur vollkommenen Aufloesung fuehrt.

In diesem Punkt stimme ich Menachem Friedman nicht zu. Er sagt zwar selbst, dass seine Prognose noch nicht eingetroffen ist, doch erhaelt er sie aufrecht.
Es ist richtig, dass vor allem viele litvishen Haredim arbeiten gehen, doch bei den Chassidim schaut es ganz anders aus. Auch hat er anscheinend uebersehen, dass viele chassidische Gruppen, die der anti - zionistischen Edah HaCharedit angehoeren, keine Gelder vom israelischen Staat annehmen und sich selbst finanzieren. Bestes Beispiel ist hierfuer die reiche Chassidut Satmar.

Auch wenn heute viele Haredim in Armut leben, einen grossen Umbruch in der Gesellschaft wird es nicht geben, denn diese Art zu leben behalten sie seit Jahrhunderten bei und sie haben immer ueberlebt.

6 Kommentare:

  1. Anonym10:55 PM

    chabadniks heben immer gerne hervor, dass der rebbe studiert hätte. es ist jedoch erwiesen, dass dies nicht der fall war.

    (nebenbei: ich heisse nicht susanne)

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  2. B"H

    Lt. des im Beitrag erwaehnten Berichtes hat der Rebbe ein Semster in Berlin studiert, aber nicht jahrelang, wie es von Chabad behauptet wird. Philosophie oder sowas.

    Susanne ? Ich kann mich nicht daran erinnern, Dich so genannt zu haben ???

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  3. Anonym11:41 AM

    bei juebe, maria ;-).

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  4. B"H

    Oh, stimmt. Das habe ich gar nicht bemerkt. Habe den Namen anscheinend unbewusst eigedeutscht.:-)

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  5. Anonym4:19 PM

    ja, maria, das kann passieren ;-).
    wünsch' dir schabbat schalom.

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  6. B"H

    Wir sind jetzt schon bei Shavua Tov.:-)

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