Sonntag, Mai 13, 2007

Rabbinische Buerokratie

B"H

Aus vielen Gespraechen mit derzeitigen Konvertiten zum Judentum weiss ich, dass es oft einer Farce gleicht, sich fuer orthod. israelische Konversionskurse anzumelden. Meistens landen die Bewerber ersteinmal in Warteschleifen und man wolle sie zurueckrufen.

Ich rief heute zwei nationalreligioese (orthodoxe) Giur - Kurse an und landete in keiner Warteschleife, sondern bekam beim ersten Kurs sofort die Handynummer des leitenden Rabbis und beim zweiten Kurs wurde ich zum Rabbiner direkt durchgestellt.
Den Rabbiner des haredischen (ultra - orthodox) Kurses habe ich leider noch nicht erreicht, genauso wenig wie die Konversionsabteilung im Oberrabbinat.

Heute erst habe ich bemerkt, mit wieviel Buerokratie das alles verbunden ist. Innerhalb der letzten Jahre ist ein riesiger Giur - Verwaltungsapparat entstanden, wo man leicht den Ueberblick verlieren kann.

Meine Fragen an die Rabbiner werden in etwa wie folgt sein:
Groesse des Kurses, aus welchen Laendern kommen die Konversionswilligen, was wird gelehrt und wie lange dauert der Kurs ? Was sind die Bedingungen, um in den Kurs aufgenommen zu werden ? Wie genau geht es nach dem Beit Din (rabbinischen Gericht) weiter und wie macht man Aliyah ? Wie schaut es da gesetzlich aus ?
Wird der Giur von allen Institutionen und den Haredim anerkannt ? Welchen Status hat ein Konvertit, der nach dem Giur keine Mitzwot mehr einhaelt, in sein Heimatland zurueckkehrt oder einen nichtjuedischen Partner heiratet ? Wie soll ein Konvertit reagieren, wenn ihn die Haredim nicht anerkennen ?

Ich sehe den Antworten mit grosser Spannung entgegen, bin aber gleichzeitig froh, nicht durch den Verwaltungsapparat zu muessen.

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