B"H
Die hohen Feiertage sind vorüber und so manch einer von uns kann sich endlich auf eine Diät freuen, die wir nach dem vielen Festtagsessen sicher brauchen.
Nach dem ereignisreichen Monat Tishrei folgt nun ein Monat, der keinerlei Feiertage enthält. Der Mar Cheshvan. Der offizielle Monatsname ist Cheshvan, doch wird der Monat besonders in religiösen Kreisen als Mar (bitter) Cheshvan bezeichnet, eben weil er keinen einzigen Feiertag besitzt. Es wird nicht gefeiert und aufgrunddessen sind wir ausserstande, besondere Feiertagsmitzwot (Gesetze) einzuhalten. Daher der Beiname "bitter". Nichtsdestotrotz steht auch der Monatsbeginn des Mar Cheshvan für einen neuen Anfang im Leben.
Der jüdische Monat Cheshvan ist der Monat der "Flut Noachs - der Mabul" und gleich in dieser Woche, nach dem Monatsbeginn am Donnerstag, lesen wir am Shabbat die Parashat Noach.
Die Flut begann am 17. Cheshvan und endete ein Jahr später am 27. Cheshvan. Einen Tag später, am 28. Cheshvan, brachte Noach sein Opfer und G - tt versprach ihm, in Zukunft nie wieder eine Flut zur Zerstörung der Menschheit über die ganze Welt zu bringen (im Talmud sind sich die Rabbiner uneinig darüber, ob die ganze Welt überflutet war oder nur ein kleiner Teil Asiens).
Wie jeder andere jüdische Monat auch, hat der Cheshvan seine eigene Bedeutung und laut der Kabbalah ist die Farbe des Cheshvan violett, das Sternzeichen ist der Skorpion, der israelitische Stamm ist Menasche, der menschliche Sinn ist der Geruch, das Organ sind die Verdauungsorgane und der Buchstabe des Monats ist das NUN נ.
Da Cheshvan mit keinerlei Feiertagen aufwarten kann, heisst es, dass dieser Monat für den Meschiach "reserviert" ist, denn der wird im Monat Cheshvan den 3. Tempel errichten.
Was aber deutet im Cheshvan auf den Meschiach hin ?
Eines der wesentlichen Erkennungsmerkmale des Meschiach ist der Geruchssinn. Es heisst, dass der Meschiach "riecht und richtet". Unter anderem bedeutet dies, dass der Meschiach anhand einer Art besonderer Prophezeihung (des Geruchs) genau feststellen kann, wer Jude ist und wer nicht. Es kann durchaus sein, dass viele Juden oder Nichtjuden danach recht überrascht sein dürften. Insbesondere all jene, die sich bisher für absolute Nichtjuden hielten und über unbekannte Vorfahren verfügen. Als Beispiel sei hier nur die Spanische Inquisition oder die Zeit des Holocaustes genannt. Verzweifelte jüd. Eltern brachten ihre Kleinkinder in katholischen Schulen unter und hinterher weigerte sich die kath. Kirche, die wahre Identität solcher Kinder preiszugeben.
Schon ein berühmter jüd. König scheiterte am "Geruchssinn" als er den Rabbinern stolz mitteilte, dass er der erwartete Meschiach sei. Hierbei handelte es sich um Bar Kochba, der mit bürgerlichem Namen Bar Koziva hiess (siehe Talmud Traktat Sanhedrin 93b). Er war unfähig nachzuweisen, dass er der "wahre Meschiach" ist und wurde daraufhin zum Tode verurteilt. Laut der Mischna im Talmud Traktat Sanhedrin 89a wird jeder, der behauptet der Meschiach zu sein und sich hinterher als "falscher Prophet - Navi Scheker" entpuppt, zum Tode verurteilt.
Man könnte demnach meinen, dass Bar Koziva (Bar Kochba) hingerichtet wurde, aber dennoch behaupten die Midrash Eichah und der Talmud Yerushalmi (Jerusalemer Talmud) 4:5 im Traktat Taanit, dass die Römer Bar Koziva hinrichteten. Laut Kommentatoren wurde er nicht direkt von den Rabbis hingerichtet, sondern vielmehr entfernten sich seine Anhänger von ihm und machten Bar Koziva so anfälliger, von den Römern gefasst zu werden.
Ich wünsche allen einen guten Monat Cheshvan und manchmal ist es gar nicht so schlecht, eine kleine Feiertagspause einlegen zu können.
Chodesh Tov - Einen guten Monat
Sonntag, Oktober 07, 2007
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