Montag, Oktober 01, 2007

Jerusalem ist überlaufen

B"H

Cafes und die gesamte Altstadt sind komplett überlaufen. Aus allen Landesteilen stroemen die Israelis nach Jerusalem, um an den Sukkot - Feierlichkeiten teilzunehmen. Allein der gestern stattfindende Segen der Tempelpriester (Birkat HaCohanim) zog Tausende Menschen an. Zu bemerken sei allerdings, dass die Besucherzahl seit Jahren schrumpft und selbst viele Bekannte sagen mir, dass sie sich unter den vielen Touristen unwohl fühlen und da lieber ihre eigene heimische Synagoge vorziehen, anstatt sich in den Trubel zu stürzen.

Gestern Abend besuchte ich die Altstadt und mir bot sich fast das gleiche Bild. Tausende Menschen kamen und gingen. Bis spät in die Nacht hinein waren fast alle Geschäfte im jüdischen Viertel geöffnet. Der Pizzapreis kletterte ins Unermessliche und diejenigen, die sich ihr eigenes Essen mitbrachten, waren gut beraten.

Aber nicht nur in der Altstadt wird gefeiert. Der ultra - orthod. Stadtteil Mea Shearim steht an allererster Stelle gefolgt vom Stadtteil Katamon. Wer sich nicht in die engen Gassen der Altstadt quetschen will, der zieht ein ruhiges Cafe irgendwo ausserhalb vor. Apropos, was heisst ruhig ? Auch in den Cafes herrscht ein riesen Trubel.

Das ganze Land scheint auf den Beinen zu sein und die Ferien zu geniessen. Nichts anderes interessiert derzeit und die Israelis sind froh, sich in ihre eigene Welt zurückziehen zu können. Die Parks sind voll religiöser Juden, die mit ihrer Kinderschar zum Barbecue einladen. Besonders empfhehlenswert sind hier der Gan HaPaamon (Bell Park) und der Sacher Park. Nebenbei laufen viele Attraktionen für die Kinder.

Viele lässt das Thema kalt, doch gerade in diesen Tagen erlangt es an erneuter Aktualität. Das Koscher - Zertifikat (Hechscher). So mancher isst nicht überall und an den Restauranttheken gibt es so manche Diskussion, ob das Essen unter der Aufsicht des Oberrabbinates oder der chassidischen Edah HaCharedit steht.

"Was nur Rabbanut (Oberrabbinat) ?" heisst es vielmals. Das ist einigen Leuten zu wenig und da wechselt man lieber zu einem Ambiente, wo ein Hechscher der Edah oder von den Belzer Chassidim geboten wird.

Jerusalem und sein ewiger Kampf um das richtige Hechscher. Auch während der Feiertage gibt es kein Entrinnen vor dem Thema.

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