Donnerstag, März 19, 2009

Zivilhochzeiten ? JA, aber …

B"H

Eines der wichtigsten Ziele des Avigdor Lieberman (Israel Beitenu) ist es, die Zivilehe in Israel einzuführen. Die Durchsetzung musste Koalitionspartner Benjamin Netanyahu versprechen und da offensichtlich die sephardisch - haredische SHASS - Partei Netanyahu mit in die Regierungskoalition einsteigt, ist eine Lösung bzw. ein Kompromiss dringend notwendig.

Bisher gibt es keinerlei Gesetz, wonach Paare nur vor einem Standesamt heiraten dürfen. Halachisch jüdische Paare müssen ihre Hochzeitserlaubnis beim Rabbanut (Oberrabbinat) beantragen und erst dann wird geheiratet. Nichtjüdische israelische Paare (Christen und nicht die Moslems) bleiben außen vor und sind gezwungen, im Ausland die Ehe einzugehen.

Lieberman zeigt keinerlei Yiddishkeit und will, dass ALLE Paare heiraten dürfen. Vor einem Standesamt und ohne Rabbanut.
Derlei Gesetz ist in Israel ein Ding der Unmöglichkeit. Außerdem sind wir ein jüdischer Staat; wenn auch nicht offiziell religiös, so sind dennoch Mischehen zwischen Juden und Nichtjuden laut der Religion streng verboten. Nicht, dass soetwas nicht stattfindet. Leider nur allzu oft, was andererseits einen herben Stich für das Judentum darstellt, denn Kinder aus Ehen, in denen die Mutter Nichtjüdin ist, gehen die Kinder als Nichtjuden hervor. "Vaterjuden" ? So etwas gibt es nicht und laut Halacha sind nur solche Nachfahren rechtmässige Juden, deren Mutter halachische Jüdin ist. Entweder von Geburt an oder durch eine orthodoxe Konversion zum Judentum. Ist die Mutter Jüdin und nur der Vater Nichtjude, dann bestimmt die Halacha die Kinder als Juden.


Mischehen oder Ehen mit einem fragwürdigen "jüdischen" (nicht halachisch einwandfreien) Partner stellen einen weiteren Holocaust dar; genauso wie der Holocaust selbst oder eine Konvertierung zum Christentum.
Es ist einfach nur noch traurig und sehr tragisch, wenn ein Jude eine Nichtjüdin (oder umgekehrt) heiratet und nicht wenige solcher Paare müssen mit negativen Anspielungen rechnen. In Israel wird, trotz aller Offenheit, ein nichtjüdischer Partner immer ein Nichtjude bleiben. Und das auch in der säkuleren Gesellschaft. Geflüstert, dass da ein Ehepertner Nichtjude ist, wird immer. In der relig. Gesellschaft ist es schlimmer und ein Ding der Unmöglichkeit. Ganz zu schweigen von dem, was die Kabbalah in einer solchen Mischehe sieht, denn Juden und Nichtjuden besitzen unterschiedliche Seele, welche ehemässig nicht zusammenpassen, es sei denn, der nichtjüdische Teil konvertiert aufrichtig orthodox.

Dem Russen Lieberman geht es natürlich vorwiegend um die mehrheitlich russischen Nichtjuden, die hier im Lande leben. Ein eventuelles Gesetz für die Zivilehe soll allerdings für alle Einwohner Gültigkeit haben. Netanyahu würde sich mit einer Zustimmung kräftin in die Nesseln setzen und das weiß er. Deswegen wurde folgende Lösung gefunden: Das geistige Oberhaupt der litvisch - haredischen Juden, Rabbi Yosef Shalom Eliyashiv, sowie der Rebbe der Chassidut Gur, Rabbi Yaakov Aryeh Alter, legten fest, dass die Zivilehe eingeführt werden kann. JA, aber nur dann, wenn BEIDE Ehepartner NICHTJUDEN sind. Sobald ein Partner halachischer Jude sein sollte und der andere Nichtjude, darf das Paar in Israel NICHT heiraten.

Ob sich Nichtjuden in Israel miteinander verheiraten, interessiert die Öffentlichkeit nicht. Zugrunde richten anhand von Ehen zwischen Juden und Nichtjuden wollen wir uns dann aber doch nicht.

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