Sonntag, Mai 10, 2009

Die Stadtverwaltung Jerusalem pocht auf Business und nicht auf Ideale

B"H

Als ich am Freitag nachmittag mit dem Bus von Tel Aviv nach Jerusalem kam, bot sich an der Stadteinfahrt ein geradezu schauderhaftes Bild. Auf mehreren aufgestellten Postern heißt die Stadtverwaltung Jerusalem den am Montag (morgen) eintreffenden Papste "Herzlich Willkommen".

Keine Aktion, auf die das Rathaus stolz sein kann und sicher auch nicht sein will. Dass was man will, ist Tourismus und Geld im arg gebeutelten Stadtsäckel und da verzichtet man schon einmal auf die Ideale und begibt lieber sich auf die Schleimspur.

Weder Condoleeca Rice noch Hillary werden dermassen empfangen. Besonders erbauend wirkte das Ganze nicht und viele Bewohner regen sich furchtbar darüber auf. Israelische Holocaust - Überlebende sehen in dem Hitlerjungen und Wehrmachtssoldaten Benedikt Ratzinger die Verkörperung der Nazizeit und mit soetwas weigert man sich, in Kontakt zu treten. Der Papstbesuch wird in Israel äußerst kontrovers diskutiert und alle sind allem Anschein nach froh, wenn der Besuch irgendwie über die Bühne geht und der Papst wieder seine Koffer packt.

Mea Shearim ist natürlich auch gegen den Besuch und nennt den Papst auf Plakaten den "Obersten Götzendiener".
Aber bei uns im Lande wird ein völlig anderes Thema heiß diskutiert und darüber will ich heute im späteren Verlauf des abends noch groß berichten: Lag Ba'Omer - der 33. Tag im Omer steht an. Abertausende befinden sich im nordisraelischen Grab des talmudischen sowie kabbalistischen Rabbis Schimon bar Yochai. Sämtliche chassidische Gruppen sind versammelt und zünden morgen abend riesige Feuer, um das verborgene Licht G - ttes symbolisch wiederzuerwecken bzw. den Funken G - ttes in der eigenen Seele zu erwecken.

Und ist das nicht gerade sehr von Nöten, wenn so jemand wie der Papst durch Jerusalem kurvt

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