Mittwoch, Mai 13, 2009

"Wer wird siegen ?" - Kuntres der Chassidut Breslov, Teil 1

B"H

Vor ein paar Tagen drückte mir ein junger Breslover Chassid ein kleines Büchlein (Titel: "Wer wird siegen ?") mit den Inhalten seiner Chassidut in die Hand. Zwecks "Chizuk - Stärkung im jüdischen Glauben".

Hier einige interessante Inhalte aus dem ersten Kapitel:

Jeder Einzelne von uns trägt unterschiedliche Seeleninhalte verinnerlicht in sich. Und jeder Einzelne muss diese Welt mit seinen individuellen Seeleninhalten bewältigen. Von daher sollten wir keinen Menschen ausschalten.

Die Neschama (Seele) kommt aus der oberen spirituellen Welt in die unsere hinab; dies geschieht nicht einfach nur so, sondern die Neschama wird mit einer ganz bestimmten Absicht (Aufgabe) gesandt. Erhält der Mensch eine angemessene Erziehung, wird er auf dieser Welt siegen, heißt, er wird mit den Problemen / Hindernissen, welche diese Welt für uns bereithält, fertig.

Selbstverständlich spielen derlei Kuntres - Inhalte auf die jüd. - relig. Welt an, denn von klein auf bedarf ein Kind der richtigen Anleitung. Gebete erlernen oder die Segen über das Essen sagen. Den Schabbat einhalten, eben alles, was die jüdische Religion bereithält.

Wir alle sollten uns immer vor Augen führen, dass wir im Leben unsere "Ups and Downs" haben werden. Niemanden bettet das Leben nur auf Rosen, sondern jeder hat zu kämpfen.
Versteht ein Mensch dieses Prinzip nicht und nimmt alles nur tragisch schwer, wird er ärgerlich. Dann kann es dazu kommen, dass erjenige sich allein fühlt. Niemand interessiere sich für ihn und allgemein sei er wohl überflüssig. In der Situation sei demjenigen gesagt, dass G - tt jeden Menschen mit einer Aufgabe erschuf. So erschuf, dass ein jeder erfolgreich seine Aufgabe zu bewältigen in der Lage ist.

In seinem Buch "Likutei Moharan" (Kapitel A, Paragraph 7) schreibt Rabbi Nachman von Breslov (1772 - 1810):
"Um nicht allein dazustehen oder zu verzweifeln, sollte sich jeder Jude einem Zaddik (Gerechten) nähern. Dieser Zaddik (meist ein chassidischer Rebbe) gibt einem Ratschläge wie genau man das Leben am besten meistert.

Wenn jemand am Leben verzweifelt, sollte er die Frage stellen, warum G - tt ihn erschuf, wenn er ihn gar nicht braucht !
"Likutei Moharan" (Kapitel B, Paragraph 112): Wenn Du glaubst, etwas kaputt machen zu können, dann solltest Du ebenso daran glauben, dass Du etwas reparieren kannst. Somit kann jeder Tag ein Neubeginn sein !"
Und gerade der Zaddik nimmt einem die negativen Gedanken und Selbstzweifel, die einen nur im weiteren Lebensverlauf stören.

"Likutei Moharan" (Kapitel A, Paragraph 61): Sowie ein Mensch daran glaubt, dass G - tt die Welt leitet und über einen jeden von uns wacht, so sollte er sich darüber bewusst werden, wie wichtig und wertvoll wir Ihm sind. Jeder Einzelne ist einzigartig und so geschaffen, seine Lebensaufgabe erfolgreich zu bewältigen. Ein individuelle auf ihn zugeschnittene Aufgabe, die nur er ausführen kann ! Und hierzu heißt es, zu agieren und nicht einfach nur warten, bis etwas geschieht.

Eine provokante Frage hätte ich allerdings doch noch:
Woher weiß ich, dass nicht vielleicht mein Scheitern meine speziell zugemessene Aufgabe ist ? Ich muss ja nicht immer Haredi (Ultra - Orthodox) sein, sondern kann meine Aufgabe ebenso anderweitig erfüllen. Vielleicht führt mich ja das "Anderssein" auf neue Wege und so helfe ich mir und anderen.

2 Kommentare:

  1. Miriam,
    das weißt Du daher, daß nämlich Deine Erkenntnis Deines Scheiterns zugleich nicht nur Überwindung (Reaktion) sondern vielmehr die Auflösung des Scheiterns selbst ist.
    Ralf

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  2. B"H

    Da gebe ich Dir zu 100% Recht.

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