Photo: Chabad.org
B"H
Heute Abend beginnt der neue jüdische Monat Sivan (Rosh Chodesh Sivan). Den ganzen morgigen Tag über feiern wir Rosh Chodesh Sivan und dadurch ergeben sich einige Veränderungen (Zusätze) in den täglichen Gebeten. So fügen wir, u.a., im Birkat HaMazon (Blessing after the Meal - Segen nach dem Brotessen) das "Yaale Ve'Yavo sowie den Segen für Rosh Chodesh ein.
Jeder neue jüdische Monat steht gleichzeitig auch für einen Neubeginn in unserem Leben. Jeden Monat, ja, sogar täglich, haben wir die Möglichkeit, unser Leben zum Positiven zu verändern.
Vor allem der Sivan repräsentiert einen Neubeginn, bekamen wir doch in dem Monat die Thora am Berg Sinai. Die Israeliten bekamen die Thora am Schabbat (Talmud Shabbat 88) und begannen somit ihr Leben völlig neu.
Das kabbalistische Buch "Sefer Yetzirah" (The Book of Creation) lehrt, dass jeder jüdische Monat einen Buchstaben, ein menschliches Organ, ein Sternzeichen, einen israelitischen Stamm und einen Sinn repräsentiert.
Der Buchstabe des Sivan ist das Zain. Im Hebräischen steht jeder Buchstabe gleichzeitig auch für eine Zahl und Zain steht für die Zahl 7. Im Judentum bedeutet die Sieben immer eine Vollständigkeit. Heißt, etwas ist vollkommen. G - tt erschuf die Welt in sechs Tagen und am siebten Tage ruhte Er. Die Erschaffung war demnach am siebten Tage komplett. Die Sieben des Buchstaben Zain drückt die Vollständigkeit aus, denn die Juden waren 49 Tage nach dem Auszug aus Ägypten würdig, die Thora zu erhalten. Genauso wie der Erschaffungsprozeß komplett war, so waren dies die Juden mit dem Erhalt der Thora.
Der israelitische Stamm des Sivan ist der Stamm Zevulon. Die Mitglieder Zevulons waren erfolgreiche Geschäftsleute und mit ihrem erwirtschafteten Gewinn versorgten sie den Stamm Yissachar. Zwischen beiden Stämmen bestand diese besondere Verbindung: Yissachar lernt Thora und Zevulon kümmert sich um die Geschäfte und versorgt finanziell Yissachar.
Auch heute finden wir genügend Beispiele für solch ein Vorgehen. Wenn ein Geschäftsmann nicht viel Zeit zum Thoralernen aufbringen kann, er jedoch Geld an religiöse Lehrinstitute (u.a. Yeshivot) spendet, dann wird ihm das genauso angerechnet als habe er selbst Thora gelernt.
Das menschliche Organ des Sivan ist der linke Fuß und der Sinn ist das Gehen. Das Gehen drückt Fortschritt und Dynamik aus. Wir bewegen uns in eine andere Richtung fort, nämlich in die der Thora.
Das Sternzeichen sind die Zwillinge, die wiederum symbolisch für Moshe und Aharon stehen.
Der Feiertag des Sivan ist natürlich Schavuot (das Wochenfest). Schavuot begehen wir am 6. Sivan, welcher in diesem Jahr auf den 29. Mai fällt. Am Donnerstag abend (28. Mai) beginnt Schavuot und nach dem abendlichen Festessen ist es Tradition, die ganze Nacht durchzulernen. Wer sich in Jerusalem befindet, der besucht am frühen Morgen (ca.4 oder 5 Uhr) die Kotel (Klagemauer) zum Morgengebet Schacharit. Tausende Juden werden durchlernen und in Israel, besonders in Jerusalem, werden kostenlose Programme angeboten. Schavuot geht sofort in den Schabbat über und somit haben wir ein langes Wochenende. Wer als Tourist in Israel weilt, der sollte wissen, dass Donnerstag somit nur ein "halber" Wochentag ist und die Busse ihren Verkehr am späten Nachmittag einstellen. Genauso wie die Geschäfte früher schliessen. Ab Samstag abend (30. Mai) geht alles wieder seinen geregelten Gang.
Chodesh Tov - Eine guten, erfolgreichen und gesunden Monat Sivan !!!!
Samstag, Mai 23, 2009
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