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HAREDI = Ultra – orthodoxer Jude
Zwei – oder dreimal pro Monat schleicht er sich in ein bestimmtes Gebäude in Tel Aviv. Noch draußen auf der Straße nimmt er hastig eines der kostenlosen pornographischen Magazine vom Stapel, die da an der Ecke ausliegen. Hastig schiebt er das Heft in seine Manteltasche, und hofft, dass niemand seinen Griff danach erhaschte. Man folgt nicht einfach so seiner “Yetzer HaRah – negative Seite in einem Menschen”, sondern versucht vielmehr, negative sowie verleitende Gedanken abzuschütteln, zu unterdrücken oder über sie hinaus zu wachsen.
Offensichtlich achtete keiner der Passanten darauf, wie er sich das Pornomagazin in die Manteltasche steckte. Und falls doch, dann nimmt das in einer Stadt wie Tel Aviv eh kaum jemand zur Kenntnis.
Er versucht, das immer wiederkehrende Gefühlt zu unterdrücken, aber ohne viel Erfolg. Es ist als erfasse ihn eine Obsession und er kann sich von diesen innerlichen, ihn vereinnahmenden Gedanken, nicht befreien. Immer dann geht er zu dem Gebäude und blättert durch das Pornoheft. Nicht, um die Bilder anzuschauen, doch um vielleicht einer der dort angegebenen Telefonnummern der Prostituierten zu wählen.
“Soll er ? Soll er nicht ?”
Er geht nach draußen und die Straße auf und ab. Ielleicht kommt ja eine Prostituierte vorbei und bietet ihm unverhohlen ihre Dienste an, ohne das er viel Telefonieren oder agieren muss. Er wünscht sich eine der “Damen” herbei, doch keine einzige zeigt sich.
Wieder geht er hinein in das Gebäude, schämt sich vor sich selbst und starrt auf die aufgelisteten Telefonnummern.
Die Zeit ist um und er muss für eine weitere Stunde das Zimmer im Gebäude zahlen.
Wieder geht er nach draußen, schaut die Straße auf und ab, geht wieder nach drinnen und schaut in das Magazin.
“Soll er einfach eine der Prostituierten anrufen ?”
Er schämt sich und am Ende zahlt er dreimal für je eine Stunde an das Gebäude. Hat er seine Yetzer HaRah besiegt ?
In zwei Wochen wird er wieder hier sein …
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