Mittwoch, Februar 23, 2011

Warum sagen wie Berachot (Segen) ?

B”H

Im Judentum sagen wir vor dem Essen unterschiedliche Segen. Segen, welche davon abhängen, was genau wir zu uns nehmen. Getränke haben andere Segen als Brot, Kuchen hat einen anderen Segen als Obst oder Gemüse. Eine Banane hat einen anderen Segen als eine Tomate.

Und wie soll man sich all die unterschiedlichen Segen für Nahrungsmittel merken ? Ganz einfach, durch lernen. Aller Anfang ist schwer, doch nach einiger Zeit der aktiven Praxis geht alles fast automatisch. Obwohl der Segen sicher nicht wie “automatisch” gesagt werden soll, sondern mit Kavanah (Absicht und Konzentration). Und nicht “Segen hinausreden und sogleich ins Essen beissen".

In einer der Yeshivot (relig. Schulen), in denen ich lernte, wurden regelmässig kleine Heftchen in Miniformat verteilt, worin sämtliches Essen aufgelistet war und die entsprechenden Segen gleich nebendran. Ändert sich der Segen über Popcorn, wenn es ursprünglich aus Maiskörnern besteht ? – Um nur eines der kleinen Problemchen anzusprechen. 

Aber nicht nur vor dem Essen sagen Juden Segen, sondern genauso danach. Wer sein Essen oder Trinken beendet, der betet seinen Segen, wobei es auch dabei wieder darauf ankommt, was verzehrt worden ist, denn die Segen sind unterschiedlich.
Das mag alles furchtbar kompliziert klingen, ist es aber im Endeffekt nicht, wenn ein Jude erst einmal damit beginnt, es zu praktizieren.

Warum sagen wir all die Segen ?

G – tt erschuf alles, auch unser Essen. Wir können uns nicht herausreden zu sagen "wir haben gearbeitet, das Geld verdient und uns etwas zu essen gekauft. Also waren wir es, die das Essen besorgten und nicht G – tt". Diese Ansicht ist falsch, denn 1. erschuf G – tt das Essen, indem er Getreide etc. wachsen liess und 2. gab uns G – tt die Kraft und Fähigkeit zu arbeiten. Demnach hängen wir in jeder Hinsicht von Ihm ab. Und da Er es ist, der Essen kreiert und es uns zukommen läßt, müssen wir Ihm danken. Nicht einfach so einen Apfel vom Baum reissen und ihn wie selbstverständlich essen, sondern G – tt für dessen Erschaffung danken. Tun wir dies nicht, stehlen wir von G – tt.

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