Montag, März 21, 2011

Der CHATAM SOFER und andere Rabbiner zur dieswöchigen Thoralesung SHEMINI


Parashat Shemini

Photo: Miriam Woelke


B”H
 Parashat Shemini 5771 / 2011

Erst kürzlich fragte mich ein Leser zur Bedeutung der “Tieropfer – Korbanot” in beiden Jerusalemer Tempeln. Nebenbei sei kurz erwähnt, dass nicht alle Tempelopfer Tiere waren, sondern genauso verschiedene Gewürze (Ketoret) oder Mehl in Öl zu bestimmten Tageszeiten und Anlässen geopfert worden sind. 

Auch in der dieswöchigen Thoralesung “Shemini” ist einmal wieder von Tieropfern die Rede. In Vayikra (Leviticus) 9:6 heißt es dazu:

“Und Moshe sagte: “Tut, was G – tt Euch aufgetragen hat und die Herrlichkeit G – ttes (Kavod A – do – nei) wird sich Euch zeigen”.

An dem entsprechenden Tag, welcher in Shemini beschrieben wird, zeigte sich G – ttes “Schechinah – Anwesenheit” in einer einzigartigen Form, denn das Mishkan (Tabernakel) wurde eingeweiht und die Schechinah sollte darin “wohnen” (siehe Raschi – Kommentar oder Sifte’i Chachamim). 

Der “Me’am Lo’ez”, Rabbi Yaakov Chuli (17. / 18. Jahrhundert) erklärt, wie die Juden in der Wüste denn an dem Tag die “Herrlichkeit G – ttes” erfahren sollten. Indem sie bei der “Tieropferung” zu G – tt umkehren (Teschuva machen). Sie, genauso wie wir heute, legen in dem Moment alles Negative in uns ab und konzentrieren sich nur noch auf eines: Nämlich G – tt dienen zu wollen. In genau jenem Moment, in dem wir uns von unserer eigenen Yetzer HaRah (der schlechten Seite in uns) abwenden, kommt G – ttes Schechinah (Anwesenheit) über uns. Wie es im Mishkan geschah, denn die Juden hielten sich an die Thora und somit konnte G – tt unter ihnen weilen. Nicht im wörtlichen Sinne, sondern vielmehr bedeutet dies, dass G – tt den Juden und Moshe sehr nahe war und Er sie direkt vor allen Feinden beschützte. Dazu kamen all die offensichtlichen Wunder, wie der Brunnen der Miriam (Be’er Miriam) oder das Manna.

Der berühmte Chatam Sofer beruft sich auf die Aussage Moshes 

“Tut, was G – tt Euch aufgetragen hat …!” 

Was also geschieht, wenn wir nicht das tun, was G – tt uns aufträgt ? Ganz zu schweigen von den Juden damals in der Wüste, denn die waren auf einem wesentlich höheren Level als wir. Gibt G – tt nicht schon gleich zu Beginn der Parashat Shemini einen Hinweis darauf, dass die Juden das tun sollen, was Er (G – tt) uns aufträgt ? Ist das nicht ein Hinweis auf das, was später folgen wird ? Nämlich der tragische Tod der Söhne Aharons, Nadav und Avihu. 



Thorakommentar des CHATAM SOFER

Photo: Miriam Woelke


Der Chatam Sofer kommentiert, dass beide Brüder eine Ketoret (Gewürze) opferten. Zwei unterschiedliche Ketorot auf einen Schlag, was gar nicht erlaubt ist. Einer der Brüder opferte im richtigen Sinne, der andere im falschen, doch beide mussten sterben. Warum ? Der Chatam Sofer schreibt: Weil beide Brüder nicht auf Moshe hörten als dieser sagte: “Tut, wie Euch aufgetragen …!” Stattdessen wollte jeder der Brüder der beste und der erste sein.

Wie viele Male zuvor von mir beschrieben, hat das hebräische Wort “Korban” (Plural: Korbanot) seine Wurzel im Verb “Lehitkarev – sich etwas nähern”. Die englische sowie deutsche Übersetzung mit dem Wort “Opfer” drückt genau genommen nicht die ursprüngliche Bedeutung aus. Mit einem KORBAN versucht ein Jude, sich G – tt zu nähern. Zum Beispiel, indem er ein Korban zwecks eines Feiertages bringt oder zwecks eines begangenen Thoraverstosses. Mit dem Korban verbindet der Jude eine Eingestehung seiner Tat, jedoch gleichzeitig eine Besserung. Und diese Besserung ist eine Annäherung an G – tt, indem ich in Zukunft versuche, denselben Fehler zu vermeiden.

Die Korbanot sind alles andere als aus der "Mode", denn mit dem Eintreffen des Meschiach und dem Bau des Dritten Tempels wird ebenso der Opferdienst wieder stattfinden. Ausgeführt von den Cohanim (Tempelpriestern).

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