Samstag, Juli 30, 2011

Der Kabbalist Elazar Abuchatzeira wurde erstochen

Der Mörder Asher Dahan in Polizeigewahrsam.

Photo: Be'Chadrei HaCharedim

B"H

Die religiöse Welt Israels befindet sich in Aufruhr, denn am Donnerstag abend wurde der bekannte Kabbalist und Enkel des Baba Sali, Rabbi Elazar Abuchatzeira, in seiner Yeshiva (relig. Schule) erstochen. Zwar wurde der 70 – jährige noch ins lokale “Soroka – Krankenhaus” in Beersheva eingeliefert, doch nach kurzer Zeit erlag er seinen Verletzungen. 

Über die weitverzweigte Abuchatzeira – Familie zu berichten, ist nie leicht. Der im Jahre 1984 verstorbene Kabbalist “Baba Sali”, Rabbi Israel Abuchatzeira erfreute sich im Land großer Berühmtheit sowie Beliebtheit. Seine Söhne und Enkel sind bis heute als Rabbiner tätig und brachten es zu hohem Einfluss. Politisch sowie wirtschaftlich. 


Ursprünglich stammen die Abuchatzeiras aus Marokko und zählen daher zu den sephardischen Juden. Der Baba Sali liess sich in der Kleinstadt Netivot nieder, wo er auch begraben liegt. Noch vor zwei Jahren besuchte ich sein Grab und eine Freundin von mir, die mich begleitete, führte ein intensives Gespräch mit einem weiteren Enkel des Baba Sali. 


Nicht alle Nachfahren des Baba Sali erfreuen sich eines einwandfreien Rufes. So, zum Beispiel, sass ein Sohn, Rabbi Baruch Abuchatzeira (genannt: Baba Baruch),wegen mehrerer Delikte im Gefängnis. Als Rabbiner ist er dennoch weiterhin tätig. Manchmal erwecken zuviele Nachkommen den Eindruck, sie leben vom Namen Abuchatzeira


Andererseits können sie einem auch leid tun, denn in Netivot machte sich vor Jahren eine Konkurrenz auf. Rabbi Yaakov Ifergan, ein ehemaliger Schüler des Baba Sali, betreibt seinen eigenen Personenkult und nennt sich “Röntgen – Rabbi”. Angeblich besitze er die magische Eigenschaft einen Menschen anzusehen und ihn mit seinen Augen zu durchleuchten und zu wissen, was das Problem desjenigen sei. Hunderte Juden besuchen Ifergan monatlich und suchen seinen Rat. Und das vor den Augen der Abuchatzeiras, die da das Denkmal “Baba Sali” hochzuhalten suchen. Seit Jahren tobt ein Streit zwischen den beiden Familien und all das in der kleinen Negevstadt Netivot. 


Am Donnerstag kam Asher Dahan aus der haredischen (ultra – orthodoxen) Stadt El’ad (nahe Tel Aviv) nach Beersheva, um Rabbi Elazar Abuchatzeira (genannt: Baba Elazar) um Rat zu fragen. Dabei ging es um das Verhältnis zu einer Frau, wobei mir nicht bekannt ist, ob Dahan verheiratet oder geschieden ist. Dahan sprach mit Baba Elazar und offenbar gefiel ihm dessen Rat nicht woraufhin Dahan den Rabbiner mit mehreren Messerstichen lebensgefährlich verletzte und dieser kurz darauf verstarb. Gestern fand die Beerdigung statt, an der 100,000 Menschen teilnahmen.







Photo: Rabbi Elazar Abuchatzeira


Es heißt, dass Asher Dahan seit langem in psychiatrischer Behandlung ist, denn angeblich bedrohte er mehrere Persönlichkeiten seines Wohnortes El’ad. Haredische Websites heben ebenso hervor, dass Dahan ein Neureligiöser ist und keineswegs in eine haredische Familie hineingeboren worden ist. 

Und all das so kurz vor dem Trauertag um beide zerstörten Tempel “Tisha Be’Av – der 9. des jüdischen Monat Av.

Über die Familie Abuchatzeira zu berichten habe ich soweit fast immer vermieden, denn dies setzt ein breites Wissen zur Familienhistorie voraus und das wiederum bedeutet sehr viel Research. Die Abuchatzeiras und ihre Verwandtschaft wie der bekannte Rabbi Yoshiyahu Yosef Pinto genau so wie ihre Verzweigungen in der Politik sind ziemlich kompliziert und verworren.

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