Samstag, Juli 16, 2011

Warum die Thora mit BERESCHIT beginnt ?, Teil 1



B”H

In seinem Thorakommentar zur Parashat Bereschit (Genesis) stellt der Kommentator Raschi (Rabbi Shlomo Yitzchaki, 1040 – 1105) die Frage, warum G – tt die Thora mit dem Bericht der Welterschaffung begann. Warum beginnt die Thora nicht ganz einfach mit der ersten Mitzwah (Gebot), die ein Jude zu erfüllen hat ?

Raschi sieht die Antwort darin, dass in Zukunft die Nationen der Welt behaupten könnten, dass die Juden das Land Israel von den sieben Völkern der Canaaniter stahl und für sich selbst eroberte. G – ttes Bericht in der Thora, dass Er die Welt und jegliche Existenz erschuf, macht also deutlich, dass alles G – tt gehört. Somit entschied Er sich, dass Land erst an die Canaaniter zu geben und es ihnen später wieder wegnahm und den Juden gab.

Ein Kommentar zu diesem Raschi – Statement lautet, dass Raschi keineswegs beabsichtigte zu sagen, dass nun alle Nichtjuden beeindruckt zu sein haben, dass die Juden ohne Zweifel ein Anrecht auf das Land Israel haben. Vielmehr will Raschi den Juden begreiflich machen, dass sie den Mut aufbringen sollen und das Land Israel als ihr Anrecht betrachten.

Übrigens eine sehr gute Frage, warum die Thora gerade mit der Welterschaffung beginnt …

Der Ramban (Nachmanides, Rabbi Moshe ben Nachman Girondi, 1194 – 1270) führt die Frage Raschis noch weiter aus und fragt, warum G – tt uns die sechs Tage der Welterschaffung berichtete, wenn wir den Bericht eh nicht verstehen. Bis heute weiss niemand “Tohu vaBohu” zu definieren. Wieso läßt uns G – tt wissen, was Er am ersten, zweiten oder dritten Tag erschuf ? Verstehen wir, was Adam und Eva wirklich taten ?

Wieso begann G – tt die Thora nicht mit den Worten, dass Er die Welt in sechs Tagen erschuf und fährt danach fort mit den Zehn Geboten ? Was hat uns die Story mit Noach und der Arche sowie der Turm von Bavel zu interessieren ? Warum beschränkt sich G – tt nicht auf das Notwendigste, was wir wissen müssen ?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen