Donnerstag, Juli 21, 2011

Leserfrage: Homosexualität und Kabbalah

B”H

Anscheinend interessiert sich ein Leser dieses Blogs dafür, ob die Homosexualität eine kabbalistische Bedeutung hegt. Zumindest wurden derlei Worte auf meinem Blog gegoogelt.

Zu dem Thema kann ich nur soviel sagen als dass der Anhänger des großen Kabbalisten Rabbi Yitzchak Luria (1534 – 1572), Rabbi Chaim Vital (1543 – 1620), in den “Kitvei HaAri” einiges zum Thema niederschrieb.

Rabbi Yitzchak Luria schrieb seine Lehren ganz selten nieder und das, was uns von ihm überliefert ist, stammt entweder von seinem bekanntesten Anhänger Rabbi Chaim Vital oder anderen Schülern. Rabbi Israel Sarug gab ebenso die Lehren des Rabbi Luria weiter, doch streiten sich mehrere Kabbalahexperten und Historiker, ob Israel Sarug wirklich ein Schüler Lurias war oder dies im Nachhinein nur vorgab. Unter anderem sagte Gershom Scholem seinerzeit, dass Sarug kein direkter Schüler des Rabbi Yitzchak Luria war. Auch unterscheidet sich das erste Kapitel der Welterschaffung in der Literatur des Rabbi Israel Sarug wesentlich von den Niederschriften des Rabbi Chaim Vital. Siehe hierzu den Vergleich im Vital – Buch “Etz Chaim” und dem Sarug – Buch “Limude’i Atzilut”. Ein Thema, auf welches ich noch eingehen werde, wenn ich mit meiner Serie zur Welterschaffung fortfahre. 



"Torat Natan" - Reinkarnationsdeutungen aufgrund der Lehren des Rabbi Yitzchak Luria

Photo: Miriam Woelke


Rabbi Chaim Vital verfasst aufgrund der Lehren des Rabbi Yitzchak Luria viele Bücher und darunter auch das bekannte “Sha’ar HaGilgulim – Tor der Reinkarnationen”. Darin steht, u.a., geschrieben, dass diejenigen Menschen, welche sich in diesem Leben als Mensch diversen sexuellen Perversionen hingeben (lt. der Thora ist die Homosexualität unter Männern verboten), in ihrer früheren Reinkarnation wahrscheinlich ein Tier waren. Ihre Aufgabe als Mensch ist es, die tierischen Gelüste zu besiegen und ihre Seele damit auf einen höheren Level zu bewegen.

Diese Theorie betrifft jedoch nicht nur Homosexuelle, sondern auch anderweitige Menschen mit diversen sexuellen Gelüsten.

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