Samstag, Juni 09, 2007

Shabbat bei der Chassidut Toldot Avraham Yitzchak

B"H

Gestern Abend war es wieder soweit. Meine Freundin und ich machten uns auf den Weg ins ultra - orthod. Stadtviertel Mea Shearim, um in die Synagoge der Chassidut Avraham Yitzchak zu gehen.

Toldot Avraham Yitzchak ist eine relativ junge Gruppe, die erst seit ca. 11 Jahren besteht. Urspruenglich ist Avraham Yitzchak eine Abspaltung ihrer grossen "Schwester" Toldot Aharon.
Als im Jahre 1996 der Rebbe, Rabbi Avraham Yitzchak Kahn, von Toldot Aharon verstarb, hinterliess dieser zwei Soehne, die beide Rebbe werden wollten. Der juengere Bruder, Rabbi David Kahn, wurde zum neuen Rebben von Toldot Aharon gewaehlt und der aeltere Bruder, Rabbi Shmuel Yaakov Kahn, gruendete seine eigene Chassidut, die er nach seinem Vater, Toldot Avraham Yitzchak, benannte. Trotz der Abspaltung sind beide Brueder sowie die Gruppenmitglieder sehr gut miteinander befreundet.

Die grosse Synagoge von Toldot Avraham Yitzchak liegt mitten in Mea Shearim und es ist jedesmal ein ueberwaeltigendes Erlebnis am Freitag Abend durch Mea Shearim zu gehen. Hunderte Chassidim befinden sich auf den Strassen und in den engen Gassen und eilen in die Synagogen. An der grossen Breslov - Synagoge vorbei fanden wir schnell unseren Weg zu Avraham Yitzchak.
Da Maenner und Frauen getrennte Eingaenge benutzen, begann erste einmal die Suche nach dem Fraueneingang. Natuerlich liefen wir zuerst in die falsche Richtung. Urploetzlich stand eine chassidische Frau neben uns, die uns auf Englisch ansprach. Sie war Amerikanerin und Mitglied der chassidischen Gruppe Satmar. Hilfsbereit erklaerte sie uns, wo wir den Eingang finden.

Die Frauen - Empore befand sich im zweiten Stock und war wesentlich groesser als in der Toldot Aharon - Synagoge. Allerdings waren nur vier weitere Frauen anwesend und leider war die Mechitza, die Trennung zu den Maennern unten im Erdgeschoss sowie im ersten Stock, mit unseren Augen fast undurchdringbar. Wir sahen nicht viel, aber es war okay.
Da meine Freundin nur Englisch spricht, muss ich immer alles erfragen. So fragte ich eine Frau nach Einzelheiten und sie erzaehlte mir, dass die meisten Leute erst spaeter zum Tisch des Rebben kommen. Dann wuerden wir auch mehr sehen, denn es gebe noch einen zusaetzlichen Frauenraum mit Fensterblick.
Ausserdem werde der Rebbe Orangenstuecke an seine Chassidim verteilen, was ein Brauch bei Avraham Yitzchak ist.

Der Synagogeng-ttesdienst war gegen 21.00 Uhr vorueber und unten bei den Maennern wurden Suessigkeiten an die Kinder verteilt. Kartoffelchips Tueten und Bonbons. Die Maenner wiederum stuerzten auf eine bestimmte Stelle zu und wir sahen leider nicht, was dort vor sich ging.
Wieder fragte ich die Frau und sie erklaerte, dass die Chassidim dem Rebben "Shabbat Shalom" sagen.

Meine Freundin und ich beschlossen zum Kiddush und Essen zum nicht allzu weit entfernt wohnenden Rabbi Mordechai Machlis zu gehen und danach zum Tisch des Rebben wiederzukommen.

Der Tisch bei Toldot Avraham Yitchak verlaeuft wesentlich anders als bei Toldot Aharon und da es ein laengerer Bericht wird, werde ich diesen morgen veroeffentlichen. Nur soviel, wir hatten einen ganz tollen Abend. Was sage ich, eher eine tolle Nacht, denn wir waren bis in die Morgenstunden dort. Und wir lernten nicht nur einen, sondern gleich zwei Rebben kennen.

Unsere Plaene fuer den kommenden Shabbat sind ein weiterer Tisch bei Toldot Avraham Yitzchak und am Shabbatmorgen gehen wir in die Synagoge einer weiteren Toldot Aharon Abspaltung, der Shomrei Emunim (Hueter des Glaubens). Ebenso in Mea Shearim gelegen.
Ausserdem beschlossen wir einmal eine ganze Freitag Nacht durchzumachen und von einem Tisch zum anderen zu gehen.

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