Samstag, November 17, 2007

Liegt es am einziehenden Winter,

dass die Shabbatstimmung nicht richtig aufkommen wollte ?

Der einzige Lichtblick war der gestrige Synagogenbesuch bei den Karliner Chassidim im ultra - orthod. Mea Shearim. Man mag mir zustimmen oder nicht, aber wer am Shabbat noch in keiner chassidischen Synagoge war, der hat etwas Grundlegendes in seinem jüdischen Leben verpasst. Und wenn ein Besuch geplant ist, dann sollten die Karliner unbedingt ganz oben auf der Liste stehen. Was für eine Atmosphäre.

Die Synagoge war bis auf den letzten Platz gefüllt und zu meinem Erstaunen waren die wenigsten der Anwesenden Karliner. Stattdessen gab es Chassidim anderer Gruppen in Huelle und Fuelle.

Der Karliner Vorbeter war grandios und die Gebete wurden lauthals hinausgeschrien. Erst der Vorbeter und danach stimmten alle anderen mit ein. Generell sind Chassidim für ihre innigen Gebete mit hoher Kavanah (Konzentration) berühmt. Gebete werden nicht nur einfach drauf losgesagt, weil es eben mal so Zeit ist; nein, eher spielt das Gebet eine zentrale aeusserst ernsthafte Rolle, was sich bemerkbar macht.

Die Kinder der Karliner versammelten sich vor dem Aron HaKodesh (Thoraschrein) und stimmten voll Enthusiasmus in die Gebete mit ein. Zum Schluss bekommen sie jedesmal Suessigkeiten, doch gestern hatte jemand die recht eigenartige Idee, bunte Plastiksonnenbrillen auszuteilen.

Beim darauf folgenden Abendessen bei Rabbi Mordechai Machlis ging es wild zu. Hundert Leute waren mindestens dort und die Machlises hatten alle Hände voll zu tun, das Essen auszuteilen. Zum Mittagessen gab es heute das gleich Szenario und ich beschloss, mich in den nächsten Wochen von dort etwas abzuseilen. Die ganzen Leute waren mir dann doch zuviel. Die Stimmung war entweder erst gar nicht aufgekommen oder durch die Massenabfertigung verloren gegangen.

2 Kommentare:

  1. Anonym7:59 PM

    Vielleicht gehst du mal zu Duschinsky?

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  2. B"H

    Wie ich aus zuverlaessiger Quelle weiss, ist der Rebbe von Dushinsky noch mind. fuer einen weiteren Shabbat im Ausland.

    Danach werde ich mich aber eingehender mit Dushinsky beschaeftigen.
    Nicht nur mit ihnen, sondern ebenso mit einer anderen fast unbekannten Gruppe: den Mishkenot Ha'Roim.
    Letztere lassen uebrigens Frauen zum Synagogeng - ttesdienst zu.:-)

    P.S. Anscheinend sind an diesem Shabbat wieder Tische bei Toldot Aharon sowie Avraham Yitzchak. Die Rebben kommen zurueck.

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