B"H
Wieder einmal schlägt die haredische (ultra - orthod.) Presse Alarm. Einer der größten israel. Hersteller von Fertiggerichten. Speiseeis, Milchprodukten sowie Süßigkeiten, die Firma Strauss - Elit, steht bei den Haredim (Ultra - Orthod.) auf der Abschußliste.
Strauss - Elit befindet sich inmitten des Chanukkah - Geschäftes, denn gerade jetzt beschenken Abertausende Eltern ihre Kinder mit Süßigkeiten. Ob religiös oder sekulär, an Chanukkah geht alles über die Ladentheke.
Aber Strauss - Elit denkt nicht nur an den heimischen Chanukkah - Absatz; gerne sieht man sich international und dementsprechend findet auch das Marketing statt. Auf dem Weltmarkt steht Chanukkah jedoch nicht unbedingt an erster Stelle, sondern das christl. Weihnachtsfest und um international mithalten zu können, plant das Unternehmen, zweigleisig zu fahren. Zum einen sollen sich die frischen Schokoladenerzeugnisse in bunter Weihnachtsverpackung wiederfinden und zum anderen wird das gleiche Sortiment in die Chanukkah - Hüllen gestopft.
Das christl. verpackte Schokoladensortiment wird ohne oder nur mit einem wenig beachteten Koscherzertifikat (Hechscher) verkauft und die Chanukkah - Produkte werden mit dem Badatz - Zertifikat (Beit Din Zedek der ultra - orthod. Edah HaCharedit) versehen. Ganz zur Religion passend bekomme so jeder seine Festtagsschokolade.
Der Plan hat nur einen Haken: Nicht alle Schokoladen in Weihnachtsverpackung landen im Ausland, sondern auch in israel. Ladenregalen. Besonders die Religiösen protestieren gegen das Strauss - Elit Vorhaben und wollen keine Götzendienstsymbole a la Weihnachtsmann auf dem heimischen jüdischen Markt. Das Unternehmen dagegen rechtfertigt sich damit, dass Juden die Schokolade in Weihnachtsverpackung nicht unbedingt kaufen müssen. Und außerdem gebe es ja für religiöse Kinder die Badatz - Produkte in Chanukkah - Verpackung.
Es scheint, dass bei der Marketingplanung niemand an das typische israel. Problem gedacht hat. Wer auf unserem Markt verkaufen will, der lege sich nicht mit den Religiösen an. Für den Fall, dass die Haredim oder andere Religiösen einen Bann über das Strauss - Elit Unternehmen aussprechen, drohen dem Hersteller erhebliche Einbussen, die auch der internationale Profit nicht wettmachen kann. Und der negative Ruf bleibt auch.
Strauss - Elit will seinen Umsatz vergrößern, indem das Unternehmen die Schokoladen mit dem besten und teuersten Hechscher (Badatz) versieht und gleichzeitig sollen Produkte ohne bzw. mit minderwertigem Hechscher incl. Weihnachtsverpackung den russisch - israel. Bevölkerungsteil ansprechen. Immerhin machen die Einwanderer aus Russland einen nicht unerheblichen Teil der Israelis aus und ein hoher Anteil ist nichtjüdisch und feiert Weihnachten. So sollen die relig. Juden und russische nichtjüdische Zuwanderer auf ihre Kosten kommen und Strauss - Elit macht den Reibach.
Bleibt die Frage, warum sich gerade die nichtjüdischen russischen Zuwanderer die Frechheit herausnehmen, ausgerechnet in Israel unkoscherer Produkte einkaufen zu wollen. Wenn mir das Essen hier nicht paßt, dann steht es mir frei, jederzeit woanders hinzuziehen. Mittlerweile haben wir in der Innenstadt, in der Agrippas - Strasse, drei russische unkoschere Geschäfte, in denen zur Weihnachtszeit die Weihnachtsmänner prangen. Wenn diverse nichtjüdische "Einwanderer" schon ihren unkoscheren Konsumrausch auslassen wollen, dann in Europa oder anderswo, aber nicht in Israel. Ich will Strauss - Elit nicht in Schutz nehmen, doch reagiert das Unternehmen auf die Nachfrage und die ist offensichtlich da. Dank der nichtjüdischen Russen.
Mittwoch, November 28, 2007
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Die (nur)gastronomische Nostalgie?
AntwortenLöschenTja, ich habe es nicht verstanden warum die russischen Olim noch in Israel bleiben.
Ales ist (hier) fuerchtbar (deren Meinung nach): keine Szialhilfe, alles ist teuer, niemand versteht die Traurigkeit der slavischen Seele.
Man will nur eins: schnell ins deutsche Paradies.
esther
B"H
AntwortenLöschenDas "deutsche Paradies" laesst aber nicht jeden hinein.:-)