B"H
Heute erhielt ich die e - mail einer Leserin namens Petra. Ich beantwortete ihre Fragen, bekam jedoch eine Error Message, dass die e - mail Adresse nicht zugestellt werden kann.
Petra, vielleicht kannst Du mir ja nochmals schreiben und mir Deine e - mail genau mitteilen.
Ansonsten hier einige Anworten auf Deine Fragen:
Leider gibt es genauere Infos über chassidische Gruppen fast ausschließlich nur auf Wikipedia. Und selbst da solltest Du vorsichtig sein, denn viele der Angaben stimmen entweder gar nicht oder nur teilweise. Deutsche Wikipedia Angaben zur Chassidut sind fast nur eine einzige Katastrophe und meist von Leuten geschrieben, die ihr Wissen aus irgendwelchen Büchern zogen, selbst aber nie mit Chassidim in Berührung kamen. Es gibt auch hier Ausnahmen, doch recht wenige.
Genaue Details zur Chassidut bekommst Du fast nur in englischen oder hebräischen Büchern. In der englischsprachigen Literatur auch etwas wenig, denn fast alles ist auf Hebräisch zu haben.
Mir ist klar, dass nicht alle des Englischen geschweige denn des Hebräischen mächtig sind, aber so schaut die Lage derzeit nun einmal aus.
Auf Buber und andere deutsche Autoren gehe ich hier aus gutem Grund nicht ein, denn wird ein Buber von keinem Haredi gelesen. Wie ich schon mehrmals betonte, sind für die chassidische Gesellschaft nur Schriften von Leuten relevant, die entweder Teil der chassidischen Gesellschaft sind oder zumindest einmal waren. Alles andere ist unglaubwürdig und basiert auf Theorien. Chassidische Luft muß man atmen und sollte keine lapidar wissenschaftliche Studie daraus machen. Es geht um Menschen und ihre Gesellschaft und um keine Studienobjekte.
Der bekannteste Autor, auch innerhalb der haredischen Gesellschaft, ist Yitzchak Alfassi, der selbst aus einer chassidischen Familie stammt (Chassidut Gur). Er schrieb bisher so um die 80 Bücher und seine Inhalte sind absolut hieb und stichfest. Bei den israelischen Autoren Rachel Elior, David Assaf, Moshe Rosman, Emmanuel Etkes, Gedaliah Nigal oder Mendel Piekarz gibt es nicht selten größere Diskrepanzen. Besonders Piekarz, der eigentlich recht bekannt ist, wird jedoch genauso häufig für seine manchmal starre Haltung / Analyse kritisiert. Rachel Elior mischt ihre eigenen Meinungen mit ein, denen nicht unbedingt alle Leser zustimmen.
Du siehst also, dass selbst die bestehende Literatur auch zwiespältige Infos liefern kann.
Ich versuche das etwas auszugleichen, indem ich mich in der chassidischen Gesellschaft beweg und mit den Chassidim rede. Wenn ich spezielle Fragen habe, wende ich mich an sie und nicht unbedingt an eine Enzyklopädie.
Von Rachel Elior findest Du sicher einiges in englischer Sprache im Internet, von Yitzchak Alfassi hingegen nur sehr begrenzt. Seine Analysen sind eigentlich nur auf Hebräisch erhältlich. Ich persönlich benutze Alfassi sehr viel und gerne und beziehe mich oft auf ihn.
Du hast durchaus recht, wenn Du sagst, dass die Infos über chassidische Gruppen teilweise ungeordnet oder sogar unübersichtlich sind. Mich selber stört das schon lange und deswegen arbeite ich gerade an einem Blog, in dem alles geordnet aufgelistet wird und der NUR aus Informationen über chassidische Gruppen besteht. Eine Art eigenes Lexikon sozusagen.
Viele Grüsse
Miriam
Dienstag, November 11, 2008
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