B"H
Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich an diesem in wenigen Stunden beginnenden Schabbat viel mit mir anzufangen weiß. Derzeit bin ich froh, dem Religiösen etwas entkommen zu sein und in Tel Aviv ein paar normale Leute zu sehen. Manchmal steht einem halt der Sinn danach. Das Wetter ist zwar trübe geworden, aber alles ist besser als eine Luft gefüllt von Zwang zu atmen. Es nervt mich total, vernehme ich in Jerusalem aus dem Bus steige (wie heute nachmittag) und höre in meiner Umgebung die Sätze "Dies ist Laschon HaRah (üble Nachrede)" oder "Das tut man nicht so, sondern so (lt. Halacha)". Irgendwie scheinen sich unzählige Leute es zu lieben, sich in die Belange anderer einzumischen. Dabei meinen sie es ja nur so gut.
Bevor ich mich noch mehr auslasse und ablästere, konzentriere ich mich lieber auf Positives und wünsche allen "Schabbat Schalom". Und das ja niemand "Laschon HaRah" redet …
Freitag, November 28, 2008
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Also wenn Hafetz Haim richtig verstanden habe, dann ist es lashon hara zu sagen, dass jemand lashon hara redet.
AntwortenLöschenÜberhaupt ist die Abgrenzung sehr schwierig. Man kann feststellen, dass das Lashon-Hara-Argument oft vorgeschoben wird, um unangenehme Dinge unter den Teppich zu schieben.
Wenn ich richtig verstanden habe, ist das Prinzip ganz einfach: unangenehme Sachen muss den Leuten ins Gesicht sagen, und nicht hintenrum erzählen. Und man sollte es ihnen auch möglichst nett sagen.
Wenn sie es nicht hören wollen, kann man es weitererzählen, um andere zu warnen (vorausgestzt man weiss es aus erster Hand und man tut es nicht, um sie zu beschämen).
Und dann ist noch etwas: Je mehr man sich vor lashon hara hütet, desto mehr läuft man Gefahr lashon hara zu sprechen. Warum? Denn in einer Welt, wo alles Euphemismus ist, kann schon das fehlen eines Komplimentes als Kritik interpretiert werden, so wie bei den Arbeitszeugnissen.
B"H
AntwortenLöschenShavua Tov.
Einen kleinen Zusatz haette ich noch:
Laut dem Chafetz Chaim ist es ebenso untersagt, Laschon HaRah auch nur zu denken.