Montag, November 10, 2008

Die Namen des Meschiach

B"H

Die Gemara (rabbinische Diskussionen) im Talmud Traktat Sanhedrin 98b diskutiert den Namen, welchen der zukünftige Meschiach tragen wird. Darüber hinaus gilt heute eine weitgehend bekannte Meinung, der Name des Meschiach sei "Menachem". Dies hat weniger mit dem letzten Rebben der Chassidut Chabad zu tun als mit einem einigen Wörtern zusammengefasst aus den Propheten, welche den Namen "Menachem" ergeben.

Die Gemara erwähnt, dass die Schüler drei unterschiedlicher Tanna'im (Verfasser der Mischna) angaben, dass der Name des Meschiach derselbe ist, wie der ihres Mentors.
Der Schüler des Rabbi Shilo gab an, dass der Name des Meschiach "Shilo" sein werde.
Der Schüler des Rabbi Yanai gab an, dass der Meschiach den Namen "Yinon" tragen werde.
Der Schüler des Rabbi Chaninah gab an, dass der Name des Meschiach "Chananiah" sein werde.
Andere wiederum sagten, dass der Name "Menachem ben Chizkiyah" sein werde.

Warum waren es gerade jene Tanna'im, welche Schüler hatten, die behaupteten, der Meschiach trage den Namen ihres Mentors ?

Der Vilna Gaon hebt hervor, dass die Anfangsbuchstaben der genannten vier Meschiach - Namen zusammen das Wort "Meschiach" (M, SH, Y, CH) ergeben..

Man könnte davon ausgehen, dass der eigentliche Name des Meschiach Menachem, welcher ein Sohn (Nachkomme) des Chizkiyah, des Königs von Judäea, ist. Wie wir wissen, wurde König Chizkiyah (Chizkiyahu) seinerzeit als potentieller Meschiach gehandelt (siehe Sanhedrin 94a). Sennacherib wäre demnach Gog und Magog (Krieg vor der Ankunft des Meschiach laut dem Propheten Yechezkel) gewesen.
Es gibt viele Diskussionen darüber, warum Chizkiyahu letztendlich doch nicht der Meschiach war. Die Gemara in Sanhedrin 94a nennt den folgenden Hauptgrund:

"G - tt habe Chizkiyahu nur alle erdenklichen Wunder zukommen lassen, aber nicht ein einziges Mal habe Chizkiyahu G - tt dafür gepriesen und gedankt".

Aber um auf die drei Schüler, die Angaben der Meschiach trage den Namen ihrer Lehrers, zurückzukommen: Weil das Wort "Meschiach" den Anfangsbuchstaben des Namens ihrers Lehrers enthält; und gerade der Anfangsbuchstabe der Haupteil eines Namens darstellt, welcher auf die Qualitäten (Charaktereigenschaften) einer Person hinweist.
Der Maharal von Prag erklärt in seinem "Netzach Israel", dass die herausragende Qualität des Meschiach sein werde, eben nicht nur auf eine besondere Eigenschaft beschränkt zu sein. Eher werde seine Persönlichkeit all jene positiven Eigenschaften enthalten, die da in der Nation vorhanden sind.

Dieses würde mit einem Gebet Moshes in Einklang gehen, denn der betete, dass G - tt einen Nachfolger ernennen solle, der die Fähigkeit besitzt, das Volk gemäß seiner Bedürfnisse sowie individuellen Persönlichkeiten anführt (Raschi zu BaMidbar / Numeri 27:16).

Insbesondere wird der Meschiach die drei Midot (Charaktereigenschaften) der Vorväter Avraham (Chesed - Güte), Yitzchak (Gevurah - strenges Gericht) und Yaakov (Emet - Wahrheit) beinhalten. Die drei namentlich erwähnten Tanna'im besassen je eine dieser Charaktereigenschaften der Vorväter und das ist es, was und die jeweiligen einzelnen Schüler eigentlich mitteilen wollen.
Die Eigenschaft des "Shilo" war die Charaktereigenschaft des Yaakov "Wahrheit"). In kabbalistischer Hinsicht ist Yaakov derjenige, der zwei unterschiedliche Sefirot (Charaktereigenschaften) miteinander verbinden kann bzw. einen Ausgleich findet. So verband er die "Liebe" zu und die "Furcht" vor G - tt. Das berühmte Beispiel für ihn ist die "Tiferet", welche eine ideale Kombination aus Güte und Gerechtigkeitssinn darstellt.
Allerdings ist dies nicht nur die alleinige Interpretation, sondern es gibt noch viele mehr.

Der Name "Yinon" repräsentiert die Charaktereigenschaft des Avraham, nämlich Güte. Laut dem Kommentator Raschi bedeutet "Yinon" Authorität. Jemand, der gütig ist und anderen etwas gibt, verdient des Respekt eines Jeden und erreicht dadurch Ansehen und Authorität.

Der Name "Chaninah" repräsentiert die Attribute des Yitzchak, welche da G - ttesfurcht lautete. Ein g - ttesfürchtiger Mensch strebt nach G - ttes Gnade und betet, dass G - tt ihn gnadenvoll richten und seine Bedürfnisse befriedigt, selbst wenn er dessen unwürdig erscheint.


Links:

Der jüdische Meshiach, Teil 1

Der jüdische Meshiach, Teil 2

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