B"H
Vor etwas mehr als zwei Jahren wurde der Sohn von Israel Wallas aufgrund verschiedenartiger schwerer Verletzungen in ein Jerusalemer Krankenhaus eingeliefert. Nach wenigen Tagen verstarb das Baby. Die Polizei befragte Wallas ausgiebig, denn mittlerweile war der Verdacht entstanden, der Vater habe den Tod des Babies Raphael herbeigeführt. Israel Wallas wiederum gab an, dass Kind sei ihm einfach aus den Haenden gerutscht und habe sich so seine Verletzungen zugezogen. Ein Unfall halt.
Die Polizei schenkte dem keinen Glauben und verhaftete Wallas wegen Kindesmisshandlung und Totschlags.
Es war um die Pessachzeit herum und ich erinnere mich noch genau an die wilden Demonstrationen in den haredischen Stadtteilen Mea Shearim und Ge'ulah. Die Mülltonnen brannten wieder einmal und man lieferte sich halbe Schlachten mit der Polizei. Die haredische Bevölkerung war ausser sich, denn einige Teile Mea Shearims waren der Meinung, dass die "zionistische" Polizei keinerlei Recht habe, Wallas zu verhaften. Was damals, doch heute kaum Erwähnung findet, Wallas ist Mitglied der chassidischen Toldot Aharon Gruppe.
Vor vier Monaten entschied die Richterin Channah ben Ami, dass Wallas sehr wohl den Tod seines kleinen Sohnes verursacht habe. Daraufhin erschienen im Gerichtssaal u.a. der ehemalige Knessetabgeordnete und Mitlgied der chassidischen Gruppe Belz, Israel Eichler, sowie das haredische Knessetmitglied Me'ir Porush. Sie sagten zu Gunsten von Wallas aus, wurden jedoch hart in die Kritik genommen. Man sage nicht für solche einen Kindsmörder aus.
Israel Wallas im Gerichtssaal.
Zwischenzeitlich bekam das Ehepaar Wallas ein weiteres Baby und die Anklage beantragte, dass dieses Kind den Eltern weggenommen wird. Das Gericht wiederum entschied, dass die Eltern keinerlei Gefahr für das neue Baby darstellen und es behalten dürfen.
Heute morgen nun wurde das Urteil im Fall Wallas verlesen:
Sechs Jahre Haft, davon zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzt !!! Allgemein wird angenommen, dass Wallas gegen dieses Urteil vor dem Obersten Gerichtshof Berufung einlegen wird.
Link:
http://bhol.co.il/news_read.asp?id=7438&cat_id=1
Nur in Hebräisch !
Als das Kind verstarb, geriet die haredische Welt ausser sich. Die Meinungen waren gespalten; manche sahen Wallas als den Schuldigen, andere sahen ein Komplott der Polizei. Auch heute, nach der Urteilsverkündung, welche in der haredischen Welt für Furore sorgte und sich die relig. Presse sowie die Forenwelt überschlagen, denn gilt der "Fall Wallas" nach wie vor als umstritten.
Das Urteil selber wurde aufgrund von Indizien gefällt und es stehen Aussage gegen Aussage.
Zwei Dinge stören mich an dem Fall:
1. Die junge Frau von Wallas wurde nach dem Tod ihres Babies sofort aus der Öffentlichkeit herausgehalten. Nie hörte man auch nur ein Wort von ihr und wie sie mit dem Tode des Babies umgeht. Was überhaupt in ihr vorgeht.
2. Das Baby selbst.
Alle reden von Familie Wallas, wer aber redet überhaupt noch von dem Baby Raphael ?
Dienstag, November 18, 2008
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
wie war denn nun die sachlage?
AntwortenLöschenwenn es zu einem prozess kommt mit anschliessender verurteilung, müssen beweise vorhanden sein. davon erzählst du leider nichts.
es gab doch sicher eine medizinische untersuchung!
so klingt das ein wenig als hätte die richterin einfach ein urteil verhängt, weil sie den mann nicht leiden kann... das hast du aber sicher nicht gemeint.
B"H
AntwortenLöschenVon medizinischen Untersuchungen und dergleichen ist in der Presse kaum etwas zu vernehmen. Man haelt sich eher zurueck, denn obwohl ein oeffentliches Interesse vorliegt, handelt es sich um einen Fall aus der extremen haredischen Gesellschaft.
Sowhl als aus der saekuleren wie aus der haredischen Presse sind nur die von mir genannten Tatsachen zu erfahren. Ausser, dass das verstorbene drei Monate alte Baby ein "cerebral edema" aufwies, welches wiederum nur durch starkes Schuetteln entstehen konnte.
Zusaetzlich noch:
Angeblich (lt. "Yediot Acharonot") soll auch das zweite neugeborene Kind schon Misshandlungszeichen am Koerper aufweisen.
Es wird ermittelt - so heisst es.
B"H
AntwortenLöschenAm Schabbat sprach ich mit einem befreundeten haredischen Journalisten und der meinte, wie koennte es fast anders sein, dass Israel Wallas unschuldig sei und die ganze Tragodie ein Unfall war.
Ferner liess er mich wissen, dass der Kindstod vor mehr als zwei Jahren in der vorherigen Wallas Wohnung in/ nahe der Jerusalemer Bar Ilan Street stattfand und die Familie mittlerweile woanders wohnt (in Jerusalem).
Ausserdem sei Wallas KEIN Mitglied der Toldot Aharon.
_________________
Ich gebe das jetzt einfach einmal so wieder, denn staendig hoert man andere Versionen und steigt nicht mehr durch, was tatsaechlich Sache ist.