Montag, August 24, 2009

"Derech HaShem - Der Weg G - ttes"

B"H

"Derech HaShem - The Way of G - d - Der Weg G - ttes" ist ein extrem wichtiges Buch im Judentum. Aus kaum einer Yeshiva (relig. Schule) ist es wegzudenken und ein jeder relig. Jude ist schon einmal irgendwo mit dem Buch des Rabbi Moshe Chaim Luzzatto (geboren im Jahre 1707 in Padua / Italien, gestorben in Israel im Jahre 1747 im Alter von nur 39 Jahren).
Rabbi Moshe Chaim Luzzatto ist äußerst bekannt für seine kabbalistischen als auch seine Mussar (Ethik) Schriften. Außer dem "Derech HaShem" nennen viele ein weiteres Mussarbuch von ihm; nämlich "Mesillat Yesharim - The Path of the Just".

In seinem Buch "Derech HaShem" beschreibt Rabbi Luzzatto zuerst G - tt selber und wie ein Juden diesen ausnehmen soll:

1. Jeder Jude muss wissen und sollte daran glauben, dass da ein erstes Wesen existiert. Ein Wesen ohne jeglichen Anfang und ohne jegliches Ende. Dieses Wesen erschuf jegliches Leben und alles darum herum und erhält alles seit jeher am Leben.

Bei diesem Wesen handelt es sich um G - TT !

Für G - tt existiert kein Zeitkonzept. Dieses erschuf Er einzig und allein für den Menschen. Er dagegen war schon immer da und wird bis in alle Unendlichkeit weiter existieren, ohne Sich und Seinen Willen jemals zu verändern. Stets ist Er anwesend und erhält Seine Schöpfung, sprich das Universum und uns, am Leben.

2. Weiterhin ist es notwendig zu erkennen, dass G - ttes wahre Natur einzig und allein nur von Ihm verstanden werden kann und nicht mit unserem begrenzten menschlichen Verstand. Das Einzige, was wir tatsächlich von Ihm wissen ist, dass er absolut perfekt ist; auf jedem nur möglichen Weg.
In der Thora lautet es schon: "Torat HaShem Temimah - Die Thora G - ttes ist perfekt!" Etwas absolut Perfektes kann nur von etwas Perfektem erschaffen werden. Diese Dinge (G - ttes Perfektheit und dass er für uns nicht erfassbar ist) wissen wir anhand der Tradition. Von den Patriarchen (Vorväter Avraham, Yitzchak und Yaakov) sowie den Propheten …
Es ist absolut unmöglich, dass G - tt jemals aufhört zu existieren.


3. Weiterhin sollte jeder wissen, dass G - ttes Existenz von nichts und niemandem abhängig ist. Diese Aussage beinhaltet gleichfalls, dass G - tt keinerlei Bedürfnisse hat und kennt.

4. G - tt ist absolut simpel, ohne jegliche Struktur oder zusätzlichen Qualitäten. Jede nur erdenkliche Form der Perfekheit existiert in Ihm, aber in einfacher Form.
Wie genau sollen wir das verstehen ?
Rabbi Moshe Chaim Luzzatto gibt einen Einblick: Der menschliche Verstand verfügt über viele unterschiedliche Fakultäten, jede davon mit ihren eigenen Aktivitäten. Unter anderem bildet das Erinnerungsvermögen eine dieser Fakultäten, Lust eine andere. Daneben besteht die Vorstellungskraft und anderes. Daher beinhaltet der menschliche Verstand eine Struktur, denn jede Domäne fungiert gemäss ihrer eigenen Fakultät. Sobald wir von G - tt sprechen, ist dies anders, denn in Ihm bestehen keine verschiedenen Fakultäten. Vielmehr existieren in Ihm Qualitäten, welche in einem menschlichen Wesen anders sein täten: G - tt verfügt über Lust, Weisheit und Fähigkeit und ist perfekt in jeder nur erdenklichen Art und Weise. Nichtsdestotrotz, die wahre Natur Seines inneren Wesens ist eine Einheit, welche jegliche Perfektion enthält. Jede Perfektion existiert daher in G - tt nicht als Zusatz Seiner Existenz, sondern als integraler Teil Seiner Identität. Einer Identität, deren inneres Sein sämtliche Arten der Perfektion enthalten.

Sind die Ausführungen Rabbi Luzzattos zu verwirrend ?

Was der Rabbi hier sagen will, ist ganz einfach, dass es sich bei G - tt um ein unendliches perfektes Wesen handelt, was wir nicht in der Lage sind zu erfassen oder zu begreifen. Ein absolut perfektes Wesen, welches Seine Allmacht zurückzog, um uns und eine unperfekte Welt zu erschaffen. Uns Menschen, ausgestattet mit einem eigenen Willen zwischen Gut und Böse. Hätte G - tte jegliches Dasein in Seinem vollen perfekten Zustand erschaffen, so hätten wir keine freie Wahl im Leben. Wir wären eine Art Roboter, der alles richtig macht. Unsere Aufgabe jedoch ist es, die Welt zu perfektionieren und uns selbst gleich mit.

Wie kann ich das tun ?
Nur mit einem freien Willen und meiner Entscheidung, G - ttes Willen (die Thoragesetze) auszuführen. Ohne die Thora bzw. den Propheten wüssten wir gar nicht, was G - tt genau von uns will.

Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie wenig die Menschen bei G - tt von einem unbeschreibbaren Wesen ausgehen. Anstatt sich bewusst zu machen, wer G - tt, gemäss des Rabbi Moshe Chaim Luzzatto sowie anderen Rabbinern, eigentlich ist, suchen sie lieber nach Symbolen, die sie anfassen und begreifen können. Selbst, wenn es ein falscher G - tt ist.

Warum sind viele Menschen einfach nicht in der Lage, G - tt als unbegreifbare Vollkommenheit anzuerkennen ? Anzuerkennen und einzugestehen, dass wir Ihn weder begreifen noch mit dem Verstand erfassen.

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