Dienstag, August 04, 2009

Der KUZARI zu den Namen G - ttes, Teil 1

B"H

In etwas mehr als zwei Wochen beginnt der jüdische Monat ELUL. Der Elul hat ganz bestimmte Bedeutungen; unter anderem beginnt mit ihm die Zeit der Teschuva (Umkehr zu G - tt). Vor dem jüd. Neujahrsfest Rosh HaShana soll ein jeder sich darauf besinnen, was er in diesem, bald ausklingenden Jahr falsch machte, und gleichzeitig darüber nachdenken, wie es im Neuen Jahr besser laufen kann. Zumindest vom relig. Standpunkt her betrachtet.

Im Chassidismus besteht das Konzept "HaMelech baSadeh - der König ist im Feld". Bedeutet: In keinem anderen Monat ist G - tt so nahe und zugänglich wie im Monat Elul (in diesem Jahr beginnend am 20. August).

Die Kabbalah erzählt uns von Gebeten und die Zusammenführung unserer materiellen mit den oberen spirituellen Welten, wenn wir nur genügend Einsicht und Umkehr zeigen. Unendlich wichtig im Gebet sowie in der gesamten Thora sind allerdings die sogenannten Namen G - ttes. Nicht, dass ich hier auf alle 70 davon eingehe, stattdessen nenne ich nur einige wenige als Beispiel. Wer die Namen G - ttes und deren Sinn versteht, der versteht Thora und Gebete viel besser und kann G - tt näher sein.

Vor einiger Zeit schrieb ich schon einmal einen Artikel zum G - ttesnamen E - LOHIM, der da so oft von christlichen Missionaren falsch interpretiert bzw. ausgenutzt wird. Im Buch "DER KUZARI" (von Rabbi Yehudah HaLevi) fand ich einige zusätzliche Erläuterungen zu den bekanntesten Namen G - ttes und genau darauf werde ich ab morgen etwas tiefer eingehen. Nicht, dass wir stets mit dem Sidur in der Hand beten und diverse etwas gedankenlos Namen dahinsagen; vielmehr ist es wichtig, auch zu verstehen, worum es geht. Genauso wie beim Thorastudium.

Hier vorerst der "alte" Artikel und ab morgen geht es dann in einem separaten Artikel um die Namensdarstellung im KUZARI.


Nicht nur einmal kam ein christlicher Missionar auf mich zu und verkündete stolz sein angebliches Wissen über die jüdische Religion. Sich brüstend wollte er die für ihn richtige Interpretationen in der Thora erkannt haben.

Hier nur zwei Beispiele:

Was bedeutet es, wenn die Thora sagt, dass G - tt den Menschen in Seinem Ebenbild erschuf ?

Der Rambam im Moreh Nevuchim (Guide of the Perplexed), Rabbi Chaim von Volozhin (Buch: Nefesch Chaim) und viele andere geben darüber in bemerkenswerter Weise Auskunft.
Zu Unrecht stellen wir Menschen uns einen menschlichen G - tt vor, denn unser begrenzter Verstand ist nur in der Lage, Dinge gedanklich zu erfassen und zu begreifen, die menschlich vorstellbar sind. Leider haben viele Leute Probleme mit dem eigentlichen G - tt, der keinerlei menschliche Eigenschaften oder Form besitzt und unendlich ist.

"In Seinem Ebenbild heißt", dass G - tt uns mit einem Verstand, Intellekt und Gewissen ausgestattet hat. Es heißt
keinesfalls, dass G - tt menschlich ist und wir genauso ausschauen wie er.

Nur wir Menschen allein haben die Eigenschaft, dass wir Ihm näher kommen können und Seine Mitzwot (Gesetze) erfüllen.
Eine andere Fehlinterpretation ist einer der Namen G - ttes: E - LOHIM

Die
Fehlinterpretation liegt darin, dass Leute meinen, E - LOHIM sei in der Mehrzahl geschrieben und folglich gibt es mehrere Götter. Christliche Missionare sehen sich das in ihrer Behauptung bestärkt, dass J., G - tt und der so genannte
Heilige Geist ein und dieselbe Person seien.

Falsch, denn E - LOHIM ist tatsächlich im Plural geschrieben, bezieht sich jedoch nur auf den EINEN unendlichen G - tt, der alles erschuf.

Woran sehen wir das ?

Zuerst einmal scheinen Missionare oder andere, die diese Missinformation unterstützen, keinerlei Hebräischkenntnisse zu besitzen, sonst wuerden sie sehen, dass nach E - LOHIM das folgende Verb IMMER im Singular steht.

Beispiel:

E - LOHIM tut etwas, E - LOHIM erschuf die Welt und Er
schuf die Menschen. Wer den Satz zuende liest, der bemerkt, dass es sich im hebräischen Original um den Singular handelt.

Warum steht E - LOHIM also überhaupt im Plural ?

Laut den Kommentatoren Ibn Ezra, Ohr HaChaim,
Rabbi Chaim von Volozhin, Rabbeinu Bachya und vielen vielen anderen bezieht sich die Mehrzahl auf die unterschiedlichen Kräfte G - ttes. Jene Kräfte führt uns
die Kabbalah als die sogenannten Sefirot (Charaktereigenschaften) vor Augen.

Beispiel:

Wie reagiert G - tt ? Mit Güte oder mit einem strengen
Gericht ? Wie erschafft Er etwas ? Mit Weisheit und Verstehen ?

Die Kräfte (Sefirot) G - ttes sind teilweise in der Thora erwähnt, werden jedoch ausführlich im Talmud erklärt, was aber nicht heißt, dass G - tt auf jene zehn Kräfte limitiert ist. Keineswegs, denn als unendliches Wesen ohne Form besitzt
Er viele zusätzliche Kräfte, die wir Menschen gar nicht imstande sind zu erfassen geschweige denn zu definieren.

34 Kommentare:

  1. Anonym6:35 PM

    kannst du bitte die Stelle im Talmud angeben, wo die Sefirot ausführlich erklärt werden?

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  2. Anonym12:00 AM

    Gut, dass du dieses Thema ansprichst.

    Vor einem Jahr bekam ich von einem Christen ein paar Seiten zu lesen, die ähnlich beweisen sollen, dass der Ewige nicht so eine absolute und vollkommene Einheit bildet, wie es die Juden behaupten.
    Ich suche es demnächst mal raus. Es wäre nett, wenn du die dort getroffenen Aussagen hier behandelst. Gibt es dazu auch anderweitig Literaturempfehlungen (am besten nicht Englisch)? Ich weiß da nie, was ich wozu lesen könnte und woher ich mir das Material besorgen kann, was gescheit und zuverlässig ist.
    Das Meiste hat ja doch einen nicht ganz orthodoxen Zug. Als ich beispielsweise das erste Mal Informationen über das Judentum im Internet sammeln wollte, war ich auf irgendwelchen offiziellen Seiten, liberal, die ich nicht ganz toll fand. Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch weiter gar nichts über das Judentum und dachte mir, dass das Judentum totaler Mist ist, wenn das stimmen sollte, was ich da so las.

    Also, Orientierung mit und in der Literatur habe ich dabei aber auch noch nicht so sehr =)

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  3. B"H

    Die Sefirot sind nicht besonder eindeutig im Talmud erklaert, sondern fuer meine Begriffe eher wage. Erklaerungen findet man in der Kabbalah, wobei es dort wieder darauf ankommt, welcher Autor / Rabbi was schreibt / schrieb.

    Zum Beispiel fuehrte Rabbi Yitzchak Luria eine ganz neue Methode ein, die sich Partzufim nennt.

    Ich werde die Stelle im Talmud noch nennen, doch kannst Du auch einiges ueber Sefirot etc. hier nachlesen:

    http://tsafedkabbalah.blogspot.com/

    Vergiss aber niemals, dass die Sefirot nicht existieren, sondern eine metaphorische Sprachform sind.

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  4. B"H

    Hier wird Einiges auf Deutsch zum downloaden angeboten:

    http://jewsforjudaism.org/index.php?option=com_remository&Itemid=447&func=startdown&id=2

    Von Jews for Judaism mit allem, was christliche Missionare so auffahren.

    Leider gibt es auf Deutsch recht wenig, und wenn, dann kommt es aus der Reformecke.

    Das Problem mit dem Reformjudentum ist, dass es die Thora nicht als G - ttgegeben betrachtet und meint, jeder Jude koenne heute modern und ohne all die Gesetze leben. Sozusagen, machen, was man will, denn die Zeiten haben sich geaendert.

    Das ist absoluter Quatsch, denn die Thora gilt auf ewig, was auch deren Inhalt besagt.
    Wer mit dem Judentum beginnt, der sollte zuerst alles lernen und dies tut man nur in der Orthodoxie.

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  5. Anonym2:51 PM

    Ein wenig kenne ich mich mit typisch liberalen Äußerungen auch aus. Vorhin schrieb ich unter anderem den kurzen Text, den ich hiermit zitiere, für ein paar Reformjuden, über deren Ansichten ich mit ihnen stritt. Ich weiß nicht, ob du es für angemessen hältst, wie und was ich geschrieben habe, aber berichtige mich bitte, wenn es nicht in Ordnung ist:

    Spricht Elija:
    Herr! Was forderst du da? Siehst du nicht, dass Israel deine Lehre, die du uns gabst, noch immer treu bewahrt, sie ernst nimmt und sie lediglich im Licht der Zeit reflektiert und schaut, was in seinen Umständen noch Geltung hat, wo es sich doch in einem gemeinsamen Wandel mit den Völkern ringsum befindet?

    Spricht der Herr:
    Elija! Was redest du da? Siehst du nicht, dass Israel meine Lehre, die ich euch gab, schon lange und vollkommen verlassen hat, sie weder ernst nimmt, auch nicht daran denkt, Tag und Nacht, wo auch immer die Söhne Israel gehen und liegen, darüber murmelnd zu grübeln, dass sie nicht im Geringsten auf die Idee kommen, den Bund zu bewahren und zu halten, den ich mit ihnen auf tausend Generationen hin schloss - in alle Ewigkeit?

    Spricht Elija:
    Herr! Was bist du nur so starr? Du forderst zu viel. Du bist zu streng. Siehst du nicht, dass deine Ordnungen dein Volk aufrieben? Wir können doch nicht allzu hart mit den Menschen umgehen, und seien es auch die Kinder deines Volkes. Wir wollen uns unsere eigenen Gedanken machen zu deinen Rechtsbestimmungen, wollen schauen, was in unserer Situation realisierbar ist, was vielleicht auch nur ein Produkt Mosches war. Woher sollen wir wissen, was - du - uns gesagt hast? Verstehst du, was ich meine? Menschen sind fehlbar und alles ist relativ.

    Spricht der Herr:
    Elija! Was seid ihr für ein halsstarriges Volk?
    Hat doch noch mein Knecht David gesagt: mischptej adonaj ämät.
    Wie lange nun warte ich schon darauf, dass mein Erstgeborener aus vollem Herzen ebenso spricht! Wieviele Jahrhunderte muss ich noch warten?
    Mein Bund ist ein ewiger Bund. Alles, was mein Knecht Mosche redete, gebot er in meinem Namen. Alles, was ich euch gebot, sagtet ihr, wollet ihr tun und halten.
    Der Weg des Lebens ist euch unwandelbar vorgelegt. Also wählt zwischen ihm und den verschiedenen Wegen des Todes und hütet euch vor den Völkern ringsum, denn ihr sollt ein heiliges Volk sein, so, wie ich euch erwählt habe: k'dosch l'adonaj. Lernt, was das heißt und schreibt es euch auf die Stirn.

    Spricht Elija:
    Herr! So lieblos und unbarmherzig?

    Spricht der Herr.
    Elija! So eifernd für Wahrheit, Gerechtigkeit, Treue und Liebe.

    Spricht Elija:
    Herr! Wo mag uns das nur hinführen?

    Spricht der Herr:
    Elija! Weil ihr dem widerstrebt, werdet ihr Jahrhunderte verbannt sein in die Zerstreuung über alle Welt, bis ich Elija sende und meinen Knecht David und ihr euch bebend umwendet zu dem Herrn, eurem Gott.



    So ganz anders ist der Elija, der da spricht, so verschieden von dem, den wir kennen.

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  6. B"H

    Was genau soll den die Quelle fuer diese Diskussion sein ?

    Normalerweise ging Eliyahu HaNavi (Elijah) nicht so zaghaft um und trat fuer eine extreme Strenge bezueglich der Gesetze ein.

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  7. Anonym3:13 PM

    Einige Reformjuden regten eine Diskussion in einem Forum an, sie wollten ein paar Nicht-Juden über das Judentum aufklären. Ich las den fortgeschrittenen Austausch und war mit dem, was geschrieben wurde, nicht einverstanden und teilte das entsprechend aus, wie ich denke, orthodoxer Sicht mit. Das letzte, was ich schrieb, sollte ein paar der liberalen Positionen karikieren und ins Lächerliche ziehen. Sprich, Elija soll hier als "liberaler Prophet" sprechen, der er nicht war, weswegen ich am Ende diesen Satz drunter setzte:
    So ganz anders ist der Elija, der da spricht, so verschieden von dem, den wir kennen.
    Denn den wir kennen "trat fuer eine extreme Strenge bezueglich der Gesetze ein."

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  8. B"H

    Ich muesst schon die genaue Quelle wissen, um festzustellen, ob der Text authentisch ist. Midrasch oder was auch immer.

    Allgemein war es gerade Eliyahu, der rigoros gegen halachischer Verstoesse vorging und er war sicher kein so freundlicher Zeitgenosse.:-)

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  9. Anonym9:11 PM

    Hm, nein, ich zitierte das nirgendwoher, sondern schrieb es selbst. Der als Elija spricht sollte dabei lediglich liberale Ansichten "auf den Arm nehmen" und ihren Unsinn widerspiegeln.

    Dass Elija niemals so gesprochen hätte, denke ich mir. Deswegen schrieb ich, dass wir ihn anders kennen, wie er dort von mir als Liberalist dargestellt wurde. Gerade weil Elija "kein so freundlicher Zeitgenosse" war, sollten meine Gesprächspartner gemerkt haben, dass ihre Thesen falsch sind, die ich ihm hierbei in den Mund legte. So, als würde Mosche für Akzeptanz oder wenigstens Toleranz gegenüber Götzendienst gegenüber Gott werben - im Gegensatz zu dem, was geschah, als Israel während seiner Abwesenheit auf dem Horeb am Fuß des Berges mit Aharon sündigte.

    Quelle kann ich also nicht angeben, weil ich den Reformjuden nur so mitteilen wollte, dass es albern ist, was sie postulieren.

    Hm, vielleicht ging mein Versuch schief - ?

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  10. B"H

    Ich bin hier noch eine Antwort schuldig:

    Die Sefirot sind im Talmud Chagigah 12a zu finden !

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  11. B"H

    Ich taete mich nicht so wegen des Reformjudentums zerreissen und stattdessen mehr auf das konzentrieren, was mich angeht und interessiert. Wer reform sein will, soll halt reform sein.
    Dennoch, wer tatsaechlich etwas Ernsthaftes ueber das Judentum lernen will, der gehe zur Orthodoxie.
    Nicht, dass da jeder sofort wer weiss wie relig., fromm, orthodox, was auch immer sein muss. Das ist ueberhaupt nicht der Fall !
    Vielmehr vermittelt die Orthodoxie ein grosses intensives Wissengebiet, was den Reformern absolut fehlt.

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  12. Anonym11:11 AM

    Zwar hauptsächlich darauf konzentrieren, aber sollte man nicht hin und wieder mal auch ein direktes Wort sprechen?
    Als Nicht-Jude ist das nicht unbedingt meine Aufgabe, auch wenn es heißt, die Nicht-Juden werden sagen, das Geschick Israels widerfuhr im aufgrund des Ungehorsams gegenüber seinem Gott.
    Aber 3. Mose 19,17 würde ich auch noch für die Reformer gelten lassen. Danach würde ich sie auch mal "schimpfen".

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  13. B"H


    ???

    Ich habe kein einziges Wort von dem Kommentar verstanden.

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  14. Anonym1:48 PM

    In Talmud Chagigah 12 a hören sich die zehn Sefirot in deutscher Übersetzung von Lazarus Goldschmidt folgendermaßen an:
    Weisheit, Einsicht, Erkenntnis, Kraft, Anschreien, Stärke, Gerechtigkeit, Recht, Gnade, Barmherzigkeit.
    Kannst du bitte diese Begriffe in hebräischer Umschrift bezeichnen, wie sie im Talmud stehen? Ich habe Mühe, diese Begriffe zuzuordnen! Spätestens bei "Anschreien" hört es bei mir auf!-? Kann es sein, dass auch die Reihenfolge durcheinandergekommen ist?

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  15. B"H

    Anschreien ?
    Wer hat denn den Schwachsinn uebersetzt ? :-)))))


    Richtig muss es lauten:

    Rav Zutra bar Toviya sagte im Namen von Rav: "Die Welt wurde mit zehn Dingen erschaffen: Mit Weisheit, mit Wissen und mit Verstehen. Mit Staerke, mit Korrektur, mit Macht, mit Barmherzigkeit, mit Gerechtigkeit, mit Guete und mit Geduld.

    Diese Aufzaehlung erscheint speater bei den 10 Sefirot, welche bei der Erschaffung unseres Universums eine Rolle spielten. Allerdings scheinen hier nur die Weisheit, das Wissen, das Verstehen sowie die Staerke richtig auf die spaeteren Sefirot zuzutreffen.

    Die Sefirot selbst sind eine Symbolsprache und keineswegs woertlich zu nehmen. Auch ist es uns verboten zu einer Sefirah zu beten, denn G - tt enthaelt alle zehn Sefirot.

    Wir uebrigens auch, doch sind die Charaktereigenschaften nicht so perfekt wie bei G - tt. :-)))

    Insgesamt wird uns anhand der Sefirot aufgezeigt, wie G - tt agiert. Anders waeren wir nicht in der Lage, dies zu verstehen oder ueberhaupt nur einen Einblick zu bekommen.

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  16. Anonym11:14 PM

    ^^
    Nach 3. Mose 19,17 würde ich es als Pflicht eines Juden betrachten, dass er die "Reformjuden" wegen ihres falschen Weges zurechtweist. Darauf kann und soll man natürlich nicht seinen Dienst ausrichten, aber wenigstens nebenbei sollte dieser Dienst der Nächstenliebe doch auch an Reformanhängern getan werden. Meine Meinung.
    Als Nicht-Jude ist das nicht meine Aufgabe, denke ich. Aber so weit ich mich erinnere, gibt es Abschnitte, die besagen, dass selbst die Nicht-Juden werden sagen, was der Grund für Israels schlimmes Geschick ist. Dabei denke ich an den Liberalismus mancher Juden, der durchaus einen Grund für das Leiden darstellt.

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  17. B"H

    Ich weiss nicht, welche Bibelverse zu zurechtstueckels. Jedenfalls sieht es das orthodoxe Judentum nicht als seine Aufgabe an, das Reformjudentum zurechtzuweisen. Orthodoxe haben ihre eigenen Probleme und Angelegenheiten in dieser Welt zu klaeren und darauf wird sich konzentriert.

    Solange es einen Orthodoxen nicht persoenlich angeht, wird nicht kritisiert. Soll jeder sein Reformjudentum leben wie er lustig ist und in der Orthodoxie ist bekannt, was man davon zu halten hat. Andererseits sind GEBORENE Reformjuden Juden, wie andere auch. Nur die Reformkonvertiten sind halt keine Juden und werden von der Orthodxie nicht dazu gezaehlt.

    Es gibt irgendwo eine Halacha, dass ein Nichtjude NICHT das Recht ha, einem Juden die Halacha zu diktieren und dem Juden zu sagen, was er gemaess der Halacha zu tun und zu lassen habe.

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  18. Anonym9:30 AM

    Was ist daran zurechtgestückelt?

    In Ordnung. Warum besteht das Recht dazu nicht?
    Ist es auch verboten, den "antisemitischen" Grund zu nennen, weshalb das jüdische Volk so viel leiden musste?
    "Weil sie den Herrn, ihren Gott..."

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  19. Anonym9:59 AM

    Ja Miriam, manche Ansichten und falschen Interpretationen sind schon sehr merkwürdig, man möchte fast sagen anmaßend.

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  20. B"H

    Du kannst doch wohl kaum irgendwo in der Thora herumwuehlen, irgendetwas aus dem Zusammenhang reissen und dann auf das Reformjudentum beziehen.

    Lass halt die Reformer so sein, wie sie sein wollen. Zwingt Dich ja niemand, dort mitzumachen !

    Jedenfalls muss ich meine Thorazitate erst einmal interpretieren bzw. die Kommentare dazu lesen, anstatt meine eigenen Schluesse zu ziehen. Im Christentum ist das so ueblich, doch im Judentum schaut man erst einmal in Kommentare, um den Sinn des Thorasatzes zu verstehen.

    @Yael

    Ich steige hier nicht besonders gut durch. Wozu lernt jemand alles im voraus und kriegt so viele Sachen in den falschen Hals ?

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  21. Anonym12:09 PM

    Erklärst du mir bitte jenes Torahzitat im Zusammenhang anhand der Kommentare?
    Inwiefern zeige ich mich anmaßend?

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  22. B"H

    Laut Rabbi Samson Raphael Hirsch bedeutet der Satz in Vayikra (Leviticus) 19:17 folgendes:

    Man soll Kritik an einem Mitjuden ueben, doch immer so, dass die Gegenseite sich nicht verletzt fuehlt.
    Um ehrlich zu sein, auch Kritikueben will gelernt sein !

    Die Kritik wiederum soll keinen gegenseitigen Hass hervorrufen, sondern begruendet sein. Man soll einen Mitjuden auf sein Fehlverhalten aufmerksam machen, wobei hierbei meist Familienmitglieder oder Nachbarn gemeint sind.

    Ob diese Aussage nun unbedingt auf das Reformjudentum zutrifft ???
    Gerade Rabbi Samson Raphael Hirsch aus Frankfurt war seinerzeit als Gegener der Reformbewegung bekannt.

    Aber seien wir ehrlich ?
    Was nuetzt es, wenn ich heute zu einem Reformer gehe und ihm von der Bedeutung der Thora erzaehle. Viele Reformer wissen es eh schon, weigern sich jedoch, es anzunehmen.
    Ferner kann ich Dir sagen, dass meine relig. Blogs nicht unbedingt von Reformern gelesen werden, denn ich spreche die Themen an, die sie nicht hoeren wollen. Und ich erscheine auch auf keiner Linkliste der dt. Reformbewegung.
    Anscheinend bin ich ein fundamentalistischer orthodoxer Fanatiker, den es gilt zu ignorieren.

    Na, und ?
    Was soll mich daran stoeren ?
    Sollen die Reformer doch denken, was sie wollen. Jeder, und sie selber auch (zumindest ihr amerikanischer Vorsitzender) weiss, dass sie im Unrecht sind. Dennoch gibt es halt Juden, die alles leicht und easy haben wollen. Soll ich mich deswegen mit Millionen von Juden anlegen ?

    Insgeheim bin ich nicht der Typ, der herumlaeuft und andere korrigiert. ich schreibe die Halachot und jeder hat das Recht, sie aufzunehmen, wie es ihm Recht ist.

    Ich finde, dass die meisten von uns eh erst sich selber korrigieren sollten, bevor sie auch andere losgehen.

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  23. Anonym2:43 PM

    "Wozu lernt jemand alles im voraus und kriegt so viele Sachen in den falschen Hals ?"

    Weil hier ein guter Schiur und gute Bücher fehlrn. Ich weiß ja nicht woher jemand das hat, aber das Zurechtweisen eines anderen Juden bzw. wann man das tun soll, wie man es tun soll oder in bestimmten Situationen nicht tun soll, bekommt man im Giur sehr schnell mit. Dazu reicht allerdings auch schon ein gutes Buch, das diese Grundlagen vermittelt.

    Aber das betrifft ausschließlich Juden, ich weiß nicht wie man darauf kommt, Nichtjuden hätten dasselbe Recht Juden zurechtzuweisen. Das ist echt ein Ding. Ich kanns dir aber nicht erklären.

    Mal eine andere Frage: Es tauchen hier vermehrt Anonyme auf, die nicht mal mit ihrem Namen ihre Kommenrate unterschreiben. Man weiß nicht einmal ob weiblich oder männlich.Ich fühle mich dabei irgendwie unwohl.

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  24. B"H

    @ Yael

    Ich bin nicht Hagalil, wo man sich identifizieren muss oder sollte.:-)

    Obwohl, ich koennte eine Anmeldung fuer diesen Blog einrichten. Man muss sich dann einloggen oder auch nicht. Dennoch muessen sich dann gewisse Leute identifizieren.

    Es ist mir egal, ob jemand maennlich oder weiblich ist; was mich nervt, sind die ewigen christlichen Vergleichen. Judentum ist nun einmal Judentum und hat nichts mit anderen Religionen zu tun.

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  25. Anonym3:32 PM

    Nein, nicht anmelden, aber wenigstens einen Namen druntersetzen, habe ich auch gemacht, als ich noch kein Konto bei google hatte.

    "was mich nervt, sind die ewigen christlichen Vergleichen."

    Bei allem was nach jüdisch "riecht" passiert das. Das muss einen Anziehungspunkt darstellen, den ich nie verstehen werde.

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  26. B"H

    Bisher bin ich so verfahren, dass jeder einen Kommentar ablegen kann. Ohne sich bei Google oder anderswo anmelden zu muessen. Und soweit hat es auch stets funktioniert.

    Wenn einer Anonym bleiben will, dann akzeptiere ich dies.

    Anscheinend lieben viele glaeubige Christen es, immer danach zu forschen, ob J. nicht doch der Meschiach war und das Judentum Unrecht hat.:-)))))
    N,a da sind sie ja hier gerade an der richtigen Stelle.:-)

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  27. Anonym4:50 PM

    Hattest du meinen Kommentar nicht erhalten oder wolltest du ihn nicht freischalten?

    Wird dieser Protektionismus nun wieder meinetwegen eingeschaltet, obwohl ich wie zuvor überhaupt kein Christentum propagierte/propagieren wollte?
    Das verwirrt mich jedes Mal erneut.
    Wenn dir "Vergleiche" oder Erwähnungen auf die Nerven gehen, solltest du auch nicht das Judentum zu Ungunsten des Christentums mit demselbigen vergleichen.
    :s

    >> Paulus erwähnte ich aus dem Grund, weil er sich zum Thema Kopfbedeckung äußerte und ich wissen wollte, woher und wann das mit den Perücken und Abscheren kam, da diese einzige Quelle, die ich zur damaligen Zeit zu solcher Sitte kenne, eben Paulus mit wenigen Worten ist. Das ist kein Verbrechen und kein Missionsversuch und nichts anderes Abgehobenes und Fanatisches.
    ...
    Ich kann ja verstehen, dass dies ein jüdischer Blog ist und hier kein Christentum gelehrt werden soll und dass Jesus hier nichts zu suchen hat und... Aber nirgendwo war es meine Intension dem zuwider zu handeln. Es macht schon fast den Eindruck einer Jesus-Paranoia.
    Verzeihung bitte, nicht böse gemeint.

    Falls der Kommentar nicht übermittelt wurde, versuche ich noch mal zu schreiben, was ich schrieb. Ansonsten bitte ich um Mitteilung, dass es unerwünscht war.

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  28. Anonym6:50 PM

    also steht in Chagiga 12 a nicht: Keter, Chochma, Bina, (Da'at?), Chessed, Gwura (Pachad oder Din?), Tiferet, Nezach, Hod, Jesod, Malchut?

    "Anschreien" geht auf das Konto von Lazarus Goldschmidt - das ist eben das, was uns in deutsch zur Verfügung steht! Ich vermutete schon, dass es möglicherweise mit Din oder Pachad oder Gwura zu übersetzen sei. Schade, dass diese Begriffe nicht beibehalten wurden.

    Übrigens bin ich kein Christ.

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  29. B"H

    Doch diese Namen sind genannt. Dennoch muss man bedenken, dass die Sefirot im Talmud nicht unbedingt mit all jenen Sefirot, welche uns die Kabbalah nennt, inhaltlich identisch sind. Zum Beispiel entwickelten Kabbalisten die Sefirot und deren Bedeutung viel weiter.

    Besonders der ARIZAL mit der Entwicklung der Partzfim:

    http://tsafedkabbalah.blogspot.com/search/label/Parzufim

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  30. B"H

    Es sind alle Kommentare freigeschaltet worden und wenn etwas schief lief, dann liegt es an Dir und nicht an mir !

    Auf irgendwelche Paulusstellen werde ich nicht eingehen und ich verbitte mir dieses christliche Blabla in meinem Blog.

    Was ich hier schreibe oder nicht, ist ganz allein meine Sache und ich entscheide.

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  31. Anonym7:00 PM

    Dann lief wohl was im System falsch, da ich es eig. ordnungsgemäß absendete. Ist ja auch nicht selten, dass die Technik sich quer stellt.

    In Ordnung. Verzeihung bitte.
    Aber: Paulus war kein Antisemit, zumindest wüsste ich nicht warum. Eine Klassifikation als Antijudaist kann ich sachlich nachvollziehen.

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  32. B"H

    Es kann sein, dass Dein Kommentar unter einer anderen Rubrik gelandet war. Ich glaube mich zu erinnern etwas Aehnliches (mit Paulus und so) zur Kopfbedeckung der Frau gesichtet zu haben.:-)

    Paulus war in vielen Varianten Antisemit. Zum Beipsiel war er es, der das Konzept erfand, die Juden waeren mit Blindheit geschlagen, weil sie den "wahren" Meschiach nicht sehen.

    Fuer das Judentum stellte er sich als eine hetzerische fatale Figur heraus.

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  33. Anonym11:47 PM

    Hm, stimmt, das kann man durchaus auch antisemitisch werten. Ich dachte eher an seine Ablehnung des "Gesetzes" zu Gunsten der "Freiheit in Christus", womit er ja einen radikalen Bruch vollzieht mit allem, was Israel als verbindlich gegeben wurde auf Ewigkeit. Also "Antijudaismus". Wobei ich das mit der Blindheit auch eher zum Antijudaismus zu zählen würde, weil er, wie es glaube ich, für Antisemiten eher kennzeichnend ist, nicht deren physischen Tod wünschte und sie nicht ausrotten wollte. Er schreibt ja auch sinngemäß, dass jemand, der den Juden Übel tut, von Gott verstoßen wird und kein Christ sein kann.
    Er zitiert für das, was du erwähnst, aus den Neviim oder den Psalmen und wendet Aussprüche, die natürlich damit nichts zu tun haben, auf eben diesen Konflikt, den er mit seinen ehemaligen Glaubensgenossen austrug.
    Sprich, gerade denke ich, dass dann auch Jesaja "Antisemit" sein könnte, weil er Israel Blindheit gegenüber der Torah vorwarf.
    Antijudaist wäre in diesem Zusammenhang natürlich schwachsinnig - bei Paulus wiederum nicht.
    So weit ich mich erinnere war aber bereits der in den Evangelien überlieferte J. derjenige, der dieses Konzept propagierte. "Hey, ich bin der Mschjch! Warum erkennt ihr es nicht? Weil ihr Gott nicht kennt und zur Hölle fahren werdet, denn ihr seid schlimmer als die Sodomiten! Selbst die Heiden taten auf Jona hin Buße - ich bin mehr als Jona! Die Königin von Saba kam, um die Weisheit Salomos zu hören - ich bin mehr als Salomo! Und ihr erkennt es nicht"
    Ich würde es trotzdem eher als Antijudaismus einstufen, weil sie als Juden doch nicht ihre "Rasse" (mit sich selbst) in Pogrome oder ähnliches treiben können wollten.
    Dass der Antijudaismus von der Kirche und ihren Leuten bald zu total perversem Judenhass entwickelt wurde, ist wiederum eine Sache für sich.
    J. und Paulus wären nach den Nürnberger Gesetzen immerhin auch noch nach Auschwitz gewandert, selbst wenn sie von religiöser Regelung her zu verwerfen waren/sind.
    In der Anfangszeit sind die damals lebenden Juden oftmals aber auch nicht gut mit den Christen umgegangen. Nach heutigen Maßstäben ebenso äußerst verwerflich. Bekanntes Beispiel dabei ist ja die Steinigung des Stephanus.
    Man kann sich natürlich drüber streiten, was nach jüdisch-religiöser Regelung der richtige Umgang damals mit den J. und seinen Anhängern gewesen wäre.
    Warum sollte man nicht sagen, dass er den Tod verdiente, wenn er die Juden abtrünnig machen wollte von dem gottgegebenen Weg? Schließlich ist so etwas ja mit höchster Strafe von Ihm belegt.
    Naja, ich will dich nicht reizen oder hier Christentum propagieren, was man eig merken sollte.

    Zu dem verlorengegangenen Kommentar: ja, ich glaube aber, dass das doch noch ein anderes war, das mir verlustig ging ^^

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  34. B"H

    Heute dauerte es mit saemtlichen Beitraegen und Kommentaren, denn Tel Aviv hatte ein gravierendes roblem mit dem WIFI (Wireless). Das HOT System brach zusammen und ist immer noch nicht ganz funktionsfaehig.

    Zu Deinem Kommentar:

    Das Judentum betrachtet Paulus als Juden mit hellenistischem Hintergrund und aufgrunddessen war er auf das eigentliche halachische Judentum eh nicht gut zu sprechen.
    Kurz gesagt, Paulus erfand und schrieb mit seinen Neuregelungen und seiner Ansicht, die Thora gelte nicht mehr, eine voellig neue Religion, die sich Christentum nennt.

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