Montag, August 10, 2009

"Teschuva" - Die Umkehr zu G - tt, Teil 2

B"H

Grundlage dieses Artikels ist, u.a., das Buch "Shaarei Teshuva" des katalonischen Rabbiners Yonah Gerondi, welcher ebenso ein Cousin des Ramban (Nachmanides) war. Rabbeinu Yonah verstarb im Jahre 1263 und sein berühmtestes Buch ist "Shaarei Teshuva - Gates of Repentance - Tore der Umkehr".

Schon vor dem eigentlichen Erschaffungsprozesses erschuf G - tt ein ganz besonderes Konzept: Das der Umkehr zu Ihm (Teshuva).
Unsere Welt ist auf "S'char veOnesh - Belohnung und Strafe" aufgebaut. Verhalte ich mich im Sinne G - ttes, werde ich von Ihm belohnt. Tue ich das Gegenteil, beschädige ich meine Seele, die dann auch noch bestraft wird. Ohne das "Teschuva - Konzept" wären wir gar nicht erst imstande, unseren, von G - tt gegebenen FREIEN WILLEN auszuüben. G - tt erschuf den Menschen so, dass dieser frei wählen kann, ob er auf guten oder weniger guten Pfaden wandeln will. Ich habe die Wahl, genauso wie ich die Wahl habe, zu G - tt zurückzukehren. Falle ich, d.h., sündige ich, kann ich immer wieder aufstehen und versuchen, es beim nächsten Male besser zu machen.

Niemand auf dieser Welt ist frei von Sünde !
Was "Teschuva machen" allerdings nicht bdeutet ist, sich vorher zu sagen: "Okay, ich sündige jetzt und nachher mache ich dann beruhigt Teschuva". Bedeutet, dass Konzept allein kann nicht ausgenutzt werden, denn die Umkehr muss von Herzen und mit reinen Gedanken der Einsicht erfolgen.

Vergehen, gegen die besonders leicht und unachtsam verstossen werden, sind, unter anderem, "Laschon HaRah - Üble Nachrede" oder wenn ich mich selbst oder meinen Nächsten verfluche bzw. beschimpfe.
Jedes einzelne Vergehen entfernt mich automatisch immer weiter von G - tt. Sobald ich jedoch auf den Pfaden der Umkehr wandele, nähere ich mich G - tt wieder.

Warum trägt das Buch des Rabbeinu Yonah Gerondi den Namen "Shaarei Teshuva - Tore der Umkehr" ? Eben weil es nicht nur eine einzige Art der Umkehr gibt, sondern mehrere. Heißt zugleich, es bestehen unterschiedliche Level der Teschuva. Je nach dem, auf welchem Umkehrlevel ich mich bewege, desto mehr oder weniger schaut meine Annäherung an G - tt aus.

Jeder Mensch hat seine eigene Teschuva sowie seine eigene G - ttesvergebung. Der eine Mensch ist von Natur aus anfälliger, dieses oder jenes Vergehen zu begehen; ein anderer wiederum besitzt viel mehr Stärke und Widerstandskraft gewissen Vergehen zu entsagen. Viele Male besiegt die Dummheit des Herzens einfach den Verstand und so kommt es nicht selten zu negativem Verhalten.

Im Judentum bzw. in der hebräischen Sprache übersetzen wir das Wort "CHET" nicht unbedingt mit Sünde, sondern vielmehr bedeutet es, dass derjenige sein Ziel verfehlt hat. Deswegen tue ich mich in meinen Beiträgen schwer, das Wort "Sünde" zu benutzen. Im Judentum verfehlt man sein Ziel und hat gleichsam die Möglichkeit, etwas zu bereuen und zu korrigieren. Mit dem christlichen Verständnis der Sünde hat das jüdische absolut nichts gemeinsam und darf hier nicht verwechselt werden !

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