B"H
Vor nicht allzu langer Zeit zeigte der israelische Privatsender YES den Report "Leaving the Fold" über junge ehemalige Haredim (Ultra - Orthodoxe), welche die relig. Gesellschaft verliessen und nun säkuler leben.
Viele meiner israelischen sowie englischen Blogleser baten mich, jenes Mädchen ausfindig zu machen, welches im Filmreport angibt, aus dem ultra - orthodoxen Jerusalemer Stadtviertel Mea Shearim zu stammen. Im Film spricht sie nur auf Hebräisch und sagt, dass zuerst ihre Schwester die relig. Gesellschaft verliess und von einem Nachbarn des Mea Shearimer Hinterhofes "Batei Hungarin" in der Jerusalemer Innenstadt in Hosen gesichtet und tätlich angegriffen worden war. Danach gab es eine Demo gegen die Familie in den Batei Hungarin und die Familie war gezwungen dort auszuziehen.
Am vergangenen Schabbat befragte ich die ehemaligen Mea Shearimer Nachbarn des Mädchens und die berichteten mir, dass die Familie ursprünglich gar nicht aus dem Stadtteil stammte. Die Mutter ist geschieden und wurde mit den zwei Töchtern religiös. Nicht lange zuvor waren sie nach Mea Shearim gezogen und es stellte sich heraus, dass sie eine recht kaputte Familie mit vielen internen Problemen waren und letztendlich auch nicht in den Stadtteil passten.
Ich rechtfertige nicht das Vorgehen der Nachbarn, doch hätte die Filmproduktion von "Leaving the Fold" erwähnen MÜSSEN, dass die Familie nicht in den Stadtteil hineingeboren worden war. Somit gibt der Film ein völlig falsches Bild der Lage.
Ich habe der Produktionsfirma eine Mail geschrieben und vielleicht bekomme ich ja eine Stellungnahme.
Die Aussage der Nachbarn von Mea Shearim:
"Viele Baalei Teshuva (religiös Gewordene) erträumen sich unsere Mea Shearim Welt und kommen dann mit der Wirklichkeit nicht zurecht und scheitern !"
Sonntag, März 07, 2010
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Man wird selten in eine Wohnung hineingeboren.
AntwortenLöschenJeder, der an einem Ort eine Wohnung hat, hat auch das Recht, dort zu wohnen.
Deshalb ist es prinzipiell nicht zu rechtfertigen, dass eine Familie von Nachbarn hinausgemobbt wird.
B"H
AntwortenLöschenUm das zu behaupten, sollte man die Nachbarschaft kennen !!!
Zuerst einmal sind Teile der Batei Hungarin Privatbesitz. Unter anderem der Toldot Aharon.
Zweitens werden nur bestimmte Leute dort akzeptiert und ich frage mich, wer die Mutter mit ihren Toechtern ueberhaupt hineinliess.
Vielleicht gab man ihnen eine Chance.
In die Batei Hungarin wird man entweder hineingeboren oder man fuegt sich als neu Hinzugekommener, denn es ist nicht "nur" eine Nachbarschaft !