Donnerstag, März 11, 2010

Rabbi Elimelech von Lizhensk zur Thora Parashat Pekudei

B"H

Diese gesamte Woche über versuchte ich Zeit für eine klarere Beschreibung des berühmten chassidischen Rabbis Elimelech von Lezhinsk zu finden, dessen Yahrzeit (Todesgedenktag) die chassidische Welt am Sonntag feierte.

Rabbi Elimelech war seinerzeit ein Schüler des Baal Shem Tov Nachfolgers, dem Maggid von Mezritch, und lebte von 1717 - 21 Adar 1786. Es war Rabbi Elimelech, der das chassidische "ZADDIK Konzept" extrem weiterentwickelte. In seinem Buch "Noam Elimelech, findet sich kaum ein Thorakommentar ohne die weite Ausführung zur Rolle des Zaddik (Gerechten).
Im Verlauf seines späteren Lebens zog Rabbi Elimelech in das polnische Städtchen Lizhensk (Lejansk). Es wird von ihm gesagt, dass er jeglich Geld, falls er etwas haben sollte, an die Armen weitergegeben wurde. Berühmt ist aber auch sein Kampf mit den "Mitnagdim" des Vilna Gaon. Rabbi Elimelech soll den Mitnagdim geantwortet haben: "Zaddikim (Gerechte) dienen G - tt mit Wahrheit und nicht mit Stolz !"

Gemäss Rabbi Elimelech handelt es sich bei dem Zaddik um eine Person, welche einen hohen spirituellen Level anhand von spiritueller Reinigung sowie dem Herabsetzen des eigenen Ego erlangte. Das "Opfer" des Zaddik sowie dessen Lebensstil rufen bei seinen Anhägern das Bewusstsein zu einer richtigen (thoragemässen) Zukunft hervor. Chassidische Rebben verfügen über die Kraft, sich an ihre Chassidim zu binden und so deren Seelen zu reinigen.

In seinem Buch "Noam Elimelech", erklärt Rabbi Elimelech den Thorasatz "VeAssu li Mikdash - Und baut mir ein Heiligtum" (siehe Shmot - Exodus 21:8). Die Midrasch (Tanchuma) lehrt, dass das Heiligtum (Mikdasch) der oberen spirituellen Welten seinen Gegenpart in dem des sich in unserer materiellen Welt befindenen Mikdash besitzt. Überhaupt hat jegliche Existenz auf Erden seinen spirituellen Gegenpart in den oberen spirituellen Welten.
Dieses Konzept ist keinesfalls wörtlich, sondern symbolisch zu verstehen. Es bedeutet ganz einfach, dass , wenn wir nach der Thora leben, wir die perfekten Gegensätze zu uns in die materielle Welt ziehen und letztere dadurch besser gestalten.

Elimelech schrieb, dass jeder Jude, der sich selber heilig macht (nach der Thora lebt), ein Heiligtum (Mikdasch) für G - tt auf Erden baut.
Allein diese Aussage ist grandios, denn ein Jude (durch die Thora) und ein Nichtjude (anhand der Sieben Noachidischen Gesetze) sind in der Lage, diese Welt zu verbessern und G - tt ein Mikdasch zu errichten. Was Rabbi Elimelech sagt ist, dass nicht nur die Juden in der Wüste dieses Aufgabe bekamen, sondern genauso WIR bis zum HEUTIGEN TAGE. Anhand von unserem Verhalten bauen wir G - tt ebenso ein Mikdasch.
_________________

Quellen:

- Sefer (Buch) Noam Elimelech

- The Encyclopedia of Hasidism von Tzvi M. Rabinowicz

Die oben angeführten Konzepte sind eindeutiger chassidischer Natur und eventuell nicht jedermanns Geschmacksache. Dennoch sollten sie Erwähnung finden, denn, wie schon Rabbi Elimelech sagte, hat die Thora bekanntlich 70 Gesichter.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen