Freitag, April 29, 2011

Donnerstag, April 28, 2011

Parashat Kedoshim - פרשת קדושים


Downtown Jerusalem: Gibt es hier keine Heiligkeit oder doch ?

Photo: Miriam Woelke


Die Thoralesung für diesen Schabbat

Gleich zu Beginn der dieswöchigen Thora Parashat KEDOSHIM verkündet G – tt, er wolle die Juden “heilig” wissen, da Er ihr G – tt sei. Daraufhin folgt eine Auflistung verschiedener Mitzwot (Thoragesetze), welche die Juden einhalten sollen. Augenscheinlich, um HEILIG zu werden.

Was macht diese Mitzwot heilig und wie werden wir dadurch heilig ?
G – tt gab uns die Mitzwot in der Thora und machte damit sozusagen Seinen Willen publik. Die Mitzwot sind eine Manifestation G – ttes, den Juden zu zeigen, was Er von ihnen will. 

Ist richtige “Heiligkeit” nicht eher in den oberen spirituellen Welten vorgesehen ? Wo in aller Namen soll denn irgendeine Heiligkeit in unserer materiellen Welt zu finden sein ? 

Der einstige Rebbe der Chassidut Gur, Rabbi Yehudah Aryeh Leib Alter (1847 – 1905), stellt in seinem Thorakommentar fest, dass die Heiligkeit in unserer Welt nicht allzu offensichtlich ist. G – tt aber will, dass wir uns der versteckten Heiligkeit in dieser Welt sehr wohl bewusst sind; selbst dann, wenn wir sie nicht immer mit eigenen Augen sehen. Allein in den Thora Mitwot finden wir Anzeichen für eine bestehende Heiligkeit in unserer Welt. Dass in unserer Welt viel mehr enthalten ist als dass, was wir sehen und wahrnehmen.

Rabbi Avraham Yitzchak HaCohen Kook (ausgesprochen: Kuk), 1865 – 1935, kommentiert, dass selbst in den weltlichsten Angelegenheiten Heiligkeit steckt. Zum Beispiel beim Essen oder Trinken, wenn wir vor dem Genuß einen Segen sagen und G – tt für Seine Erschaffung danken. Nicht, dass wir G – tt allein für den Genuß danken, sondern dafür, dass Er dieses bestimmte Essen für uns erschuf. Somit sind die Segen, welche wir vor uns nach dem Essen sagen, gleichzeitig eine Anerkennung G – ttes, der da existiert und alles erschuf. 

Der chassidische Baal Shem Tov sieht in allem, was es auf Erden gibt, auch in uns Menschen, Heiligkeit, denn diese Welt ist ein Spiegelbild der oberen spirituellen Welten. Alles was in unserer Welt existiert, existiert als Gegenstück in seiner gesamten Perfektheit in den oberen Welten.

Es ist keine Frage, dass die Thora Mitzwot eine Einführung der Heiligkeit in unsere Welt darstellen. Auch dann, wenn wir den Sinn eines der Gebote heute noch nicht verstehen. Wie G – tt uns wissen lässt, ist die Thora bis in alle Ewigkeit gültig und bestimmte Mitzwot haben einen direkten Bezug auf die Zukunft. 

“Schabbat Schalom” an alle Leser !

Die Schüler des Rabbi Akiva und das Omer

B"H

In der Zeit von Pessach bis hin zum 33. Tag im Omer (Zählperiode von Pessach bis Schavuot) ist es üblicherweise Brauch, weder Musik zu hören, noch sich die Haare zu schneiden oder zu heiraten. Der 33. Tag nach Beginn der Omer - Zählung wird "Lag Ba'Omer" genannt und normalerweise auf unterschiedliche Art und Weise gefeiert. Unter anderem ist "Lag Ba'Omer" auch der Todestag des berühmten kabbalistischen sowie talmudischen Rabbis, Rabbi Schimon Bar Yochai. Rabbi Schimon war einst einer der berühmtesten Schüler des Rabbi Akiva ben Yosef.

Ständig wird uns gelehrt, dass die Zeit der Omer - Zählung eine Zeit der Trauer ist und wir von daher keine Musik hören oder heiraten sollen. Der Talmud Traktat Yevamot 62b lehrt uns, dass in genau der Zeit von Pessach bis zum 33. Tag des Omer (Lag Ba'Omer) 24.000 Schüler des Rabbi Akiva an einer Seuche starben. Unsere Weisen (Mefarschim) geben als Grund für die Seuche "Laschon Harah - Üble Nachrede" an. Keiner der Schüler habe mehr den anderen beachtet und stattdessen gemeint, er sei besser als alle anderen. Die Gemeinsamkeit und der Respekt fehlten, obwohl sie auf einem extrem hohen Level gewesen sein sollten. Demgemäß fiel auch ihre Strafe härter aus.

Historiker weisen jedoch noch auf einen ganz anderen und sehr plausiblen Grund hin. Die Schüler seien nicht aufgrund einer ausgebrochenen Seuche verstorben, sondern ganz einfach weil Rabbi Akiva sie gegen die römischen Besatzer kämpfen ließ. Wie vielen bekannt sein dürfte, war Rabbi Akiva ein glühender Verehrer Bar Kochbas und sah in ihm sogar den Meschiach. Als Bar Kochba im Krieg fiel, wurde Rabbi Akiva bewußt, dass er sich geirrt hatte, denn ein Toter kann kein Meschiach sein.

Es besteht absolut kein Zweifel daran, dass die Zeit bis zum Lag Ba'Omer eine Trauerperiode ist, aber trotzdem bestehen viele Leute vielleicht auf den falschen Grund. Wer weiß …

Mittwoch, April 27, 2011

Yahrzeit: יהושוע בין נון - Yehoshua Bin Nun


Plakat mit einer Telefonverbindung für jene Leute, welche sich einen Platz in Privatbussen aus Beitar Illit, Beit Shemesh, Bnei Brak sowie Jerusalem zum Grab des Yehoshua zur morgigen Yahrzeit reservieren wollen.

B”H

Am morgigen Donnerstag abend werden wieder Tausende Juden zum Grab des biblischen Yehoshua Bin Nun, dem Nachfolger Moshes, fahren. Morgen abend sowie am Freitag ist die Yahrzeit (Todesgedenktag) des Yehoshua, der da die Juden beim Einmarsch in das Land Israel (damals Kanaan) über den Jordan führte und die berühmte Prostituierte Rachav heiratete. Jene Frau in Jericho, welche denen von ihm ausgesandten Spionen Unterschlupf gewährt hatte.

Yehoshua gehörte zum israelitischen Stamm Ephraim und war beim Auszug aus Ägypten 42 Jahre alt.

Yehoshua liegt im Dorf Timnat (Kefel) Hares, nödlich der Stadt Ariel, in der Shomron (Samaria) begraben.


Das Grab des Yehoshua Bin Nun nahe der Stadt Ariel in Samaria (Shomron).


Die morgigen Besucher werden von der israelischen Armee beschützt. Dies geschieht alle Jahre wieder und ist absolut nichts Ungewöhnliches. Obwohl, morgen wird das Sicherheitsaufgebot besonders hoch sein, denn nur wenige Tage sind seit dem Anschlag auf die Breslover Chassidim am Grab des Joseph in Shechem vergangen.


Vor einem Monat an Purim: Lesung der "Megillath Esther - Buch Esther" am Grab von Yehoshua Bin Nun.




Links:


Informative Details zu Yehoshua Bin Nun

Die haredische (ultra - orthodoxe) Welt in dieser Woche


Die haredische (ultra - orthodoxe) Welt in dieser Woche: Pessachfeiern.

Rabbi Mordechai Machlis: Der Prophet Malachi & Parashat Kedoshim

B”H

Ich wünschte, dass endlich einmal ein professioneller Photograph die wöchentlichen Shiurim (relig. Vorträge) von Rabbi Mordechai Machlis produzierte. Bis dahin allerdings müssen wir durch die katastrophale Videoqualität der derzeitigen Videos leiden. Der Laienphotograph, welcher die bisherigen Videos herausgibt, schämt sich noch nicht einmal, von der Machlis – Familie Geld zu verlangen. 

Bild des Tages

Dienstag, April 26, 2011

War der Schriftsteller THOMAS MANN Jude ?

B”H

War der Schriftsteller THOMAS MANN Jude ?

Thomas Mann wurde am 6. Juni 1875 in Lübeck geboren und verstarb am 12. August 1955 in der Schweiz.

Sein Vater war Thomas Johann Heinrich Mann, einem protestantischen Senator und Getreidehändler. Seine Mutter war Julia da Silva Bruhns, eine Brasilianerin mit teilweise deutscher Abstammung. Die katholische Julia da Silva kam im Alter von sieben Jahren nach Deutschland. Thomas Mann aber wurde in die Religion seines Vaters, der protestantischen Konfession, getauft.

Im Jahre 1905 heiratete er die jüdische Katia Pringsheim und wenn diese halachisch jüdisch gewesen sein sollte, so waren die Kinder der Manns, Golo, Erika, Klaus, Monika, Elisabeth und Michael, Juden, doch Thomas Mann selber war kein Jude.

Obwohl Katia Pringsheim nach der Hochzeit den evangelisch – lutherischen Glauben annahm, ändert dies nichts an der Tatsache, dass sie lt. der jüdischen Halacha Jüdin blieb, denn das Judentum kann man nicht verlassen.

Leserfrage: Darf ein Nichtjude an einer jüdischen Schabbatfeier teilnehmen ?

B”H

“Darf ein Nichtjude an einer jüdischen Schabbatfeier teilnehmen ?” – So eine Leserfrage.

Da ich einen jüdisch – orthodoxen Blog führe, gibt es auch eine dementsprechende Antwort, die da eindeutig JA lautet. Ein Nichtjude darf an einer Schabbatfeier teilnehmen. Ob das in der Synagoge oder bei Juden daheim stattfindet, ist irrelevant.

Soweit ich das in einer deutsch – jüdischen Gemeinde in meinem einstigen Wohnort Fürth mitbekommen habe, gab es immer wieder Befürchtungen, dass eventuell zuviele Nichtjuden an einem Synagogeng – ttesdienst teilnehmen. Dies stellte sich jedoch als unbegründet heraus, da eh kaum jemand antrabte. Das war vor elf Jahren und vielleicht ist das heute anders.

Andere deutsch – jüdische Gemeinden verlangen, dass ein Nichtjude sich zum Schabbatg – ttesdienst in der Synagoge anmeldet, weil man die Anzahl der Nichtjuden begrenzt halten will. Dieses Vorgehen ist nicht gegen den besucherwilligen Nichtjuden gerichtet, sondern es wird ganz einfach befürchtet, dass sich sogenannte Gutmenschen, Philosemiten und anderweitige “Ach es tut uns ja so leid” Leute sich breitmachen. Die Annahme ist berechtigt, denn solche Leute wird man hinterher nur ganz schwer los.

Klar, fühlen sich einige Nichtjuden, die einen G – ttesdienst besuchen wollen, genervt und sogar abgewimmelt. Andererseits muss man aber auch die jeweiligen Gemeinden verstehen, denn es gibt leider zuviele nichtjüdische Gutmenschen, die sich als lästige Plage erweisen. Zum Schluss traben sie an, wollen bestimmen und den Juden ja zeigen, wo es langgeht. Klingt komisch, aber das ist alles schon dagewesen.

Nehmen wir Positives an und Ihr gehört nicht in die Kategorie “Gutmensch mit ewig aufgesetztem Lächeln”, sondern seid ganz normal und an einem jüdischen G – ttesdienst interessiert. Setzt Euch mit der Gemeinde in Verbindung und dort wird man Euch alles weitere vermitteln.

Ein Schabbatessen daheim bei einer jüdischen Familie ?
Wenn Ihr eingeladen seid, warum nicht ? Halachische Bedenken gibt es keine und ein Nichtjude kann genauso beim Kiddusch (Segnung des Weines) zuhören wie alle anderen Anwesenden. Es kommt darauf an als wie relig. sich der Hausherr erweist und all die Prozeduren, wie das rituelle Händewaschen vor dem Challah (Schabbatbrot) essen, wird man Euch erklären.

Grundsätzlich besteht das Schabbatessen aus zwei Liedern vor dem Kiddusch (“Schalom Aleichem” sowie “Eshet Chayil”), danach wird der Wein gesegnet, dann werden die Hände rituell gewaschen und die Challah verzehrt. Dann kommt der wichtigste Teil: Das Mahl wird aufgetragen. 

Bei sephardischen Juden schaut das Schabbatessen zumeist etwas anders aus und wer Gelegenheit hat, der sollte sich von solchen Juden einladen lassen.:-) 
Bei aschkenazischen Juden ist das Essen mitunter ebenso verschieden, wobei manche sephardischen Juden auch ab und an den Gefillten Fisch auftragen. Immer ganz wie die Hausfrau Lust hat und ob der der sephardische Hausherr nicht eine aschkenazische Frau heiratete oder umgekehrt. Selbst bei einem iranischen Juden in Jerusalem bekam ich einmal den Gefillten Fisch vorgesetzt, obwohl ich mich eher auf die sephardische Küche gefreut hatte.

Worauf ein Nichtjude bei einem orthodoxen Schabbatessen achten sollte ist, die Weinflasche nicht anzufassen, sondern sich den Wein von den Gastgebern einschenken zu lassen. Dies gilt jedoch nur bei einer bereits geöffneten Weinflasche und nicht bei einer, wo der Korken noch unangetastet draufsitzt !

Normalerweise weiss ein relig. orthodoxer Jude um diese Halacha, dass ein Nichtjude keine geöffnete koschere Weinflasche anfassen darf, um sich Wein einzuschenken. Der Hausherr wird dies umgehen, indem er dem Nichtjuden den Wein einschenkt und die Flasche nicht gerade vor den Nichtjuden platziert. Will der Nichtjude noch mehr Wein, braucht er sich nicht zu schämen und kann den Hausherrn um mehr Wein bitten. Das ist absolut kein Problem !

Ansonsten darf der Nichtjude das Essen sowie das Geschirr anfassen. Sephardische Juden lassen dies oft nicht unbedingt zu und geben Nichtjuden Plastikgeschirr, doch das muss nicht immer sein. Hierbei kommt es auf den Brauch der Gastgeber an, denn halachisch ist es nicht verboten, einen Nichtjuden Geschirr benutzen zu lassen. Das einzige Problem (siehe die Mischna (mündliche Gesetzesüberlieferung G – ttes an Moshe am Berg Sinai imTalmud Schabbat sowie Avodah Zarah) ist der Wein. Nichtjuden ist es verboten ein Glas bzw. eine geöffnete koschere Weinflasche anzufassen.

Warum ?

Dies geht auf eine alte Überlieferung zurück, nach welcher die antiken Götzendiener ihren Göttern ein opferten. Ferner wird gesagt, dass das gemeinsame Weintrinken zwischen Juden und Nichtjuden nicht gerade positiv ist, denn man könnte sich theoretisch besaufen, die Kontrolle verlieren und mit dem Nichtjuden ein Verhältnis eingehen.

Viele jüdische Gastgeber kaufen, wenn sie wissen, dass nichtjüdische Gäste kommen “gekochten Wein – Yein Mewuschal”. Bei diesem, vom Hersteller gekochten Wein, gibt es keinerlei Bedenken und es ist einem Nichtjuden erlaubt, die Flasche anzufassen. Ohne jegliche Beschränkungen.

Fazit: Ein Nichtjude darf sowohl die Synagoge besuchen als auch an einer Schabbatmahlzeit teilnehmen. Die Gastgeber werden Euch mit Sicherheit einiges erklären und sollte etwas unklar sein, fragt. Scheut Euch bloss nicht zu fragen ! Benehmt Euch einfach ganz normal und nicht verkrampft.

Nach bzw. während des Essens werden zwischendurch Schabbatlieder (Zemirot) gesungen und / oder es gibt eine Derascha (kleine Rede) zur jeweiligen Thoralesung des Schabbats.

Montag, April 25, 2011

Das Grab des Joseph (Kever Joseph) und der Mord an Ben - Yosef Livnat

Kultur - und Sportministerin Limor Livnat (Likud)



Der Tod des Ben – Yosef Livnat, dem 24 Jahre alten Neffen unserer Kultur – und Sportministerin Limor Livnat, ist ein Schock. Nicht nur aus der Tatsache heraus, dass palästinensische Terroristen, nicht vor Prominenten haltmachen, sondern aus dem Grund, dass betende Juden wieder einmal mehr zur Terrorzielscheibe geworden sind. 

Bei diesem tödlich endenden Zwischenfall am Grab des biblischen Joseph (Kever Joseph) in Schechem (Nablus) waren es jedoch palästinensische Sicherheitskräfte, die wild aufgebracht “Allah Akbar” schrien und um sich schossen. Der Chassid, der Chassidut Breslov, Ben – Yosef Livnat, kam dabei ums Leben und weitere drei Breslover Chassidim wurden verletzt.

Hintergrund & Fakten:

Wie wir aus der Thora wissen, war Joseph einer der Söhne des jüdischen Vorvaters Yaakov. Joseph träumte, dass seine Brüder ihm einmal untergeben sein werden und das brachte die Brüder auf die Palme. Sie dachten nämlich, ihr ungeliebter Bruder erweise sich einmal mehr als ein eingebildeter Popanz. Darauf folgte die berühmte Geschichte wie Joseph von seinen Brüdern an Ishmaeliten verkauft worden war und nach Ägypten gelangte. Nach allerhand Leiden im Gefängnis stieg er zum zweiten Mann nach Pharao auf. Ein Wiedersehen mit seiner Familie beschreibt uns die Thora genauso wie den Tod des großen Joseph und seinem Begräbnis in Schechem (in Samaria) in Israel.

Heutzutage nennen die Araber die Stadt Schechem Nablus und beherrschen sie. “Schechem”, der Ort steht heute als Heimat für unzählige Selbstmordattentäter. Bis zum Oktober 2000 gab es in der Stadt eine Yeshiva (relig. Schule) gleich neben dem “Grab des Joseph – Kever Joseph”.


Am Grab des biblischen Joseph. Unsere Tradition lehrt, dass ebenso die Söhne des Joseph, Ephraim und Menashe dort begraben liegen.


Im Sechs – Tage – Krieg im Jahre 1967 hatte Israel das Gebiet zurück erobert und im Jahre 1995 wurde die Stadt Schechem an die Palästinensische Autonomiebehörde abgegeben. Israelische Sicherheitskräfte blieben jedoch am Grab des Joseph stationiert, um somit Juden freien Zugang zu ermöglichen. Ansonsten hätten die Palästinenser gleich alles dicht gemacht, da sie, wie die Erfahrung beweist, keinen Respekt vor jüdischen Grabstätten kennen und alles Jüdische plattmachen. 
Im Oktober 2000 randalierte ein palästinensischer Mob am Grab. Moslems betrachten die Grabstätte nicht als das Grab des Joseph, sondern glauben, ein Scheich liege dort begraben. Die Gebeine des Joseph wollen sie in Hebron wissen und nicht in Schechem. Diese Vorgehensweise ist nicht neu, denn in letzter Zeit verleugnen die Palästinenser immer wieder heilige jüdische Stätten und Gräber. So habe, unter anderem, ein Tempel in Jerusalem niemals existiert. Seltamerweise aber gab es in all den Jahren zuvor, einschliesslich des Mittelalters, derlei Behauptungen gar nicht. Weder von muslemischer noch von anderer Seite. Selbst der Schriftsteller Mark Twain lobte im Jahre 1869 bei seiner Reise durch Israel das Grab des Joseph. Innerhalb der vergangenen Jahre jedoch kam eine einzigartige Verleugnung der jüdischen Religion auf, wobei die arabische Welt beflissen versucht, die Geschichte umzuschreiben. Das Schlimme daran ist, dass die UNO sowie weite Teile des Auslands den falschen Behauptungen Glauben schenken und Israel wieder einmal als den Schuldigen betrachten.

Nachdem Israel das Grab als Folge der palästinensischen Aufstände im Oktober 2000 aus Sicherheitsgründen aufgab, übernahm der palästinensische Mob das Ruder und zerstörte das Grab weitgehend.Seither besuchte fast nur eine einzige Gruppe das Grab, um dort zu beten. Und das, zugegeben, nicht immer mit der Erlaubnis der israelischen Polizei wie Armee. Die Breslover Chassidim machten sich oftmals in aller Stille auf nach Schechem und unzählige Male gelang ihnen der Zugang zum Grab.
Im Jahre 2007 wurde Juden der Zugang zum Grab des Joseph wieder gewährt und die jüdische Seite stellte den Zustand des Grabes von vorher wieder her, nachdem die Araber an der Stätte gehaust hatten, wie ein paar Wilde und den Platz zur Müllkippe degradierten. 


Gestern, am 24. April 2011, reisten erneut Breslover Chassidim zum Grab. Es wird gesagt, dass der Trip weder eine Genehmigung von israelischer Seite noch von palästinensischer Seite hatte. Die sogenannte palästinensische Polizei, bei der es sich vorweglich um eine Terroristentruppe handelt, eröffnete das Feuer, schrie “Allah Akbar” erschoss Ben – Yosef Livnat, der Vater von vier Kindern ist, und verletzte drei weitere Chassidim.


Bei der gestrigen Beerdigung des Ben - Yosef Livnat




Oktober 2000 – Ein palästinensischer Mob erstürmt das Grab des Joseph in Schechem (Nablus) und zerstört es weitgehend. Erst Ende 2007 / Anfang 2008 war es Juden erlaubt, am Grab zu beten. Allerdings nur in Begleitung der israelischen Armee.



April 2011: "KEVER JOSEPH - Das Grab des Joseph" in Flammen



Weitere Infos:

Whatever happened to the Hebrew Christians?

B"H

Aus dem ECONOMIST

THE fate of the Jews who followed Jesus is one of the puzzles of the history of monotheism. The New Testament has much to say about a related issue: the dilemmas faced by Jesus’s non-Jewish adherents. There was a hard argument about how much, if any, of the Jewish law and custom such converts should keep. But when it comes to followers of Christ who were Jewish by culture and religious practice, the evidence is hazier. Such people clearly existed: the Epistle to the Hebrews, a deeply enigmatic section of the New Testament, is addressed to those who were steeped in the lore of the Jewish Temple, and wondered how the self-sacrifice of their crucified Master related to the animal sacrifices of their ancestral faith. Then there is a handful of references in other texts to Christians who fled eastward from Jerusalem before the Roman-Jewish war of 66AD. One account speaks of an exodus towards Jordan, after the Christian bishop, James, was attacked in the Temple courtyard.

The subsequent history of the Hebrew Christians has been obscured by centuries of Christian anti-Semitism, and by Jewish resentment of Christianity. By the fourth century, a ferocious Cypriot bishop was describing a group of people whom he deemed heretics because they kept the Mosaic law—but who were also loathed by fellow Jews because of their belief in Christ. As in so many conflicts, people who straddled the divide upset both sides.

All that helps explain the excitement generated in recent weeks by the emergence of a collection of lead codices, which might, if they are genuine, throw light on the missing links in Christian and Jewish history. Some 70 or so ring-bound “books”, with up to 15 leaves each, are said to have been found, along with other artefacts, in a cave in Jordan, near the place where the Hebrew Christians seemingly took refuge.
They are now in the possession of an Israeli Bedouin, but the government of Jordan has claimed ownership, saying they came to light on Jordanian soil a few years ago. Amid much confusion, the objects’ keeper asserts that they have been in his family for a century. Ziad al-Saad, head of Jordan’s antiquities department, has said this could be the biggest find since the Dead Sea Scrolls in 1947. David Elkington, who is writing a book about the lead “books”, backs Jordan’s claim, saying it offers the best chance of ensuring the artefacts are open to scholars. An Oxford laboratory, after testing one of the codices, believes the lead might be 2,000 years old.
Two British authorities on the Dead Sea Scrolls, Philip Davies and Margaret Barker, have argued, after seeing images, that the codices—and their possible Christian link—should be taken seriously. But a dissonant voice has come from Peter Thonemann, an Oxford University historian who was shown a photograph of a copper engraving, apparently found along with the lead codices; what he saw, at least, was a crude forgery, he insists. But so far, no scientific authority in a position to judge has seen more than a fraction of the objects.

If they are authentic, the lead objects tell a teasing Judeo-Christian story. There is writing in an ancient script, Paleo-Hebrew, which was used by Jews largely for ceremonial purposes. The writing is mostly indecipherable; it may be in code. The imagery features the Jewish feast of Sukkot, which is both a harvest thanksgiving and a celebration of the Jews’ sojourn in Egypt. During this festival, celebrants brandish palm fronds (bound up with willow and myrtle) in one hand and a lemon-like fruit, the etrog, in the other. This is familiar Jewish material, but some may ask what it has to do with Christianity.

A good question. In various forms, most Jewish festivals found their way into the Christian calendar. Imagery and language from Sukkot occur at many moments in the Christian year; in the stories of Christ’s birth, baptism, transfiguration, and most obviously at Palm Sunday, when Christians wave palms (or in Russia, willow twigs) to commemorate Christ’s entry into Jerusalem on a donkey. In Christian commentaries on the Hebrew Scriptures, it is stressed that Sukkot was associated with the advent of the Messiah and with the coming of all nations to worship in Jerusalem. So images of Sukkot would be dear to the heart of Hebrew Christians.

None of that proves a Christian connection. The imagery might also be consistent with an alternative theory which was aired in the Jewish Chronicle, a British weekly: that the codices belonged to forerunners of the mystical tradition which became known as Kabbalah. But by stirring a discussion about the resonance of certain images to Jews and Christians alike, the lead objects have refocused attention on a deep but contentious commonality.


Tatsächlich gibt es Quellen dazu, was aus den frühen “Christen” wurde. Genau genommen waren sie keine Christen, sondern gebürtige JUDEN. Zwar mit dem einen Unterschied, dass sie zwar als Juden lebten, doch J. als den Meschiach ansahen. Koscher, jüdische Feiertage sowie alles Jüdische hielten sie hingegen ein.
Als der versprochene J. Meschiach ausblieb und gar nichts geschah, kehrten sie zum traditionellen Judentum ohne den falschen Meschiach J. zurück. 

Zu der Zeit gab es Unmengen von Leuten, die sich als Meschiach sahen und groß herum protzten. Alles leere Versprechungen, doch das spätere Christentum hatte in Saulus (Paulus) den perfekten PR – Experten & Antisemiten und kam groß heraus. Dass die Kirchen danach nichts mehr mit dem wahren Leben des J. etwas zu tun haben wollten, ist mehr als verständlich. Die reale Identität J.’s könnte die heutigen Kirchen sprengen und ihr Machtmonopol zerstören. Allein daher werden die Schäfchen lieber im Schatten des Unwissens belassen. Zumindest solange, bis der wirkliche Meschiach auf der Matte steht.

Mimuna

B"H

Pessach ist gerade zuende gegangen. Jedenfalls in Israel, denn in der Diaspora wird noch bis morgen (dienstag) abend gefeiert. 
 
Jedes Jahr wieder gibt es in Israel ein riesen Aufsehen um das marokkanische MIMUNA. Mimuna beginnt wenige Minuten nach dem offiziellen israelischen Pessachende und wird bis zum darauffolgenden Tag gefeiert.


Marokkanisches Essen

Hunderttausende Juden marokkanischer Abstammung leben heute in Israel. Ich hörte, dass die marokkanische Mimunatradition eigentlich von dem Wort "Maimonides (Rambam, 1135 - 1214) stammt. Marokkanische Juden weiten Pessach noch aus; dies jedoch mit Chametz, denn Getreide ist ja zu dem Zeitpunkt wieder erlaubt.

Die Mehrheit der marokkanischen Juden machte in den 50iger sowie 60iger Jahren Aliyah. Ganze Städte wie Beit Shean wurden fast ausschliesslich marokkanisch. Von den aschkenazischen Juden widerwillig beäugt, setzten sich immer mehr sephardische Juden gesellschaftlich durch. Mimuna, aber, die alte Tradition, wird aufrechterhalten. Mit marokkanischer Musik (heute wahrscheinlich mehr mit den hauseigenen Popstars Sarit Hadad und Kobi Peretz), gutem Essen und viel marokkanischem Tanz. Mittlerweile entwickelte sich der Feiertag des Marokkaner ebenso zum Tag der Politiker, denn sogar aschkenazische Politiker wie Schimon Peres oder Benjamin Netanyahu gehen auf die Mimuna - Parties. Der Public Relation wegen. 



Als die Nazitruppen Nordafrika besetzten, fanden auch in Marokko Judenpogrome statt. Synagogen wurden niedergebrannt und es fanden Gewaltakte gegen Juden statt.

Eine aktuelle Umfrage ergab, dass 51 % der eingewanderten marokkanischen Juden nach wie vor an den jüdischen Traditionen festhält und, u.a., die Kaschrut oder ein Schabbat einhält. Hier hat das Reformjudentum noch nicht um sich gegriffen und Traditionen für Null und Nichtig erklärt.

Dennoch sehen sich heute viele Marokkaner immer noch diskriminiert, denn nicht wenige Israelis sind der Ansicht, dass gerade diese Neueinwanderschaft ihrerzeit die Mafia nach Israel brachten. Man schaue nur auf die marrokanischen Familiengangs Alperon oder Abergel, die sich auf offener Straße gegen seitig abknallen.

 

Nichtsdestotrotz, HAPPY MIMUNA !



Mimuna - Barbecue in den Parks


Weitere Links:


Samstag, April 23, 2011

Druckfehler in deutsch – jüdischen Sidurim (Gebetbüchern)

B”H

Laut der israelisch – haredischen (ultra – orthodoxen) Nachrichtensite “Kikar Shabbat” befindet sich in bestimmten neuen deutschen Sidurim (Gebetbüchern) einiger jüdischer Gemeinden ein schwerwiegender Druckfehler. Ein Übersetzungsfehler, der die alten antisemitischen Ressentiments der “Opferung von Kindern im Judentum” wieder aufleben lassen könnte.

Es geht um die Tempelopferungen und es werden im Text Widder, Lämmer, Stier sowie JUNGE KINDER aufgelistet. Dabei müsste es anstatt “JUNGE KINDER” doch richtig “JUNGE RINDER” heissen. 

Angeblich sollen nun deutsche Rabbiner darüber nachdenken, wie der Fehler behoben werden kann. 

 

Die Brüder des Lubawitscher Rebben Menachem Mendel Schneerson

B"H

Der siebte und letzte Lubawitcher (Chabad) Rebbe Menachem Mendel Schneerson (verstarb im Juni 1994 in New York) hatte zwei Brüder. Ein Bruder war geisteskrank und lebte in einem Behindertenheim. Im Zweiten Weltkrieg wurde er von den Deutschen umgebracht. 

Der zweite Bruder, Israel Aryeh Leib, lebte als absolut säkulerer Jude und Kommunist in England, wo er auch verstarb. Begraben liegt er im nordisraelischen Zfat.


Ein haredisches (ultra – orthodoxes) Forum diskutiert die Person des Israel Aryeh Leib. Offenbar jedoch scheint es keine Photos zu geben. Jemand stellte das  unten einzusehende Bild ins Forum, doch niemand weiss so recht zu sagen, ob das Photo tatsächlich den Bruder des Lubawitscher Rebben zeigt. Vielleicht weiss ja von den hiesigen Lesern jemand mehr. Wer will, kann die Kommentare eines Lubawitschers hierzu auf meinem englischen Blog verfolgen !


War dies der Bruder des Lubawitscher Rebben Menachem Mendel Schneerson ?

Donnerstag, April 21, 2011

Pessach in Hebron

B"H

Tausende israelischer Juden bereisen dieser (Pessach)Tage das Land und ich muss arbeiten. Da stellt sich zwangsläufig wieder einmal die “Was ist besser ?” - Frage

1. Ist es vorteilhafter Geld zu verdienen und so seine Existenz zu sicher ?

oder

2. Sollte nicht jeder Jude die Zwischenfeiertage (Chol HaMoed) geniessen und reisen ? 
Oder wenigstens ein wenig herumreisen ?

Beide Punkte sind meiner einung nach wichtig und ich geniesse trotz aller Arbeit das derzeitige Pessach. Auch, weil ich niemals zuvor eine solche Auswahl an Essen vorfand, denn, da ich nicht viel reise, habe ich Zeit zu kochen. Kartoffeln, Gemüse, Rotwein … all das kommt gerade auf den Tisch und von Leid an fehlenden Produkten (die während Pessach verboten sind) keine Spur. Cremiger Käse auf die Mazzot gestrichen und da vermisse ich kein bisschen Brot. Leider sehe ich Pessach viel zu schnell vorrüber gehen und das einzige, was ich wirklich vermisse, sind Nudeln.

Diejenigen Israelis, welche Zeit zum Reisen haben, mögen dieser Tage eventuell schon in Hebron gewesen sein. Wenn ich die Stadt sowie die Ma'arat HaMachpelah besuche, will ich allein sein. Tehillim (Psalmen) lessen und einfach nur auf die Gräber der Vorväter bzw. Vormütter schauen.

Zwar sind die Grabsteine des Avraham, Yaakov, Sarah, etc. nicht die originalen Grabsteien und die Gräer selbst liegen Hundert(e) Meter unter uns, dennoch ist der Ort höchst spirituell. Der einzige Nachteil besteht darin, dass wer zur Toilette muss gezwungen ist, den gesamten Gebäudekomplex zu verlassen, um an die aufgestellten Örtchen vor der Machpelah zu gelangen. Das zieht den Nachteil mit sich, dass, wer zurück zu kehren beabsichtigt, die gesamte Security Prozedur noch einmal neu durchlaufen muss.

Nach Hebron zu gelangen, ist kein Problem, doch fühlte ich mich in dem gepanzerten Bus alles andere als wohl. Den Juden in Hebron steht, lt. politischer Abkommen, lediglich ein winziger Teil der Stadt zu wohingegen die Araber mehr als 90 % für sich beanspruchen, aber immer noch Randale machen.  



Die haredische (ultra - orthodoxe) Website KIKAR SHABBAT bringt eine ansehenswerte Photosammlung vom PESSACH 5771 in Hebron !


Links:

Trip nach Hebron

Westbank Trip

Linksgerichtete Organisationen in Hebron

Tausende beim heutigen BIRKAT HACOHANIM - SEGEN DER COHANIM an der Klagemauer


Mittwoch, April 20, 2011

Israelis geniessen ihren Pessach Ausflüge


Bnei Brak bei Tel Aviv

Photo: Miriam Woelke

B”H

Momentan befindet sich halb Israel auf Reisen. Pessach Attraktionen werden geboten und am morgigen Donnerstag findet in Jerusalem während des Morgengebetes Schacharit der traditionelle “Segen der Cohanim – Birkat HaCohanim” an der Klagemauer (Kotel) statt. Dies geschieht so ca. gegen 9.00 Uhr früh.

Sefirat HaOmer - Die Zählung des Omer

B"H

Gestern abend haben wir Juden begonnen, das Omer zu zählen (49 Tage bis zum Empfang der Thora an Shavuot). Wer das Omer mitzaehlen will:

Baruch ata HaShem, Elokenu Melech HaOlam, ascher kidischanu be' Mitzwotav ve ziwavu al Sefirat HaOmer. Hayom yom sheni la Omer.

Dies ist die Zählung für heute abend, der 2. im Omer. Bei dem Segen habe ich die Namen G-ttes nicht ausgeschrieben. Ihr findet die Zählung in jedem Sidur und falls jemand vergisst, am Abend zu zählen, kann er es am darauffolgenden Tag ohne Segen sagen.

Beispiel: Hayom yom sheni la'Omer.

Die ausführliche Zählung findet Ihr bei Chabad:

Tel Avivs “heidnische” Supermarktkette AM:PM ist Kascher Le’Pessach


Unkoschere Waren für Pessach sind mit Plastik abgedeckt.



Mazzot

B"H

Noch vor wenigen Jahren boykottierte die haredische (ultra – orthodoxe) Welt die Tel Aviver Supermarktkette AM:PM. Demonstrationen folgten, doch das Management von AM:PM gab nicht nach und liess die Läden auch weiterhin am Schabbat geöffnet.

Vor vielen Jahren verkaufte der 24 – Stunden lang nonstop geöffnete AM:PM sogar Schweinefleisch, doch wurde nach einiger Zeit aufgrund von Protesten der Verkauf eingestellt. Seit Ewigkeiten wird nur noch koschere Wurst verkauft und seit dem vergangenen Jahr werden die Filialen vor Pessach auf “Kascher Le’Pessach” getrimmt. Vorgestern waren die Angestellten jener Filiale, in welcher ich oft einkaufe, damit beschäftigt, alles Unkoschere für Pessach aus den Regalen zu ziehen.

Montag, April 18, 2011

Chag Sameach

B"H

All meinen jüdischen Lesern wünsche ich ein tolles, gesundes und koscheres Pessach !


Bi'ur Chametz und Kashering Geschirr in Bnei Brak (Photos)

B"H

Heute morgen wanderte ich etwas mehr als eine Stunde im fast haredischen (ultra – orthodoxen) Bnei Brak (bei Ramat Gan und Tel Aviv) umher. Kaufte ein und schoss nebenher ein paar tolle Photos vom traditionellen Verbrennen des letzten Chametz (verbotenes Getreide sowie verbotene Getreideprodukte wie Nudeln) an Pessach. Übrigens gibt es an Pessach auch kein Bier !

In Bnei Brak herrschte eine tolle Atmosphäre und hier ist eine kleine Auswahl der vielen Photos, die ich machte:



Kreuzung Ramat Gan - Bnei Brak / nahe Tel Aviv



"Bi'ur Chametz – das Verbrennen des letzten Chametz" wenige Stunden vor Pessachbeginn im Herzen von Bnei Brak. Nahe der Rabbi Akiva Street.



Viele religiöse Juden haben den Brauch, ihren Lulav von Sukkot zusammen mit dem Chametz wenige Stunden vor Pessach zu verbrennen. Ich sah unheimlich viele Haredim (ultra – orthodoxe Juden), die ihren Lulav zum Feuer mitbrachten. Ebenso wie jene Besen, mit welchen die Weiblichkeit das Haus pessachrein machte.

Chametz repräsentiert symbolisch betrachtet unsere eigene Yetzer HaRah (die schlechte Seite in einem jeden von uns) und mit dem Verbrennen drücken wir ebenso symbolisch aus, dass wir uns von der schlechten Yetzer befreiten.







Hier wird öffentlich Geschirr (Kelim) kascher le’Pessach gemacht. Dies geschieht anhand einer speziellen Prozedur,bei welcher das Geschirr in kochend heisses Wasser getaucht wird.



Das kochend heisse Wasser.



Der Vater der Mädels im Hintergrund brachte seine Kidduschbecher vom Schabbat zum Kaschern.



Weiteres Kaschern.

Copyright / Photos: Miriam Woelke

Sonntag, April 17, 2011

Schemura Mazza


Mein Paket Mazza Schemura mit dem Koscherzertifikat (Hechscher) der haredischen (ultra - orthodoxen) Dachvereinigung EDAH HACHAREDIT.

Photo: Miriam Woelke

B”H

Der Talmud Traktat Pesachim 40 beschreibt die “Mazza Schemura”, wobei es sich um eine besondere Art der Pessach Mazzot handelt. Etwas teurer als die regulären Mazzot, doch ebenso maschinengefertigt.

Die Thora in Exodus (Sefer Schmot 12:17) lehrt: “Du sollst über die Mazzot wachen”. Dies bezieht sich auf die Herstellung der Mazzot und folglich soll man wachen, dass die Produktion einwandfrei koscher verläuft. Hierbei ist es extrem wichtig, dass die Pessach – Mazza innerhalb von 18 Minuten hergestellt werden muss, damit ein Gärungsprozess vermieden wird. Zwar besteht eine Mazza aus Mehl und Wasser, doch gilt dies nicht als Chametz, wenn die Herstellung innerhalb dieser frist erfolgt.

Allerdings bestehen ebenso Meinungen, dass die Herstellung schon viel früher überwacht werden muss. Nämlich bereits vor dem eigentlichen Kneten des Teigs. Der RAVA (der babylonische Rabbiner Abba ben Joseph bar Hama, geboren 270 nach Beginn der Zeitrechnung) lehrt, dass die Schemura Herstellung schon mit Beginn der Weizenernte überwacht werden sollte. Der marokkanische Talmudkommentator RIF (Rabbi Yitzchak Alfassi, 1013 – 1103) stimmt dem RAVA zu genauso wie RASCHI.

Die Halacha besagt, dass beide Meinungen richtig sind. Mazza Schemura kann vom Tag der Weizenernte kontrolliert werden oder vom Zeitpunkt der eigentlichen Herstellung, sprich den Kneten und Backen.

Vom Exodus bis zu den Israelitischen Stämmen


B"H

Was ist an dem oberen Bild falsch ?

Als die Juden das Rote Meer (Yam Suf) durchquerten, gingen sie da wirklich alle zusammen auf einem Pfad durch das Meer hindurch ? 

Eine Midrasch sowie der Kabbalist Rabbi Yitzchak Luria lehren, dass als die Juden das Rote Meer durchquerten, sie nach Stamm getrennt voneinander gingen. Bedeutet, dass jeder israelitische Stamm separat durch das Meer ging. Die symbolische Sprache der Midrasch geht sogar soweit zu behaupten, dass sich durchsichtige Wände auftaten und jeder Stamm hinter seiner Wand durch das Rote Meer auf die andere Seite ging. Das außergewöhnlich Faszinierende dabei ist, dass jeder Stamm sich dennoch sehen konnte.

Was will uns dieses Statement sagen ?

Zuerst einmal eine ganz andere Frage: Warum entschied sich G – tt, die Juden in 12 Stämme zu unterteilen ? Warum kann es nicht EIN jüdisches Volk geben und wozu brauchen wie die Stämme überhaupt ?

Kein Jude ist wie der andere und fast ein jeder hat einen anderen Zugang zu seiner Religion. Zum Beispiel studiert der eine den Talmud, der andere liebt die Halacha, ein anderer die Mussar (Ethik) und wieder ein anderer geht lieber ganz in der Spiritualität auf. Jeder von uns hat ein anderes Leben, unterschiedliche Wege der Spiritualität und des Zugangs zu G – tt. Zevulon ist nicht Yehudah und Ascher ist nicht Schimon. Wir alle besitzen eine unterschiedliche Mentalität. Ein anderes Leben; was uns aber miteinander verbindet, ist die jüdische Seele, mit welcher wir dennoch EINS sind.

Das ist es, was die Midrasch versucht uns zu verdeutlichen. Juden mögen sich in super fromm, säkuler oder traditionell aufteilen. Einer trägt Jeans, der andere einen Streimel (chassidische Pelzmütze) und der Dritte mag sich eine Decke umhängen, doch sollten wir niemals vergessen, dass wir dennoch EINE Einheit bilden. Mein Nachbar mag Vishnitz sein und ich Chabad (Lubawitsch). Der eine gehört zur Chassidut Munkatsch und der andere ist ein vollkommen säkulerer Jude aus Tel Aviv. Trotzdem sollte niemand sein Gegenüber missachten und ich denke, dass der Sedertisch dafür die beste Gelegenheit bildet, unsere bis heute anhaltende Einheit unter Beweis zu stellen.