B"H
Vertraute des ehemaligen sephardischen Oberrabbiners, Rabbi Ovadiah Yosef, versuchen zu beschwichtigen, was jedoch wieder einmal zu spaet kommt. Rabbi Ovadiah Yosef ist beruehmt und beruechtigt fuer seine oft rueden Aussagen und er teilt an alle aus. Ob Politiker oder Holocaust – Ueberlebende, alle bekommen ihr Fett ab.
Gab er vergangene Woche noch zum Besten, dass er es ablehne, dass religioese Juden ueber Rosh HaShana (das anstehende Neujahrsfest) zum Grabe des Rabbi Nachman von Breslov nach Uman (Ukraine) fliegen, so teilte er vor ein paar Tagen noch mehr aus.
Ausnahmsweise stimme ich einmal mit ihm ueberein, dass Juden nicht ueber Rosh HaShana zum Grabe des Rabbi Nachman fahren sollten. Der Trip nach Uman hat sich in Israel zum Kult entwickelt und Tausende Maenner fliegen ueber das jued. Neujahrsfest in die Ukraine.
Hintergrund: Kurz vor seinem Tode im Jahre 1810 beauftragte der chassidische Rabbiner, Rabbi Nachman von Breslov, seine Chassidim, jedes Jahr an Rosh HaShana an seinem Grabe in Uman Tehillim (Psalmen) zu beten. Mittlerweile hat sich das ganze zum Kult entwickelt und vom Ben Gurion Flughafen starten mehrere Sonderfluege nach Uman.
Rosh HaShana ist jedoch ein Familienfest und wer schon in Israel lebt, fuer den gibt es keinen heiligeren Ort als das Fest hier zu begehen. Uman ersetzt nicht Jerusalem und Ehemaenner gehoeren zur Familie. Rabbi Ovadiah Yosef machte eine Ausnahme, naemlich fuer die Breslover Chassidim selbst. Diese duerfen nach Uman fliegen.
Ich habe versucht, mit einigen Breslover Chassidim und auch deren Ehefrauen ueber das Thema zu sprechen, doch Fehlanzeige. Man laesst sich diesbezueglich auf keine Kompromisse ein. Der Ehemann fliegt nach Uman, weil es Rabbi Nachman so befohlen hat. Punkt.
Fuer die Frauen hat sich uebrigens eine anderweitige Loesung gefunden und sie bleiben nicht einsam und allein daheim. Sie fahren nach Meron, dem Grabe des grossen Kabbalisten und Schueler des Rabbi Akiva, Rabbi Shimon Bar Yochai. In Uman ist Maennerparty und in Meron (Nordisrael) ist Frauenfete.
In meinem Beitrag zu Rosh HaShana werde ich mehr Details ueber die Breslover Chassidim und ihren Uman - Trip geben.
Diese Woche setzte Rabbi Ovadiah Yosef noch einen drauf. Die gefallenen Soldaten aus dem zweiten Libanon – Krieg seien selber schuld an ihrem Tod. Wer keine Mitzwot (Gesetze) einhaelt, braucht sich nicht zu wundern, wenn er ein einem Krieg faellt, so die neue Aussage des Rabbis.
Soviel Aufsehen erregen seine Bemerkungen nicht mehr, denn wir sind einiges gewohnt. So sagte dann auch der Vater eines gefallenen Soldaten nur, dass der Rabbi sich selbst einmal anschauen soll bevor er solche Dinge von sich gibt. Wir befinden uns im Monat Elul, dem Monat vor Rosh HaShana und Elul ist ein Monat, in dem wir G – tt um Vergebung fuer unsere Vergehen bitten sollen. Das habe der Rabbi wohl vergessen. Uebrigens seien auch religioese Soldaten gefallen.
Eine Seltenheit sind solche Ansichten leider nicht und ich bin strikt gegen irgendwelche Aussagen der Art. Sie koennten zutreffen oder auch nicht. Aber wir alle kennen die Gruende fuer G – ttes Entscheidungen nicht und ohne Gewissheit duerfen solche Urteile nicht gefaellt werden. Und ich glaube kaum, dass Rabbi Yosef einen persoenlichen Draht zu G – tt hat.
Ein psychologischer Grund mag sein, dass wir Menschen immer einen Grund fuer ein Geschehen suchen. Warum ist dies und jenes passiert ? Es faellt uns schwer oder ist uns gar unmoeglich, Dinge zu akzeptieren, vor allem dann, wenn momentan kein Grund ersichtlich ist.
Dienstag, August 28, 2007
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