Donnerstag, April 03, 2008

Attacke auf den Schefa - Markt

B"H

Nach der israel. Fluglinie ELAL ist derzeit die israel. Großhandelskette "Schefa - Markt" an der Reihe. Die leitenden litvischen Rabbiner aus Bnei Brak, Rabbi Aharon Leib Steinmann sowie Rabbi Yosef Schalom Eliyaschiv belegten den Schefa - Markt mit einem Bann. Sie stehen mit ihrer Entscheidung nicht alleine, denn auch der Rebbe der chassidischen Gruppe Gur, Rebbe Yaakov Aryeh Alter, führt den Schefa - Markt ganz oben auf seiner Abschußliste.

Was war die Ursache ?
Der Schefa - Markt gehört zur "Dor Alon - Gruppe", einem israel. Handelsriesen. Und besagte Dor Alon - Gruppe zählt ebenso die Ladenkette "AM:PM" zu ihrem Eigentum. AM:PM wurde vor einigen Jahren von zwei jungen Israelis in Tel Aviv gegründet. Sie hatten die Idee, die dortige Bevölkerung rund um die Uhr mit Lebensmitteln zu versorgen; ganz nach amerikanischem Vorbild. Auch am Schabbat und genau das ist der Knackpunkt.
AM:PM bot billige Produkte im 24 - Stunden - Takt und die Kundschaft rannte dem ersten kleinen Laden geradezu die Bude ein. Schnell wurden in Tel Aviv weitere Filialen eröffnet und kürzlich verkauften die jungen Inhaber ihre "Zwei - Mann - AG" an die Dor Alon - Gruppe.

Auch der neue Eigentümer behielt den Verkauf am Schabbat bei, was wiederum die Haredim (Ultra - Orthod.) erboste. Zur Strafe wurde nun ein Bann (Cherem) über den Schefa - Markt ausgesprochen. Haredim zählen gewiß nicht zu den Kunden des unkoscheren AM:PM, aber in weiter Bandbreite zur Kundschaft des Schefa - Marktes. Von daher ist ein Bann über Schefa natürlich wirksamer, denn wenn dort die haredische Kundschaft ausbleibt, geht der Umsatz drastisch zurück.

Details zu Umsatzeinbussen:

http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-3525754,00.html

Die Rabbiner Steinmann und Eliyaschiv sowie der Gerer Rebbe wollen auf diesem Wege die Dor Alon - Gruppe zwingen, ihre AM:PM - Filialen am Schabbat zu schliessen. Kein Haredi könne bei einem Handelsriesen einkaufen, wenn dieser einige seiner Geschäfte am Schabbat offen lasse. Und somit trottet die Jerusalemer haredische Kundschaft nun zu den relig. Ketten wie dem "Aleph", zu "Vischnitz" oder in andere "koschere" Läden. Selbst der Schefa - Manager Uri Kaminsky mußte auf Drängen von Rabbi Steinmann seine Position räumen. Derzeit ist kein Ende des Bann in Sicht, denn die Alon - Gruppe hat sich noch nicht zum Einlenken bereit erklärt.

Der Schefa - Markt



Wenige Wochen vor Pessach ist die Zeit des Bann glänzend gewählt, denn gerade vor Pessach klingeln die Kassen. Der Pessach - Kaufrausch ist zu vergleichen mit dem Weihnachtskaufrausch der christl. Bevölkerung und man stelle sich vor, dass jemand kurz vor Weihnachten einen Bann über den ALDI ausspreche.

Will sich die Alon - Gruppe wirklich das Pessachgeschäft entgehen lassen ?

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