Dienstag, April 08, 2008

Sieben verborgene Dinge

B"H

Tja, wenn wir nur alles wüßten auf dieser Welt ….

Andererseits ist es wahrscheinlich vorteilhafter, nicht alles zu wissen, was vor sich geht. Vor allem nicht das, was jeden Einzelnen persönlich betrifft. Die Gemara (rabbinische Diskussionen) im Talmud Traktat Pesachim 54b nennt sieben Dinge, die vor uns Menschen generell verborgen sind.

1. Der Tag, an dem wir sterben.

2. Der Tag, an dem mein privates Unglück sich wieder in Freude verwandelt.

3. Das Urteil des "Himmlischen Gerichtes" bezüglich der eigenen Person.

4. Niemand weiß, was der andere gerade denkt.

5. Keiner von uns ist in der Lage vorherzusagen, in welchem Beruf er am erfolgreichsten sein wird.

6. Niemand kennt die genaue Ankunft des Meschiach und die damit verbundene Wiedereinführung der Davidischen Dynastie.

7. Und keiner kennt das genaue Datum des Verschwinden allen Übels auf der Welt.


Zu 1:
Wieso kennen wir unser Sterbedatum nicht ?
Anscheinend würden wir wohl in Panik ausbrechen, je näher es rückt. In den "Pirkei Avot 2:10" heißt es jedoch, dass wir jeden Tag in unserem Leben als den letzten betrachten sollen. Und genau diese Ungewißheit sollte uns im Idealfall zur "Teschuva - Umkehr zu G - tt" bewegen. Wüßten wir hingegen unsere Sterbedatum, dann stellten wir uns vielleicht bequem einen Tag zuvor hin und kehrten eventuell zu G - tt um.

Zu 2:
Auch hier geht es wieder um Teschuva.
Unglück im Leben soll uns eigentlich dazu veranlassen, einmal über uns selbst nachzudenken und ggf. Teschuva zu betreiben. Hiermit will ich keinesfalls sagen, dass alles Unglück auf der Welt nur ausschließlich von den Menschen und deren Handlungen abhängt.

Zu 3:
Nicht jeder Mensch wird gleich von G - tt gerichtet. Zehn unterschiedliche Leute können das gleiche Vergehen begehen und bekommen doch verschiedene Strafen. So werden, zum Beispiel, Juden, welche die Gesetzte ausführlicher kennen, aber sie dennoch nicht einhalten, wesentlich härter gerichtet als derjenige, der einfach nur unwissend ist.

Zu 4:
Der Talmudkommentator Maharscha schreibt hierzu, dass sollten wir die Gedanken unserer Mitmenschen kennen, wir demnach in deren Leben einschreiten könnten und somit Frustration hervorrufen. Ebenso würde die Motivation des Mitmenschen zerstört werden.

Zu 5:
Jeder kann sich hier allein vorstellen, was passieren täte, wenn jeder die Beschäftigung kenne, mit der er reich wird. Alle rennen nur noch in wenige Berufe und alles andere bliebe auf der Strecke.

Mal ehrlich, sind wir nicht trotzdem froh, all diese Details wirklich nicht zu kennen ? Wie langweilig sehe dann wohl unser Leben aus ? Manchmal scheint unsere Suche nach besseren Lebensinhalten und positiven Veränderungen so aussichtslos. Wenn wir aber im Nachhinein alles annähern finden, erinnern wir uns jedesmal gerne an unsere eigentliche Suche. Und diese Suche war die schönste Zeit. Besser und allemal aufregender als am Schluß das Ziel zu erreichen.

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