B"H
In der Zeit von Pessach bis hin zum 33. Tag im Omer (Zählperiode von Pessach bis Schavuot) ist es üblicherweise Brauch, weder Musik zu hören, noch sich die Haare zu schneiden oder zu heiraten. Der 33. Tag nach Beginn der Omer - Zählung wird "Lag Ba'Omer" genannt und normalerweise auf unterschiedliche Art und Weise gefeiert. Unter anderem ist "Lag Ba'Omer" auch der Todestag des berühmten kabbalistischen sowie talmudischen Rabbis, Rabbi Schimon Bar Yochai. Rabbi Schimon war einst einer der berühmtesten Schüler des Rabbi Akiva ben Yosef.
Ständig wird uns gelehrt, dass die Zeit der Omer - Zählung eine Zeit der Trauer ist und wir von daher keine Musik hören oder heiraten sollen. Der Talmud Traktat Yevamot 62b lehrt uns, dass in genau der Zeit von Pessach bis zum 33. Tag des Omer (Lag Ba'Omer) 24.000 Schüler des Rabbi Akiva an einer Seuche starben. Unsere Weisen (Mefarschim) geben als Grund für die Seuche "Laschon Harah - Üble Nachrede" an. Keiner der Schüler habe mehr den anderen beachtet und stattdessen gemeint, er sei besser als alle anderen. Die Gemeinsamkeit und der Respekt fehlten, obwohl sie auf einem extrem hohen Level gewesen sein sollten. Demgemäß fiel auch ihre Strafe härter aus.
Historiker weisen jedoch noch auf einen ganz anderen und sehr plausibelen Grund hin. Die Schüler seien nicht aufgrund einer ausgebrochenen Seuche verstorben, sondern ganz einfach weil Rabbi Akiva sie gegen die römischen Besatzer kämpfen ließ. Wie vielen bekannt sein dürfte, war Rabbi Akiva ein glühender Verehrer Bar Kochbas und sah in ihm sogar den Meschiach. Als Bar Kochba im Krieg fiel, wurde Rabbi Akiva bewußt, dass er sich geirrt hatte, denn ein Toter kann kein Meschiach sein.
Es besteht absolut kein Zweifel daran, dass die Zeit bis zum Lag Ba'Omer eine Trauerperiode ist, aber trotzdem bestehen viele Leute vielleicht auf dem falschen Grund. Wer weiß ….
Sonntag, April 27, 2008
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