Montag, Dezember 15, 2008

Die Geldpolitik von Nefesh BeNefesh

B"H

Ich habe leider keine genaue Bestätigung, doch hörte ich mehrfach, dass Nefesh BeNefesh Aliyahwillige großzügig honoriert. Insbesondere Anglos.

Das Gerücht besagt, dass Neueinwanderer einige Tausend Dollar erhalten, um sich ein Haus und alles Notwendige kaufen zu können. Heute las ich in einer israelischen Tageszeitung, dass Anglo - Neueinwanderer, die bereit sind, sich im Norden Israelis niederzulassen, einen 100.000 Schekel (20.000 Euro) teuren Wagen erhalten. Limitiert auf zwei Jahre, aber immerhin.

Deswegen ist es kein Wunder, wenn sich immer mehr Neueinwanderer aus anderer Länder sowie all jene Immigranten, welche in den 40igern, 50iger, etc. nach Israel kamen, aufregen. Keineswegs aus Neid, sondern weil besagte Amerikaner hier mit ihrem Geld herumschmeissen und sich Israelis gegenüber überheblich aufführen.

Tatsächlich führen sich nicht wenige Amerikaner überheblich auf. Egal, ob Yeshiva - Studenten, die auf Touristenbasis hier sind oder halt besagte Neueinwanderer. Der meist zitierte Satz dürfte sein: "In den Staaten ist es so oder halt so …". Wen in Israel interessiert das groß ? Stattdessen sollte sich der Neueinwanderer darauf konzentrieren, sich einzuleben und in die Gesellschaft einzufügen. Und hierzu gehört ebenso das Erlernen der hebräischen Sprache.

Normalerweise werden die Nefesh BeNefesh Einwanderer nach Beit Shemesh oder Modi'in verfrachtet, damit sie sich dort ansiedeln. Amerikaner pflegen die Tradition und siedeln sich gern in Cliquen an. Deswegen entstehen immer mehr Anglo - Stadtteile oder in anderen Worten: Ghettos. Ich traf auf einige dieser Neueinwanderer und nicht wenige zeigten sich verärgert, da Nefesh BeNefesh ihnen anscheinend falsche Infos über das Leben in Israel gegeben hatte. Die Folge war, dass sie aus Enttäuschung in ihre Heimatländer zurückkehrten.

All das Geld macht eine Klitah (Eingliederung) natürlich einfacher, doch wielange kann man von dem Geld leben ? Geht es einmal aus, dann lernt man den israelischen Alltag richtig kennen. Und Israel bedeutet vielfach einen täglichen Existenskampf. Jene, die aus ideologischen Gründen wie Zionismus einwanderten, schaffen es noch am ehesten.

Nur einfach die Leute zur Aliyah zahlen … Ich frage mich, was das für leute sind, die dieses Geld annehmen. Es scheint ganz so als sei der reale Traum des Zionismus ausgeträumt und stattdessen wedelt Nefesh BeNefesh lieber mit Dollarnoten.

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