Freitag, Dezember 12, 2008

Schabbat Schalom

B"H

Allgemein hasse ich ein Herumgehetze vor dem Schabbat. Im Winter ist das besonders schlimm, denn der Schabbat beginnt ausgesprochen früh. Schon gegen 16.00 Uhr (in Israel) und bis dahin solte alles fertig sein. Ich bin dann immer fix & fertig.

Heute ist wieder so ein stressiger Freitag, denn ich muss noch schnell im Internet herausfinden, wann der letzte Bus nach Ramat Beit Shemesh fährt. Kein Problem, aber meine Gastgeber für diesen Schabbat machten mir schon zu Wochenbeginn klar, dass ich bloss nicht den falschen Bus nehmen soll. Und der "falsche Bus" für sie bedeutet der Bus ins reguläre Beit Shemesh und nicht in den haredischen (ultra - orthod.) Teil Ramat Beit Shemesh.

Also werfe ich mir anständige Kleidung (langer Rock) über und verbringe den Schabbat in einem chassidischen Stadtteil von Ramat Beit Shemesh. Meine Gastgeber lernte ich vor fast einem Jahr bei einem Schabbatessen in Mea Shearim kennen und seither halten wir Kontakt. Mittlerweile sind sie selber Mitglieder der chassidischen "Toldot Avraham Yitzchak", einer Abspaltung der extremen "Toldot Aharon" geworden. Zuvor gehörten sie einer großen chassidischen Gruppe an, doch suchten sie etwas Kleineres. Überschaubarer und der Familienvater wollte mit einem Rebben in engem Kontakt sein und nicht in der Anonymität untergehen. Die Kinder scheinen happy zu sein und ich werde mich einmal näher erkundigen wie es ist, einer chassidischen Gruppe beizutreten. Mit welchen Probleme und Überraschungen man da rechnen muss.

Die Stadt Beit Shemesh ist innerhalb der letzten Jahre fast zu einer Großstadt aufgestiegen. Viele Amerikaner sind gekommen, aber auch Russen und Äthiopier. Hinzu kommt, dass sich gerade dort ein neues "Silicon Valley" auftat und insbesondere amerikanische Haredim Jobs fanden. Dennoch tut man sich schwer, denn Beit Shemesh ist gespalten . Hier die Haredim in Ramat Beit Shemesh (Satmar, Dushinsky, Toldot Aharon, Toldot Avraham Yitzchak, die Neturei Karta oder auch Belz). Die Belzer errichteten schon ihren eigenen Stadtteil. Und mein Schabbat wird inmitten dieser Gruppen stattfinden.

Beit Shemesh oder Beitar, diese Städte wurden für die haredische Bevölkerung immer attraktiver, denn dort sind die Mieten noch bezahlbar. Beitar ist, im Gegensatz zu Beit Shemesh, eine vollkomene haredische Stadt.

Ich begebe mich jetzt zurück in das Herumgehetze und Täschchen packen.

Schabbat Schalom - Gut Schabbes !

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