Sonntag, Dezember 07, 2008

Die "Sieben Gesetze der Noachiden"

B"H

Nichtjuden unterliegen der Pflicht, die "Sieben Noachidischen Gesetze" einzuhalten. Das Tempelinstitut in Jerusalem gab eine kleine Broschüre mit den Erklärungen der "Noachidischen Gesetze" heraus. Allgemein haben Juden die Aufgabe, Nichtjuden über deren "Sieben Gesetze" aufzuklären. Hier ein paar Auszüge aus besagter Broschüre:

Die gesamte Menschheit bis auf Noach und seine Familie wurden mit der Flut vernichtet. Der Grund für die Zerstörung lag in der Nichteinhaltung der ersten Sechs Gebote, welche G - tt and Adam und Eva (Chava) gegeben hatte.

Noach benötigte 120 Jahre, um die Arche zu bauen. Diesen langen Zeitraum sollte die Menschheit zur Einsichtig nutzen (Teshuva machen), was jedoch ausblieb.

Nach 365 Tagen in der Arche, kamen Noach, seine Familie sowie einige ausgesuchte Tiere zurück in eine neue gereinigte Welt. Noach erbrachte ein Opfer und zwischen ihm und G - tt entstand ein Bund. Der Regenbogen sei das Zeichen dafür, dass G - tt die Welt nie wieder anhand einer Flut die Welt zerstõren wird (einzelne Länder hingegen schon). Abermals trug G - tt besagte Sechs Gesetze Noach zur Einhaltung auf, welche die Beziehung G - tt / Mensch sowie Mensch zu Mensch regeln. Ein Siebtes Gesetz wurde nach der Flut von G - tt hinzugefügt.

Die "Sieben Noachidischen Gesetze" stammen direkt aus dem 1. Buch Mose (Genesis, Bereschit). Bis zur Konversion sowie Beschneidung (Brit Mila) Avrahams waren die ersten Generationen Nichtjuden. Erst Avraham wurde der erste Jude. Juden stammen normalerweise von Avraham bzw. den späteren Stämmen ab. Moslems und Christen (nicht mit in die Stämme einbezogen) tun dies nicht und zählen daher zu den Nichtjuden. Aufgrunddessen das Moslems einen G – tt anbeten (Allah), betrachtet sie das Judentum nicht unbedingt als Götzendiener. Halachisch ist es erlaubt, in eine Moschee zu gehen; eine Kirche hingegen wird als Platz den Götzendienstes betrachtet, da Christen einen Menschen zu ihrem G – tt auserkoren haben.

Es gibt oftmals zwiespältige jüdische Kommentare, inwieweit das Christentum tatsächlich Götzendienst ist. Für den Rambam (Maimonides) war es eindeutig und er sieht das Christentum als solches. Andere Kommentatoren wiederum meinen, dass das Judentum mit seiner Thora immerhin dafür sorgte, dass andere Völker und Religionen immerhin das Konzept von einem G – tt übermittelt bekamen. Dazu auch gewisse moralische Gesetze wie "nicht töten, stehlen, etc". Dass z.B. das Christentum das ursprüngliche G – ttesprinzip missversteht, ist nicht die Schuld des Judentums. Dennoch haben wir die Pflicht, andere Religionen auf die "Sieben Noachidischen Gesetze" hinzuweisen. Hinzuweisen und keinesfalls zu missionieren, denn das Judentum missioniert allgemein nicht.

Falls dazu wieder das Thema "Chabad" aufkommen sollte: Chabad missioniert halachische Juden und keine Nichtjuden.

Die Sieben "Noachidischen Gesetze" sind direkt dem Buch Genesis (Bereschit) entnommen. Demnach bestehen für Nichtjuden folgende Gesetze:

1. Der Glaube an einen zeitlosen einzigen alleinherrschenden G – tt.
(Keine Stellvertreter und kein J.).

2. G – tteslästerung ist verboten.
(Hierzu gehört ebenso die falsche Verwendung der Namen G – ttes).

3. Nicht töten.
Dies gilt für Mord, Selbstmord sowie auch für die Abtreibung eines Fötus, der älter als 40 Tage ist. Eine Ausnahme jedoch tritt bei Lezterem in Kraft. Um das Leben der Mutter zu retten, darf ein Fötus auch noch nach mehr als 40 Tagen abgetrieben werden.
Bei Selbstverteidigung oder in Kriegszeiten ist das Töten nicht verboten !

4. Keine sexuellen Perversionen.
(Sex innerhalb der Verwandtschaft, Vergewaltigung,
Homosexualität – männliche Homosexualität ist laut der Thora verboten. Lesbische Liebe hingegen ist nicht eindeutig verboten, gilt jedoch als unmoralisch und unnatürliche Beziehung, welche die von G – tt erschaffene Weltordnung (eine aus Mann und Frau bestehende Familie) zerstört.
Ebenso gilt die Prostitution als sexuelle Perversion, obwohl auch sie nicht ausdrücklich in der Thora verboten ist.

5. Nicht stehlen.
Geheimes Stehlen wird ultimativ von G – tt selber bestraft werden.
Das Stehlen umschließt: Geld oder materielle Güter. Selbst den Bleistift aus dem Büro.
Stehlen umfasst ebenso: Musik, Photos, Copyright, Bücher, Programme, Handelsmarken oder Patente.
Kidnapping fällt genauso in die Kategorie "Diebstahl", denn man beraubt jemanden seiner Freiheit.
Falsche Gewichtseinheiten, Maße, überhöhte Preisforderungen oder Mißinterpretationen gelten ebenfalls als Diebstahl.
Sogar die heutige Umweltverschmutzung gilt als Diebstahl der Lebensqualität

6. Gerichte einrichten.

7. Kein Fleisch von einem noch lebenden Tier essen.
Dieses Gesetz wurde Naoch nach der Flut gegeben. Vor der Flut waren die Menschen allesamt Vegetarier und erst nach der Flut gab G – tt ihnen die Freiheit, Fleisch zu essen. Kommentare besagen, dass den Menschen das Fleischessen nach der Flut erlaubt wurde, damit sie ihre Körper stärken.

Vor der Flut bestand eine höhere Lebenserwartung und es gab eine Welt ohne Krankheiten. Dies änderte sich nach der Flut und plötzlich mussten die Menschen auf ihren Körper achten.

Ein Tier muss tot sein, damit es zum menschlichen Genuß freigegeben ist.

6 Kommentare:

  1. Dein Blog ist so interessant, Mirjam, daß ich ihn immer gern lese, auch wenn Deine Abneigung gegen uns so oft spürbar ist – das akzeptiere ich selbstverständlich.
    Aber zu sagen, daß wir «Christen einen Menschen zu [unserem] G – tt auserkoren» hätten, ist einfach falsch. Wenn man die verbindlichen Texte betrachtet, die Kanones des Konzils von Chalcedon oder das Glaubensbekenntnis Quicumque, ist doch deutlich zu sehen, daß man so unsere Lehre auf keinen Fall verstehen kann.

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  2. B"H

    Peregrinus, da liegst Du falsch.

    Ich habe nichts gegen Christen, solange sie bei ihrer Religion bleiben und nicht missionieren.

    Und ich bin noch nicht einmal der Typ, der da herkommt und allen sagt, sie sollen nun "Bnei Noach" werden. Von mir aus kann jeder die Religion praktizieren, die er fuer richtig haelt. Aber ohne Mission, wie gesagt.

    Ich bekam den Text des Tempelinstitutes bei den Machlises bei einem Schabbatessen in die Hanede als die Frau des Rabbis besagte Broschuere an eine dt. Christin weitergab. Da schnappte ich mir auch ein Exemplar, denn ich wollte darueber schreiben.

    Zum Thema "J.":

    J. war ein Mensch.
    Sind wir uns darueber einig ?

    In all der Zeit hoerte ich unterschiedliche christl. Versionen. Einmal war J. Mensch und G - tt und dann wieder nur Mensch und G - ttes Sohn.

    Ehrlich gesagt, steige ich da nie so recht durch und es scheint wohl auf die christliche Richtung anzukommen.

    Aus jued. Sicht, und J. war Jude, war er ein Mensch und kein G - tt. Ein Sterblicher, der starb und schon allein deswegen nicht der Meschiach sein kann.

    Es ist mir klar, dass die Kirchen darueber anderer Auffassung sind.

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  3. J. war ein Mensch.
    Darüber sind wir uns einig.
    Die wesentlichen christlichen Richtungen – katholische und orthodoxe Kirche und auch der bessere Teil der Protestanten – haben durchaus eine verbindliche gemeinsame Grundlage (Gottheit und Menschheit unvermischt zusammen in der einen Person Christi). Aber bei Euch scheinen ja auch etliche christliche Wirrköpfe aufzutauchen ...

    Auch klar: ob J. tot ist oder lebt ist die entscheidende Frage zwischen den beiden Religionen.

    Übrigens meine ich, daß wir Christen den Geboten für die «Bnei Noach» durchaus entsprechen.

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  4. B"H

    Mir ist nie klar, was J. jetzt im Sinne der christlichen Krichen eigentlich ist.

    1. G - tt ?
    2. Sohn G - ttes ?

    Da scheint es widerspruechliche Auffassungen zu geben.

    Im Sinne des Judentums und dessen Auslegung der Noachidischen Gesetze bedeutet der Glaube an EINEN G - tt halt G - tt selber und keine dazugehoerigen Stellvertreter.

    Zu der Bedeutung G - ttes im Judentum habe ich hier einiges verfasst:

    http://tsafedkabbalah.blogspot.com/2007/12/ein-ejn-sof-der-unendliche-verborgene-g.html


    http://tsafedkabbalah.blogspot.com/2007/12/die-fr-uns-zugngliche-seite-g-ttes.html

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  5. 1. G - tt ? 2. Sohn G - ttes ?
    Diese Bezeichnungen sind nur dann richtig, wenn man sie nicht im Alltagsverständnis nimmt, sondern im Sinn der christlichen Glaubenslehre.
    Wer es wirklich wissen will, muß die verbindlichen Texte, die Kanones der großen Konzilien, durcharbeiten.
    Wenn Du das nicht willst, in Ordnung, dann bitte ich Dich nur, uns zuzugestehen, daß wir nach unserem eigenen ehrlichen Verständnis an den einen G-TT glauben (es sind «nicht drei, die ewig sind, sondern Einer ist ewig ... Einer ist allmächtig ... Einer ist G-TT ... Einer ist H-RR»), auch an keinen Stellvertreter, und daß wir das menschliche Wesen J-u nicht mit der G-ttheit vermischen.

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  6. B"H

    Ist G - tt eine gespaltene Persoenlichkeit ?

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