Sonntag, Dezember 21, 2008

Krieg zwischen den Haredim und den Nationalreligiösen

B"H

In Beit Shemesh schleicht sich so allmählich ein Krieg zwischen den Haredim und den Nationalreligiösen ein. Die Fronten sind gespalten, nachdem immer mehr Haredim nach Beit Shemesh ziehen und sich in ihrem Stadtteil Ramat Beit Shemesh B niederlassen. Ich selbst war vor einer Woche einen Schabbat lang im chassidischen Teil von Beit Shemesh eingeladen. Und genau zu dem Zeitpunkt sollen Nationalrelig. von Haredim zusammengeschlagen worden sein, weil die Haredim um den Anstand in ihrem Stadtteil fürchteten.

Daraufhin ging es in nationalrelig. Blogs hoch her und es kam zu regelrechten Haßtiraden gegen die Haredim in Beit Shemesh. Ich hegte meine Zweifel, denn schon in der Vergangenheit kam es gerade in Beit Shemesh zu Behauptungen seitens der Nationalrelig., welche sich im Nachhinein als unwahr herausstellten.

Von haredischer Seite aus heißt es nun, dass man den Natinalrelig. lediglich gesagt habe, sich bei unanständigem Verhalten aus den haredischen Teilen Beit Shemeshs fernzuhalten. Dieses beinhaltet insbesondere das Zusammenstehen von Maennlein und Weiblein und das laute Kichern der Frauen. Die Nationalrelig. können treiben, was sie wollen, doch nicht im haredischen Stadtteil.
Haredim betrachten die Nationalreligiösen als weniger religiös, denn diese zeigen sich unverheiratet mit Frauen, halten schonmal Händchen und zeigen sich auch sonst nicht immer von der besten relig. Seite. Dieser Vorwurf besteht teilweise zu recht und teilweise zu unrecht.

Bei dem ganzen Gerede und nach meinem Aufenthalt in Beit Shemesh, bei dem ich einiges "live" miterleben durfte, kam es mir vor als provozieren nicht nur die Säkuleren, sondern genauso die Nationalrelig. einen Krach mit den Haredim. Wieso bleibt nicht jeder in seinem Stadtteil wie die Haredim ? Nein, Säkulere und Nationalrelig. fühlen sich aufgerufen, zu provozieren und Krach zu schlagen. Hinterher eilt man zur Presse und jammert über die "bösen" Haredim.

Auf haredischer Seite befürchtet man nun einen Racheakt der Nationalreligiösen. Nicht wie zuvor wollen diese mit zehn oder zwanzig Leuten anrücken und Krawall schlagen, sondern gleich mit einer Hundertschaft.

Völlig übertriebene Aktionen, die nur mehr Haß gegen die haredische Bevölkerung schüren sollen. Leider haben die Haredim eh schon keine gute Presse, was den Nationalrelig. sehr gelegen kommt.

1 Kommentar:

  1. Anonym9:22 PM

    Also schon alleine die Anekdoten, die du erzählst (dass man angepöbelt wird, wenn man in kurzen Hosen joggen geht), gehen in meinen Augen zu weit.

    Eine öffentliche Strasse ist eine öffentliche Strasse, und wenn es der Dame nicht passt, dann soll sie die Augen zumachen.

    Dasselbe gilt auch für die Radwege in Williamsburg: Es geht nicht an, dass Hareidische Gebiete zu einer "no-go-zone" für alle anderen werden. Und schon gar nicht geht es an, dass Chareidim sozusagen neue Gebiete erobern und dort ihr Gesetz für alle durchsetzen wollen. bzw. wenn sie das wollen, dann sollen sie es mit demokratischen Mitteln machen, indem sie sich in den Stadtrat wählen lassen, etc.

    Ich vermute, dass die Geschichte mit den drei Mädchen, die bedroht, getreten bzw. zusammengeschlagen wurden, stimmt.

    Wenn ich zu den religiösen Führern der Hareidim in Beth Shemesh gehören würde, würde ich einen Fasttag ausrufen und dafür sorgen, dass alle Beteiligten sich zumindest angemessen entschuldigen bzw. dass sie bestraft werden.

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