Montag, Dezember 29, 2008

Die verborgene Botschaft

B"H

Während der "Dritten Schabbatmahltzeit - Se'udat Shlishit" erzählte Rabbi Mordechai Machlis begeistert folgende Begebenheit:

Jeden Schabbatmorgen betet Rabbi Machlis mit seiner Minyan (zehn jüdische Maenner) an der Kotel (Klagemauer) den morgentlichen Schabbatg - ttesdienst. Danach gibt es einen öffentlichen Kiddusch (Weintraubensaft und Kekse) und hinterher lädt der Rabbi die Anwesenden zum Essen in sein Haus ein.

Am letzten Schabbat plante Rabbi Machlis die Rückkehr zu seinem Haus durch das Damaskus Tor im arabischen Teil der Jerusalemer Altstadt. Mit einigen Leuten ging er durch den Tunnel, der von der Kotel ins arabische Viertel fuehrt, wurde jedoch am Checkpoint der israelischen Armee gestoppt. Juden sei der Zutritt ins arabische Viertel derzeit nicht ratsam (aufgrund der aktuellen Ereignisse in Gaza).

Die Gruppe samt Rabbi ging die Stufen vor der Kotel hinauf und wählte den zweiten Weg durch das arabische Viertel, welcher am Jaffa Tor endet. Doch auch hier liess die Armee niemanden durch. Letztendlich ging die Gruppe durch das Jüdische Viertel zum Jaffa Tor und somit in die Neustadt.

Ausserhalb des Jaffa Tores traf Rabbi Machlis, der die Gewohnheit hat, jeden am Schabbat zu grüssen, auf zwei Ehepaare aus New Jersey. Diese fragten ihn nach einem Restaurant, doch der Rabbi dachte nicht lange nach. Und wer Rabbi Machlis kennt, der weiss jetzt, was folgt. Natürlich lud er die Paare zu sich nach Hause ein und nach einigen Diskutierens sagte diese zu.

Nach dem Schabbatessen kamen die Ehepaare auf den Rabbi zu und bedankten sich überschwenglich. Daheim in New Jersey seien sie Mitglieder einer jüdischen Reformgemeinde und hätten sich nie im Traum ausgemalt, was es bedeutet, einen orthodoxen Schabbat zu verbringen. Dass man überhaupt mit ihnen sprechen täte und bei den Orthodoxen sei es ja gar nicht so fundamentalistisch wie allseits angenommen. Kurz gesagt, es war der erste richtige relig. Schabbat der beiden Familien und sie zeigten sich tief beeindruckt.

Während der Dritten Schabbatmahlzeit sprach Rabbi Machlis zum Thema "Haschgacha Pratit - G - tt bestimmt alles, was uns geschieht". Alles was uns passiert und sogar die Leute, die wir treffen, ist von G - tt bestimmt und für uns vorgesehen.
Hätte es die beiden Checkpoints nicht gegeben, dann wäre der Rabbi wie jeden Schabbat durch das Damaskustor heimgegangen und hätte die beiden Ehepaare niemals getroffen. Durch eine gewisse Begebenheit aber war er gezwungen, einen anderen Weg zu wählen und traf so auf die Paare, welche wiederum zu einem orthod. Schabbat, einem tollen Essen und einer aussergewöhnlichen Erfahrung kamen.

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