Dienstag, März 09, 2010

Wer ißt wie ?

B"H

In jüdisch - relig. Kreisen ist es ja bekanntlich allgemein üblich, seinen Ehepartner auf einer "Schidduchbasis" kennen zulernen. In der Praxis sucht man sich einen "Ehevermittler (Schadchan bzw. Schadchanit)" oder fragt halt im Freundes - Bekanntenkreis herum, ob die jemanden kennen, der momentan jemanden zum Heiraten sucht. Jede relig. - orthodox. Ausrichtung hat ihre eigenen Regeln und Gewohnheiten, auf die ich hier nicht eingehe. Alle aber fast etwas gemeinsam: Sich vorher einige Male an öffentlichen Orten wie Park, Hotellobby, Restaurant oder Cafe zu treffen. Man redet miteinander und schaut so allmählich, ob der oder die in Frage käme, wenn sie denn ungefähr dasselbe Lebensziel haben bzw. die Sympathie sowie Interessen da sind. Nach jedem Treffen macht man entweder einen neuen "Termin" aus oder wenn nichts dergleichen stattfindet, dann hat sich die Angelegenheit erledigt und es wird halt weitergesucht.

Nur nebenbei bemerkt: In strengen chassidischen Ausrichtungen wird sich bei den Eltern daheim im Wohnzimmer getroffen und nicht im Cafe ! 

Zahlreiche Blogs mit einschlägigen Erfahrungen finden viel Anklang im Internet und jeder versucht jedem Ratschläge zu geben. Die Schidduchwelt ist fast ihre eigene Welt und die Leute können ein Erfahrungslied singen. Nicht, dass ich das Verfahren befürworte geschweige denn praktiziere, doch wer damit zurecht kommt, soll es halt tun. 

Neulich berichtete mir eine haredische junge Frau, die auf der Suche ist, davon, wie sie sich bei den Treffen ihre Partner anschaut:

- Erstens solle derjenige nicht geizig sein und schon den Kaffee zahlen. Nicht das er knausert oder mies dreinschaut, wenn es zum Finanziellen kommt.

- Zweitens achte sie darauf, wie jemand esse und trinke. Schmatzt oder schlürft jemand
auffällig ? Ißt er normal oder frisst er alles nur so hin sich hinein ?

Diese Punkte seien ihr neben der Sauberkeit extrem wichtig und ich habe vollstes Verständnis dafür. Schon allein von der Art zu essen kann viel über einen Menschen aussagen.

Vor Jahren kam meine Cousine einmal mit einem neuen Freund heim und meine Tante riet ihr hinterher von den Typen ab. Der fresse und schmatze ja wie sonstetwas. Sowas brauche die Family zu allerletzt.

2 Kommentare:

  1. Eine Freundin erzählte mir, dass ein Shidduch-Kandidat im Restaurant vor allen Leuten seinen Teller leergeschleckt hat.

    Natürlich war er sofort disqualifiziert.

    Meine Vermutung ist, dass er nicht interessiert war, aber es gilt als taktlos, wenn der Mann der Frau absagt. Also hat er sich selbst auf diese Art und Weise unmöglich gemacht...

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  2. B"H

    Naja, er haette ja einfach auf keinen neuen Termin (ein zweites Treffen) eingehen muessen.:-)

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