Mittwoch, Mai 04, 2011

Adolf Eichmanns Jerusalemer Bibliothek

B"H

Es war das Jahr 1961 als eines morgens ein Polizeioffizier die Jerusalemer Buchhandlung "Ludwig Mayer Ltd." in der Shlomzion HaMalka Street betrat und die Ladenbesitzerin Esther Mayer um sechs Bücher bat. Als Esther Mayer nach den Buchtiteln fragte, kam die Antwort, dass sie allein die sechs Bücher aussuchen könne. Unter einer Voraussetzung: Die Bücher sollten in deutscher Sprache sein !

Nach einer Woche kam der Polizeioffizier zurück und wollte die gekauften sechs Bücher gegen sechs weitere umtauschen. So ging das jede Woche einen Monat lang und schliesslich fragte Esther Mayer nach dem Grund. Der Polizist aber verweigerte jegliche Stellungnahme.

Nach drei Monaten verriet er ihr dann doch endlich das große Geheimnis der Bücher: Dem Naziverbrecher Adolf Eichmann wurde zu der Zeit in Jerusalem gerade der Prozess gemacht und die Bücher waren für keinen Geringeren als Eichmann selbst. Esther Mayer fiel fast in Ohnmacht, doch versprach hoch und heilig, niemandem davon zu erzählen. 

Eichmann sei Kunde ihres Ladens ? Nicht zu glauben ! Esther Mayers Familie war selbst aus Deutschland geflohen und nun kam Deutschland sozusagen zu ihr nach Jerusalem. 


Von dem Moment an als sie erfuhr für wen die sechs Bücher waren, wählte sie nur noch Bücher über den Zionismus aus. Das war ihre späte Rache an Adolf Eichmann.

Aus der Tageszeitung "Yediot Acharonot" 2. Mai 2011

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