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In seinem Kommentar zur dieswöchigen Thoralesung Bamidbar zitiert der Chatam Sofer (Rabbi Moshe Schreiber, 1762 – 1839) die Midrash Rabbah, in der es heißt, dass Har Sinai (der Berg Sinai) und Har Hamoriah (der Tempelberg in Jerusalem) zwei komplette Gegenteile darstellen. Beide Berge sind weder die höchsten noch die mächtigsten dieser Welt, dennoch dienen oder dienten beide einer besonderen Aufgabe eigens für sie kreiert. Am Har Sinai erhielten die Juden von G – tt die Thora. Sobald die Juden aber weiterzogen, verlor auch der Berg Sinai seine spezielle “Heiligkeit” und wurde wieder zum ganz gewöhnlichen Berg. Der Tempelberg hingegen hat bis heute kaum etwas an seiner Heiligkeit eingebüsst; selbst dann nicht, wenn momentan kein Tempel dort steht und die Moslems zeitweilig ihre Moscheen aufgeschlagen haben.
G – tt wählte Har Hamoriah aus, da Er eine spezielle Aufgabe für ihn vorsah. Wie wir wissen, nahm die Erschaffung des Universums von dem Punkt genannt Even HaShtiah (Foundation Stone) auf dem Tempelberg aus ihren Lauf. Adam Harishon und Eva (Chava) wurden von G – tt auf dem Tempelberg (Har Hamoriah) ausgesetzt als sie aus dem Paradies flogen. Ebenso war der Berg die Stelle, an welcher Avraham bereit war, seinen Sohn Yitzchak zu opfern und Yaakov hatte dort seinen berühmten Traum von der Leiter.
Hätte G – tt nicht einen grandioseren Berg in Israel auswählen können ? Warum nicht wenigstens den höchsten Berg ?
Tatsache ist, dass das Höchste und Mächtigste nicht immer gleich das Beste sein muss. Schauen wir doch ganz einfach auf uns Menschen. In den meisten Fällen sind die Stärksten nicht immer die Intelligentesten oder Anständigsten. Oftmals ist das genaue Gegenteil der Fall und was nützt mir ein Muskelprotz, wenn das Hirn fehlt ? Meinerseits ziehe ich intelligente Menschen vor als mich lediglich nach dem Äußeren zu richten.
Ebenso erging es Har Hamoriah. Der Tempelberg ist nicht der höchste Berg in Israel und verdient er deswegen die besondere Ehre und Aufmerksamkeit, welche G – tt ihm zukommen liess ? Was uns G – tt sagen will ist, dass alles in dieser Welt zu einem bestimmten Zweck erschaffen worden ist; und der Zweck des am meisten unbeachteten Objektes, Tieres oder auch einer Person kann sein, höhere Dimensionen zu erreichen als der größte Held dies jemals schaffen würde.
Leider gibt es heutzutage viel zu viele Leute, hierbei insbesondere Frauen, welche auf der Suche nach ihrem eigenen persönlichen Helden sind. Sobald sie den Helden ausmachen, projezieren sie sämtliche, in ihrem Unterbewusstsein gelagerten, Ideen, Wünsche und Eigenschaften in ihr Gegenüber hinein. Erzählt ein Mann einer Frau seine Heldenstories (seien sie nun wahr oder nicht), so reagieren nicht wenige Frauen positiv und fahren voll darauf ab. Hierbei besonders jene Frauen mit einem schwachem Selbstbewusstsein und nach ihrem Phantasieheldentum schmeissen sie sich an den oftmals falschen Partner heran. Dass, was die meisten Frauen zu solch einem Verhalten bewegt ist, lt. psychologischen Studien, die Angst vor der Einsamkeit.
Ich persönlich benötige weder einen Soldaten noch einen Hollywood Helden. Eine erfolgreiche Beziehung aufzubauen und zu erhalten bedeutet Arbeit. In der Vergangenheit war ich nicht gerade immer zu dieser Arbeit bereit, doch holte meines Erachtens nach etwas mehr Bereitschaft auf.:-)
Weiterhin muss eine Beziehung auf der Realität und einem, mehr oder weniger, gemeinsamen Ziel basieren. Was nützt mit irgendso ein militärischer Dummie (viele Frauen fühlen sich naiverweise von Männern in Uniform angezogen), wenn dieser noch nicht einmal weiss, wer Einstein war ? Ich renne keinen kurzfristigen Verführungen hinterher, sondern ziehe eine ernsthafte Beziehung vor. Das ist auch der Grund, warum mich jene Frauen, welche unbedingt einen Helden in ihrem Leben brauchen, abstossen. Letztendlich erreichen sie doch nur das, was sie eigentlich vermeiden wollten: Nämlich einsam dazustehen.
Jeder Mensch besitzt das Potential zum Helden. Uniform braucht deswegen niemand zu tragen, außer vielleicht für jene emotional gestörten Frauen, die auf so etwas stehen.
Das Wort HELD mag ich nicht und verwende es so gut wie nie. Wer unbedingt Helden sucht, der schaue sich nur in seiner Umgebung um. Für mich sind der Kranke im Hospital, die Mutter, die alles für ihr Kind gibt, der Obdachlose in der Straße, der Rabbi, der den Bedürftigen hilft, ein Behinderter oder eben ein ganz normaler Mensch Helden. Und zwar Helden des Lebens.
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